Amazfit GTR 4 Test – Die preisgünstige Smartwatch im Outdoor-Test

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Amazfit ist für günstige Smartwatches bekannt! In diesem Test schaue ich mir eine Amazfit GTR 4 näher an – eine Smartwatch im klassischen Uhrendesign, ausgestattet mit allerlei Hightech und vielen Funktionen für Alltag, Fitness & Sport:

Unterstützung von über 150 Sportprogrammen, integrierter Musikspeicher, Bluetooth-Telefonie, Amazon Alexa, AMOLED-Display, Herzfrequenzsensor mit Blutsauerstoffmessung, moderner GNSS-Empfänger mit Dual-Band & Multi-GNSS – um nur ein paar Punkte zu nennen.

Das ganze Paket gibt’s zu einem interessanten Preis. Die Amazfit GTR 4 kostet €229,90 (UVP), erhältlich in drei Farbvarianten mit unterschiedlichen Armbändern:

  • Superspeed Black
  • Racetrack Grey
  • Vintage Brown Leather

Für den Amazfit GTR 4 Test habe ich mir das "Racetrack Grey" Modell ausgesucht: Mit schwarzem Gehäuse und einem rot-grauen Sportarmband mit Klettverschluss.

Amazfit GTR 4 Test
Amazfit GTR 4 "Racetrack Grey" im Test

Amazfit GTR 4 Test – Design, Material, Bedienung

Die Amazfit GTR 4 durfte sich mehrere Monate und 24/7 an meinem Handgelenk tummeln – über diesen langen Zeitraum hat mir insbesondere das zeitlose Design im klassischen Uhrenstil gefallen.

Die Optik des schwarzen Gehäuses prägt die deutlich hervorstehende Krone. Das graue Sportarmband – ausgeführt als ein sich nicht öffnend lassendes Endlos-Armband – musste allerdings für ein anderes 22 mm Armband weichen, da es sich nicht als sehr komfortabel erwiesen hat. Zum Glück lassen sich beliebige 22 mm breite Armbänder mit Federsteg verwenden.

Der Tragekomfort der GTR 4 ist als sehr angenehm zu charakterisieren, das geringe Gewicht von 34 g (44 g mit Armband) und das flache Gehäuse mit Abmessungen von 4,6 x 4,6 x 1,06 cm sind dafür maßgeblich.

Gehäuse und Display haben den Testzeitraum problemlos überstanden: Kratzer sind nicht zu erkennen, weder am Gehäuse (*) aus Aluminiumlegierung noch am gehärteten Glas des Display. Davon abgesehen, die GTR 4 ist bis 5 ATM (50 m) wasserdicht und lässt sich beim Duschen tragen.

(*) Die Rückseite besteht aus Kunststoff

Die Bedienung erfolgt per Touchscreen, über die Krone bzw. eine weitere Taste (siehe Abbildung unten). Der Touchscreen reagiert sensibel, die Finger dürfen aber nur ganz leicht feucht sein, bei einem richtigen Wasserfilm wird die Bedienung unmöglich. Die Krone dient zum Aktivieren des Displays, zum Öffnen des Hauptmenüs bzw. für ein Zurück zur Uhrenseite. In der Zepp App lässt sich zudem einstellen was bei einem langen Drücken passiert, z.B. ein Öffnen der Kompassseite oder einer Übersicht mit allen Sportarten zum Starten eines Trainings. Ähnliches gilt für die zweite Taste, für sie lässt sich hinterlegen was beim Drücken passieren soll.

Die Krone hat eine weitere wichtige Funktion: Beim Ausführen einer Aktivität erfolgen Seitenwechsel durch ein Drehen der Krone – in einer Endlosschleife in beide Richtungen. Es kann allerdings vorkommen, dass die Aktivität durch ein unabsichtliches Drücken der Krone stoppt und erneut gestartet werden muss. Durch ein Sperren des Displays lässt sich dies Verhindern, Seitenwechsel sind dann aber nur durch ein Drehen der Krone möglich!

Zu Erwähnen ist das Wechseln der Tragerichtung: In der Einstellung "Taste links" dreht sich der Displayinhalt um 180°, die Krone befindet sich dann unten links.

Geschwindigkeit, da gibt’s überhaupt nichts zu bemängeln: Die Uhr reagiert schnell, Verzögerungen sind nicht zu verzeichnen. Dazu kommt ein übersichtliches, nach der obligatorischen Eingewöhnungsphase problemlos zu meisterndes Menü. Welche Widgets – von der Uhrenseite ausgehend – auftauchen lässt sich in der Zepp App definieren: z.B. Wetter, Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Musik, Kalender usw.

Davon abgesehen, die Zepp App bietet zahlreiche Optionen zum Konfigurieren der Uhr, inklusive dem Aussuchen von weiteren kostenlosen und kostenpflichtigen Ziffernblättern (€1,99 pro Ziffernblatt).

Amazfit GTR 4 - Taste und Krone
Amazfit GTR 4 – Taste und Krone (+ Racetrack Grey Nylonarmband)

Amazfit GTR 4 Test – Technik

Display

Neben dem Preis, dem Design und den Funktionen dürfte das große 1,43 Zoll AMOLED Display ein Grund sein sich eine GTR 4 zu kaufen: Knackige Farben, ein tiefer Schwarz, hohe Kontraste, feine Details – nicht nur im Alltag ist das Display ein Hingucker. Ein Always-On lässt sich aktivieren, sorgt aber für eine verminderte Akkulaufzeit. Zu den vielen Konfigurationsmöglichkeiten gehören auch eine Auto-Helligkeit und eine Option zum Anzeigen des Displays beim Heben des Handgelenks, was in der Praxis bestens funktioniert (die Empfindlichkeit lässt sich justieren).

Mein Amazfit GTR 4 Test zeigt: Die Ablesbarkeit ist einwandfrei, das zum Spiegeln neigende Display lässt sich – bei maximaler Helligkeitseinstellung – selbst bei praller Sonne und Schnee noch ausreichend gut ablesen.

Akku

Amazfit gibt folgende Akkulaufzeiten an (jeweils "bis zu")

  • 14 Tage bei einer durchschnittlichen Nutzung
  • 24 Tage im Energiesparmodus
  • 50 Tage im Uhrmodus
  • 7 Tage bei starker Nutzung
  • 25 Stunden bei kontinuierlicher GPS-Nutzung
  • 44 Stunden im ausgewogenen GPS-Modus
  • 52 Stunden im stromsparenden GPS-Modus

(Auf der Produktseite von Amazfit gibt’s detaillierte Angaben zu den Vorgaben für die Messungen)

Die Zahlen überzeugen nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis: Die Amazfit GTR 4 erweist sich als eine Dauerläuferin.

Zwei Beispiele von Amazfit GTR 4 Testtouren belegen dies (jeweils bei kontinuierlicher GPS-Nutzung):

  • Dauer 04:45 hh:mm, eiskaltes Winterwetter, beste GPS-Einstellung, automat. Helligkeit für max. 10 Sek.,: Die Akkuanzeige fällt von 98% auf 77%.
  • Dauer ca. 3 Std., warmes Wetter, beste GPS-Einstellung, automat. Helligkeit für max. 10 Sek.: 100% auf 84%

Aber nicht nur die Laufzeiten wissen zu gefallen. Der 475 mAh Akku wird über ein magnetisches Ladekabel in 2 Stunden voll aufgeladen.

Sensoren

Die Liste lautet: Beschleunigungssensor, Kompass, Gyroskop, Barometer, Umgebungslichtsensor, PPG Herzfrequenzsensor.

Der Kompass zeigt neben Himmelsrichtungen und Gradzahlen noch die aktuelle Meereshöhe und den Luftdruck an. Eine Richtung – z.B. 180° nach Süden – lässt sich Fixieren, beim Bewegen in die falsche Richtung weist eine rote Farbgebung auf eine Abweichung hin und hilft sich in die gewünschte Richtung zu Bewegen.

Die Höhen- und Barometerseite informiert zu Luftdruck und Meereshöhe, zwei weitere Seiten mit Grafiken visualisieren Änderungen bei Luftdruck und Höhe. Hier gibt’s aber eine Schwäche, die Grafiken umfassen nur die letzten vier Stunden. Für eine Analyse des Luftdruckverlaufs wären mindestens 12 Stunden sinnvoll.

Der Höhenmesser lässt sich manuell durch Eingeben der aktuellen Höhe bzw. per GPS kalibrieren (zusätzlich steht die Option "automatisches Kalibrieren beim Starten eines Trainings" zur Verfügung). Allerdings fällt auf, dass sich – wenn die Uhr über einen längeren Zeitraum stationär geparkt ist – die Höhe ändert. Dies sollte eigentlich nicht so sein, bei Garmin und Suunto (beispielsweise der Suunto 9 Peak Pro) bleibt die Höhe nahezu konstant.

Amazfit GTR 4 - Aktueller Luftdruck & Meereshöhe
Amazfit GTR 4 – Aktuelle(r) Meereshöhe & Luftdruck

GNSS-Empfang

Amazfit wirbt mit einer "zirkularpolarisierte Dual-Band-GPS-Antennentechnologie" und dem Empfang von bis zu sechs Satellitensystemen.

Eine Abbildung auf der Produktseite zur Amazfit GTR 4 zeigt dass die Antenne ringförmig unterhalb der Lünette angeordnet ist – weitere Details zur eingesetzten Technik zeigen sich in den GNSS-Einstellungen auf der Uhr.

Folgende GNSS-Optionen stehen zur Auswahl:

  • Genauigkeit: Alle Satellitensysteme, Dual-Band, Satellitensuche mit dem Vorrang "Genauigkeit"
  • Ausgewogener Modus: GPS + GLONASS, Single-Band, Satellitensuche mit dem Vorrang "Genauigkeit"
  • Stromsparmodus: stromsparendes GPS, Single-Band, Satellitensuche mit dem Vorrang "Geschwindigkeit"
  • Benutzerdefiniert:
    • GPS-Band:
      • Single-Band
      • Dual-Band
    • Ortungskombinationen:
      • Bei Single-Band: Stromsparendes GPS / GPS / GPS + BDS / GPS + GLONASS / GPS + GALILEO / Alle Satelliten (*)
      • Bei Dual-Band: Alle Satelliten
    • Satellitensuche:
      • Bei Single-Band: Genauigkeit / Geschwindigkeit
      • Bei Dual-Band: Genauigkeit / Geschwindigkeit

(*) BDS = BeiDou (China); laut Amazfit wird bei allen Kombinationen zusätzlich das nur regional verfügbare, japanische QZSS verwendet. Ein sechstes GNSS, vermutlich das indische IRNSS, soll per Update folgen.

Dies bedeutet: Die Amazfit GTR 4 verfügt über einen hochmodernen Multi-GNSS & Multi-Band Empfänger, der derzeit in der Regel nur bei hochpreisigen Multisportuhren zu finden ist!

Mit den genannten Optionen haben alle Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, einerseits die zu erwartende Genauigkeit, andererseits den Batterieverbrauch zu steuern. Das Aktivieren von mehreren GNSS bzw. zwei Bändern treibt den Stromverbrauch hoch, kann aber zu einer besseren Genauigkeit führen.

Bei meinen Tests habe ich mir das Thema "Genauigkeit" intensiv angeschaut; die GTR 4 ist immer mit der besten GNSS-Einstellung zum Einsatz gekommen (weitere Testkandidaten: Garmin fenix 7X mit Multi-GNSS & Multi-Band; Suunto 9 Peak Pro mit Multi-GNSS; Garmin GPSMAP 66sr Outdoor-Handgerät mit Multi-GNSS & Multi-Band).

Anhand der interaktiven Karte können sich alle Interessierten ein eigenes Bild machen.

Beispiele 1 bis 5: Outdoor-Touren

Die Amazfit GTR 4 kann – trotz Hightech – mit den anderen Geräten nicht immer mithalten. Die Aufzeichnungen verlaufen tendenziell etwas unruhiger, es kann zu Abweichungen kommen. Die Touren 1 und 4 zeigen ganz krasse Beispiele; die GTR 4 weicht teils über 100 m ab. Hoffentlich kann Amazfit dieses Verhalten noch per Firmware-Update reparieren, Potential hat die Uhr schließlich!

Beispiel 6: Gehen in der Stadt

Dieser kleine, insbesondere für Läuferinnen und Läufer interessante Test, soll zeigen, wie sich die Uhren in "städtischen Canyons" verhalten (= Reflektion der Satellitensignale durch Häuserfassaden und Straßenbelag; eingeschränkter Empfang der Signale durch Abschattungen von Häusern). Beim Gehen wurde sich dabei immer in Bewegungsrichtung möglichst nahe an den Fassaden gehalten.

Bei diesem Beispiel kann die GTR 4 zu einer Multisportuhr wie der Garmin fenix 7X durchaus gleichziehen!

Interaktive Karte zum Beurteilen der Genauigkeit von Aktivitätsaufzeichnungen

  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  • GNSS: Die jeweils verwendeten GNSS-Einstellungen sind unter "Tracks" notiert.
  • Höhenprofile: Die Geräte wurden vorab manuell kalibriert.
  1. Mit "Auswählen" eine Tour anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Da umfangreiche Originaldateien hinterlegt sind kann das Laden dauern.
  4. Es empfiehlt sich, über "Tracks" nur die im Fokus stehenden Geräte zu selektieren (erleichtert die Interpretation).
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Amazfit GTR 4 Test – Herzfrequenz

Das Genauigkeit der über den integrierten Sensor erfassten Herzfrequenz ist ein mindestens genauso wichtiges Thema wie die GNSS-Genauigkeit. Insbesondere unter dem Aspekt, dass von der Uhr erfasste Werte wie der PAI, die maximale Sauerstoffaufnahme, der aerobe bzw. anaerobe Trainingseffekt, die Trainingsbelastung und die Erholungszeit maßgeblich von der Herzfrequenz abhängen.

Hier kommt es aber zu einer großen Enttäuschung. Bei den durchgeführten Outdoor-Touren können die mit der GTR 4 gemessenen Herzfrequenzwerte gegenüber einem Herzfrequenz-Brustgurt deutlich abweichen. Gleiches gilt bei einem Vergleich mit der Garmin fenix 7X, die in dieser Disziplin regelmäßig erstklassige Daten liefert.

Herzfrequenz Test - Amazfit GTR 4 (rot), Suunto 9 Peak Pro (grün), Herzfrequenzbrustgurt (blau)
(1) Herzfrequenz Test – Amazfit GTR 4 (rot), Suunto 9 Peak Pro (grün), Herzfrequenzbrustgurt (blau)
Amazfit GTR 4 Test - Herzfrequenz (2)
(2) Herzfrequenz Test – Amazfit GTR 4 (rot), Garmin fenix 7X (grün), Herzfrequenzbrustgurt (blau)

Die Interpretation wird leider erschwert. Die Aktivitäten inklusive Herzfrequenzdaten lassen sich nur über die Schnittstelle Zepp App / Strava exportieren und zur Analyse einsetzen. Anfangs hat der Export einwandfrei geklappt, während des Tests ist die Übertragung zu Strava abgebrochen. Deshalb kann ich nur die beiden oben dargestellten direkten Vergleiche liefern.

Das folgende Beispiel aus der Zepp App (GTR 4) bzw. Strava (fenix 7X) liefert aber ein ähnliches Ergebnis. Die Grafiken weisen auf teils krasse Abweichungen hin; während die fenix 7X beispielsweise auf 152 Schläge kommt sind bei der GTR 4 lediglich 80 Schläge zu verzeichnen.

Herzfrequenz Amazfit GTR 4 in der Zepp App
Herzfrequenz Amazfit GTR 4 in der Zepp App
Herzfrequenz fenix 7X in Strava
Herzfrequenz fenix 7X in Strava

Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich nur empfehlen, bei Outdoor-Touren zu Fuß oder mit dem Bike einen externen Herzfrequenzbrustgurt einzusetzen. Diese Option bietet die GTR 4 im Bluetooth-Menü unter "Trainingszubehör".

Wie sieht es im Alltag aus? Positiv! Die angezeigte Ruheherzfrequenz stimmt gut mit den Daten der fenix 7X überein. Der Ruhepuls weicht maximal zwei Schläge voneinander ab.

Amazfit GTR 4 Test – Wichtige Funktionen

Die GTR 4 verfügt über zahlreiche Funktionen für Alltag, Gesundheit, Fitness und Sport. Im Folgenden picke ich mir ein paar dieser Features näher heraus.

Über die Zepp App lassen sich Routen importieren und zum Navigieren einsetzen. Diese Funktion ist zwar nicht so perfekt umgesetzt wie bei manchem Mitbewerber (z.B. Suunto), ist aber eine super Hilfe zum Orientieren. Alle Infos enthält mein separater Artikel Amazfit Multisportuhren – Navigation mit Routen.

Die Navigationsfunktionen lassen sich mit 18 Sportmodi einsetzen: Outdoor-Laufen, Gehen, Outdoor-Radfahren, Klettern, Wandern, Skilanglauf, Mountainbiking, BMX, Bootfahren, Bobsport, Rodeln, Ski-Orientierungslauf, Biathlon, Gehen (Sport), Schneeschuhwandern, Traillauf, Orientierungslauf, Freiwasserschwimmen.

Musikspeicher

Dank ihres üppigen frei verfügbaren Speichers von ca. 3 GB lassen sich viele MP3 Dateien auf der GTR 4 parken und über einen gekoppelten Bluetooth-Kopfhören abspielen. Alternativ erfolgt die Ausgabe über den integrierten Lautsprecher der GTR 4, der sogar eine ordentliche Qualität liefert. In Ergänzung lässt sich die Musikwiedergabe auf dem Smartphone steuern. Die Wiedergabe kann auch während eines Trainings erfolgen.

Das Übertragen per Zepp App erweist sich als kniffelig, der Musik-Widget auf der Uhr ist nicht gerade intuitiv (Tipp: Nach unten zur zweiten Seite scrollen).

Offline-Sprachsteuerung

Per Sprachsteuerung lässt sich z.B. der Befehl "Wandern starten" ausführen, in Folge wird die entsprechende App aktiviert, die Tour kann beginnen. Die Erkennung und Ausführung ist einwandfrei. Eine Übersicht zu allen Befehlen gibt’s in den Einstellungen unter "Offline-Sprachsteuerung".

Trainingsmesswerte

Die GTR 4 erfasst nicht nur Werte wie Stress, Blutsauerstoffgehalt, Puls und Schlafverhalten, sondern liefert auch trainingsrelevante Daten. Dazu gehören Trainingseffekt (aerob, anaerob), Trainingsbelastung, Erholungszeiten, VO2max und der hilfreiche PAI-Wert (mein Artikel zur PAI – Personal Activity Intelligence).

Wie bereits erwähnt, diese Werte basieren auf der Herzfrequenz. Aufgrund meiner Erfahrungen empfehle ich deshalb beim Trainieren unbedingt einen Herzfrequenzbrustgurt zu tragen!

PAI Score in der Zepp App
PAI Score in der Zepp App

Morgendliche Updates

Direkt nach dem Aufstehen liefert die GTR 4 ein morgendliches Update mit praktischen Infos zu Wetter, Kalender, Gesundheitsdaten etc. – eine Funktion die Amazfit anscheinend bei Garmin abgeschaut hat.

Sportmodi

Die Amazfit GTR 4 untestützt alle nur erdenklichen Sportarten – laut Amazfit stehen über 150 Sportprogramme zur Auswahl. Auf der GTR 4 sind die folgenden Kategorien aufgelistet:

  • Laufen & Gehen: 7 Sportarten
  • Radfahren: 4x
  • Schwimmen: 4x
  • Außentraining: 11x
  • Innentraining: 24x
  • Tanzen: 16x
  • Kampfsport: 12x
  • Ballsport 31x
  • Wassersport: 10x
  • Eis- & Schneesportarten: 13x
  • Freizeitsport: 12x
  • Brett- & Kartenspiel: 5x
  • Andere: 5x

Die einzelnen Sportarten lassen sich umfangreich anpassen (z.B. die Datenseiten) bzw. mit Funktionen erweitern (z.B. Ziele, Alarme, Auto-pause, virtueller Pacer, Intervalltrainings, 3D-Datemnodus etc.). In dieser Hinsicht bietet die GTR 4 viel Potential.

Beispiel Laufen – Welche Funktionen und Einstellungen sind möglich?

  • Trainingsassistent
    • Trainingsziel
      • Nach Trainingseffekt: Nach Trainingseffekt (aerober, anaerob)
      • Nach Trainingsdaten: Distanzziel / Sollzeit / Verbrauchsziel (Kalorien)
      • Kein Ziel
    • Trainingsalarme
      • Sichere Herzfrequenz
      • Puls-Bereich
      • Distanz
      • Schnellstes Tempo
      • Langsamstes Tempo
      • Maximale Schrittfrequenz
      • Minimale Schrittfrequenz
      • Zeit
      • Kalorien: Alle xy Kalorien
      • Wasser trinken: Nach Zeit / Nach Distanz
      • Energieaufnahme: Nach Zeit / Nach Distanz / Nach Kalorienverbrauch
      • Umkehren: Nach Zeit / Nach Distanz
    • Autom. Runde: Aus / Nach Distanz
    • Autom. Pause: Halten Sie still / Nach Schritt / Aus
    • Virtueller Pacer: Aus / Nach Tempo
    • Trittfrequenz-Assistent: Aus / SPM / Hinweishäufigkeit / Aufforderungsmodus (Sprache, Vibration, Vibration & Ton)
  • Training
    • Intervalltraining (zahlreiche Optionen)
  • Navigation
    • Meine Route
    • Mein Standort
    • Aktuellen Standort speichern
  • Mehr
    • Datenseite (zahlreiche Optionen, z.B. Seite mit vier Datenfeldern, diverse Grafiken)
    • 3D-Datenmodus: Ein / Aus

Besonders gut gefällt mir das automatische Erkennen von Aktivitäten wie Radfahren, Laufen und Gehen. Das Erkennen funktioniert bestens (insbesondere in der Einstellung "Empfindlichkeit = hoch"). Die Aktivitäten werden aufgezeichnet und landen nach dem Synchronisieren in der Zepp App; so tragen sie zum Verbessern des PAI bei. Die Umsetzung finde ich deutlich besser gelungen als bei Mitbewerbern wie Garmin.

Sonstiges

Was mir beim Amazfit GTR 4 Test sonst noch aufgefallen ist:

  • Sehr zuverlässige Bluetooth-Verbindung zum iPhone
  • Kein NFC zum Bezahlen
  • Der Amazfit App Store bietet vergleichsweise wenig wirklich sinnvolle Apps zum Installieren; das Angebot ist zudem recht klein.
  • Viele Optionen zum Konfigurieren
  • Nicht alle in WhatsApp Nachrichten enthaltenen Emojis werden angezeigt, kein Antworten mit vorgefertigten Nachrichten möglich (iPhone).
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Amazfit GTR 4 Test – Fazit & Bewertung

Die Amazfit GTR 4 bietet viel Technik und Funktionalität zu einem angemessenen Preis. Das in der Summe positive Testergebnis trüben aber Ungenauigkeiten beim GNSS-Empfang und kräftige Abweichungen bei den mittels integrierten Sensor aufgezeichneten Herzfrequenzdaten. Vielleicht kann Amazfit noch über Firmware-Updates nachlegen – denn die GTR 4 ist eine an sich sehr empfehlenswerte Smartwatch, die für viele Anwenderinnen und Anwender vollkommen ausreichen sollte.

Amazfit GTR 4 Test – Pro

  • Ansprechendes Design
  • Tolles Display
  • Lange Akkulaufzeiten
  • Flottes System
  • Einfache Bedienung
  • Vollgepackt mit Funktionen
  • Integrierter Musikspeicher
  • Verwenden eines externen Herzfrequenzsensors

Amazfit GTR 4 Test – Contra

  • GNSS-Empfang nicht immer optimal
  • Genauigkeit des Herzfrequenzsensors bei Aktivitäten
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5 Gedanken zu „Amazfit GTR 4 Test – Die preisgünstige Smartwatch im Outdoor-Test“

  1. Hallöchen,
    ich trage die Uhr seit 10 Monaten ununterbrochen und bin äußerst zufrieden. Beim Sport (vor Allem) beim Tennis überzeugt mich die Uhr voll und ganz, da sie sogar die Schläge (Vor-, Rückhand sowie Aufschlag bzw. Smash) aufzeichnet und zählt. Bei meinem letzten offiziellen check up auf dem Ergometer waren die Messungen, bis auf extrem geringfügige Abweichungen bei der Herzfrequenz, fast identisch. Selbst die Atmung und der Sauerstoffgehalt entsprach den offiziell ermittelten Daten was sogar meinen Arzt überzeugte.
    Fazit: Ich kann diese Uhr nur empfehlen und würde sie mir sofort wieder kaufen. Einzig das Armband in Lederlook hat sich mehr oder weniger schon nach 5 Monaten verabschiedet.

    Antworten
  2. Hi,
    Ich versuche einen Vergleich zwischen dieser Uhr und der Garmin Fenix 7 herzustellen.
    Aufgrund der unterschiedlichen Preisklasse ist das natürlich schwierig.
    Beide Uhren lesen sich auch klasse (natürlich) und während bei dieser Uhr ein wenig Ungenauigkeiten im HR Bereich befinden sollen (die lt. einem anderen Artikel nach ein paar Wochen / Nutzungen wohl verschwinden) scheint sie der Fenix 7 in wenig nach zu stehen.

    Was wäre Ihre Empfehlung?
    Mein Usecase ist:
    3 x die Woche laufen gehen
    2 x die Woche schwimmen gehen
    6 x die Woche Körpergewichtestraining

    Mir sind eigentlich die Smartfeatures relativ egal, weder will ich über meine Uhr telefonieren können, noch irgendwelche Benachrichtigungen erhalten.
    Allerdings soll sie auch für Spaziergänge im norden Deutschlands und Skifahrten in zentral Schweiz herhalten.
    Schlafanalyse ist selbstredend auch interessant für ich und eine Weckerfunktion die mich 'optimal' aufweckt scheint auch eine coole Spielerei für mich zu sein.

    Beste Grüße,
    Marco

    Antworten
    • Hallo,

      weder noch 🙂

      Aktuell halte ich die epix 2 (ohne Pro) für besonders interessant, da bereits für ca. 600 Euro zu bekommen + AMOLED wie die GTR4 + Funktionen der fenix 7.

      Ansonsten würde ich zur fenix tendieren (außer das Bankkonto macht nicht mit)

      Grüße

      Antworten
      • Hi,

        danke für die flotte Antwort!

        Die Epix 2 war die erste Uhr die ich mir angesehen habe, dann bin ich auf die Fenix rüber geschwungen, weil günstiger und etwas längere Batterielaufzeit. Da werde ich vielleicht nochmal in die Recherche gehen.

        Beste Grüße,
        Marco

        Antworten
  3. Die Fenix 7 x misst die HR auch nur via Schätzung. Die Werte bei mir sind völlig aus der Luft gegriffen.
    Besser als Referenz ist hier ganz klar POLAR und dann der Brustgurt.

    Antworten
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