Garmin Venu 2 Test – Smartwatch für Alltag, Gesundheit & Sport

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Venu 2 – Garmins neue GPS-Smartwatch für fitnessorientierte Anwender*innen im ausführlichen Praxistest!

Mit der Venu 2 bzw. Venu 2S erweitert Garmin die Venu Serie. Gegenüber der Venu SQ (Test) verfügen die beiden Neulinge nicht nur über ein klassisches rundes Uhrendesign, sondern auch über ein heiß begehrtes Feature: ein hochauflösendes, scharfes AMOLED Display mit knackigen Farben und einem tiefen Schwarz!

Garmin bietet die Fitness-Smartwatch in zwei Gehäusegrößen (40 mm bzw. 45 mm) und in unterschiedlichen Designvarianten an – der Verkaufspreis (UVP) liegt bei €399,99. Etwas mehr kosten die beiden Editionen, bei denen neben einem Silikon-Armband noch ein Leder-Armband mit dabei ist: €449,99 (UVP).

Die Venu 2 und die Venu 2s unterscheiden sich nur in wenigen Details (Venu 2 vs. Venu 2S):

  • Abmessungen: 45,40 x 45,40 x 12,20 mm vs. 40,40 x 40,40 x 12,10 mm
  • Handgelenksumfang: 135 bis 200 mm vs. 110 bis 175 mm
  • Gewicht: 49,0 g vs. 38,2 g
  • Display: Ø 33,0 mm (416 x 416 Pixel) vs. Ø 27,90 mm (360 x 360 Pixel)
  • Laufzeiten (z.B. im GPS-Modus): bis zu 22 Std. vs. 19 Std.

Neuerungen gibts zuhauf. Nicht nur bei der Technik – zu nennen sind der Elevate 4 Herzfrequenzsensor und die gesteigerte Grafikpower – sondern auch bei den Funktionen. Beispiele sind die erweiterte Schlafanalyse inklusive Sleep Score zum Bewerten der Schlafqualität, eine Aktivität zum Checken des aktuellen Gesundheitsstatus, aber auch die Unterstützung von angesagten Sportarten wie HIIT, Wandern, Indoor-Klettern und Bouldern.

In der Summe bietet die Venu 2 Anwendern*innen ein ansprechendes Gesamtpaket für Alltag, Fitness und Sport – schließlich sind alle mittlerweile marktüblichen Funktionen wie z.B. Smartphone-Integration, Fitness-Tracking, Herzfrequenz- & Blutsauerstoff-Analyse und das Aufzeichnen von zahlreichen Sportarten an Bord. Die Liste an Funktionen ist lang und dürfte für viele Nutzer*innen mehr als ausreichen!

Garmin Venu 2 Test - Eines von vielen Displaydesigns
Garmin Venu 2 Test – Eines von vielen Displaydesigns

Wie verhält sich die Venu 2 im Alltag und beim Sport?

Was mir an der Garmin Venu Serie schon immer gut gefallen hat – insbesondere in Kontrast zu den Outdoor-Boliden aus der fenix Serie – ist der hohe Tragekomfort: dezent & leicht. Über die Optik lässt sich natürlich diskutieren. Eine Apple Watch mag da schicker sein und das gewisse Extra haben, dafür muss sie viel zu oft an die Ladebuchse – was für mich ein gewichtiges Knock-out-Kriterium ist.

Zum Aufpeppen der Venu 2 lassen sich die Armbänder wechseln. Da kann es eine Überlegung sein, von Anfang an auf ein Paket mit Leder- und Silikonarmband zu setzen. Das eine für den Alltag, das andere für den Sport. Der Aufpreis macht allerdings satte €50.- aus und ist nicht für jede Farbkombination erhältlich. Als Alternative bieten sich Armbänder von Drittanbietern an.

Die Bedienung erfolgt per Touchscreen und Tasten in Kombination mit einem – insbesondere wenn einem die Garmin-Logik schon etwas bekannt ist – übersichtlichen Menü. Der Touchscreen nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Das Wischen per Finger funktioniert selbst bei leichter Feuchtigkeit noch gut. Falls es mal so richtig naß ist hilft ein Abwischen mit dem Sportdress – Gorilla Glas schützt das Display dabei vor Kratzern.

Was mir an der Venu 2 dagegen nicht gefällt: Das Aktivieren des Displays per Geste. Selbst in der hohen Empfindlichkeitseinstellung dauert es bei einer Drehung des Handgelenks einen Tick zu lange bis die Anzeige auftaucht. Da hat Garmin Nachholbedarf – ein direkter Vergleich mit der Apple Watch offenbart dies knallhart. Alternativ lässt sich das Display dauerhaft aktivieren – dies geht natürlich auf die Batterielaufzeit. Zum Ausführen einer Aktivität wie "Laufen" empfiehlt es sich den separaten Display-Modus "Während der Aktivität = immer ein" zu wählen.

Und die Ablesbarkeit? Knackige Farben, ein tiefes Schwarz und die hohe Auflösung liefern ein tolles Bild. Bei direkter Sonneneinstrahlung leidet die Ablesbarkeit deutlich, dann gilt es die Helligkeit voll hochzudrehen – ein deutliches Spiegeln kann trotzdem noch stören.

Welche Batterielaufzeiten bietet die Venu 2?

Garmin macht folgende Angaben:

  • Smartwatch-Modus: Bis zu 11 Tage
  • GPS-Modus mit Musik: Bis zu 8 Stunden
  • GPS-Modus ohne Musik: Bis zu 22 Stunden
  • Energiespar-Smartwatch-Modus: Bis zu 12 Tage

Im Test bin ich auf folgende Laufzeiten gekommen:

  • Bei einem überwiegendem Einsatz als Smartwatch inklusive 10,5 Stunden GPS waren ziemlich genau 6 Tage und 7 Stunden drin (verbleibende Restkapazität von 10%) (Standardeinstellungen, Pulse OX aus, niedrige Beleuchtungsstufe, kurzes Zeitlimit fürs Display).
  • Unter ähnlichen Bedingungen – nur das Zeitlimit für die Beleuchtung wurde auf "immer ein" gesetzt – hat sich bei einer GPS-Nutzung von 4,5 Stunden eine Laufzeit von 3 Tagen und 6 Stunden ergeben.

Dies sind vollkommen ausreichende Werte mit denen sich Alltag und Fitness entspannt meistern lassen – zumal ein Nachtanken an der Steckdose schnell erledigt ist. Ein Beispiel, innerhalb von 15 Minuten ist ein Laden von 8% auf 30% Kapazität möglich!

Herzfrequenzdiagramm - Ein Widget von vielen
Herzfrequenzwidget – Ein mit dem Finger seitlich verschiebbares Diagramm zeigt die Herzfrequenz über die letzten Stunden

Garmin Venu 2 Test – Herzfrequenzsensor

Die Venu 2 kommt mit einem neuen Garmin Elevate Herzfrequenzsensor der vierten Generation. Der Unterschied zu den beispielsweise in der Enduro oder fenix verbauten Vorgängerversionen zeigt sich an der Anzahl und Anordnung der LED. Dazu gehören jetzt auch zwei statt einer rot leuchtenden Infrarot-LED zum Erfassen der Pulse Ox Blutsauerstoffwerte.

Die Genauigkeit des Herzfrequenzsensors der Venu 2 habe ich auf meinen Herzfrequenz-Teststrecken intensiv gecheckt.

Die folgenden Beispiele stammen von einer MTB-Strecke mit einem kurzen, knackigen, 3x bis 4x wiederholten Anstieg (Aufzeichnungen im 1 s Intervall).

Beim Mountainbiken gibts meines Erachtens eine besondere Herausforderung an die optischen Sensoren, da die Unterarmmuskulatur und die Sehnen intensiv arbeiten bzw. angespannt sind.

Als Referenz dient ein Garmin HRM-Run Herzfrequenz-Brustgurt, verbunden mit einem Edge 1030 Plus.

In dem ersten Durchgang zeigen die Venu 2 und die Enduro das typische Verhalten von optischen Sensoren. Die Werte werden jeweils verzögert erfasst. Ansonsten stimmen die Daten – bis auf ein paar Ausreißer – sehr gut überein. Der HRM-Run Gurt zeigt hier und da allerdings ein paar Spitzen nach unten bzw. oben.

Venu 2 - Herzfrequenzdaten (1)
Herzfrequenzdaten (1) – Venu 2 (blau), Enduro (grün), Edge 1030 Plus mit HRM-Run (rot)

Beim zweiten Durchgang zeigt sich das absolut gleiche Bild: Die Venu 2 Werte sind zeitlich verzögert, der HRM-Gurt weist ein paar Spitzen auf. Ansonsten ergibt sich eine tolle Übereinstimmung.

Venu 2 - Herzfrequenzdaten (2)
Herzfrequenzdaten (2) – Venu 2 (blau), Edge 1030 Plus mit HRM-Run (rot)

Um das Ergebnis zu verifizieren gibt es noch einen dritten Durchgang, diesmal mit einer fenix 6X Pro am anderen Arm. Das Ergebnis fällt ähnlich aus, die über optische Sensoren erfassten Werte sind wieder etwas später dran.

Garmin Venu 2 Test - Herzfrequenzdaten (3)
Herzfrequenzdaten (3) – Venu 2 (blau), fenix (grün), Edge 1030 Plus mit HRM-Run (rot)

Alle durchgeführten Test liefern gute, reproduzierbare Ergebnisse und bestätigen, dass sich die Venu 2 ohne Wenn und Aber bei den unterschiedlichsten Sportarten einsetzen lässt. Gegenüber dem als Referenz eingesetzten Herzfrequenz-Brustgurt zeigen sich hier und da Unterscheide von ein paar Herzschlägen pro Minute – was für die meisten Freizeitsportler ohne Belang sein dürfte. Gleiches gilt für die zeitlich verzögerte Erfassung der HF-Daten.

Test der Garmin Venu 2 GPS-Genauigkeit

Nein, die Venu 2 liefert beim Fahrradfahren und Wandern respektable Ergebnisse, die mit anderen Wearables vergleichbar sind. Mal ist die eine, mal die andere Sportuhr etwas besser – selbst deutliche teurere Uhren liegen auf dem gleichen Niveau.

Das folgende Beispiel – im Vergleich zu diversen anderen GPS-Geräten – aus einem teils sehr dichten Wald zeigt die "üblichen" Abweichungen von bis zu 10 m. Bei solchen Vergleichen gilt es allerdings vor, da die Geräte sehr nahe beieinander sind und sich die GPS-Empfänger gegenseitig beeinflussen können!

GPS-Genauigkeit der Venu
Garmin Venu 2 (grün), Garmin Enduro (rot), Garmin Edge 830 (hellblau) – Abweichungen von max. 10 m

Welche Sportarten unterstützt die Venu 2?

Die Liste an spezifischen Sportarten ist lang – die Venu 2 ist vielseitig einsetzbar:

  • Gehen
  • Indoor Gehen
  • Radfahren
  • Indoor Rad
  • Wandern
  • Laufen
  • Laufband
  • Hallenbahn
  • Krafttraining
  • HIIT (High Intensitiy Interval Training)
  • Treppensteigen
  • Schwimmbad
  • Cardio
  • Yoga
  • Pilates
  • Crosstraining
  • Stepper
  • Indoor-Klettern
  • Bouldern
  • Rudern
  • Indoor-Rudern
  • SUP
  • Golfspielen
  • Skifahren
  • Snowboarden
  • Langlaufen

Dazu kommen spezielle Aktivitäten wie Navigieren (direkte Luftlinien-Navigation zu einer Position, z.B. einen mit der Venu 2 gespeicherten Parkplatz), Atemübung, Flüssigkeit (Eingeben der zu sich genommenen Flüssigkeitsmenge), Menstruationszyklus- Tracker, Challenges und Gesundheitsübersicht.

Gesundheitsübersicht ("Health Snapshot") – in einem Zeitraum von zwei Minuten erfasst die Venu 2: Pulse Ox, Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz und Stresslevel. Diese Daten werden auch in der Garmin Connect App gesammelt und lassen sich von dort als PDF herunterladen – zur Vorlage bei einem Arzt oder einer Ärztin. Die Hilfe-Funktion in der App liefert weiterführende Infos zum Snapshot.

Laufsport

Die Sportarten lassen sich individuell konfigurieren, als Beispiel wähle ich "Laufen". Im Wesentlichen lassen sich die Trainingsseiten anpassen, Alarme aktivieren (z.B. für einen Herzfrequenzbereich) sowie Auto-Lap, Auto-Pause und Auto-Seitenwechsel einrichten.

Besonders gut gefällt mir die gleichzeitige Darstellung von vier Datenfeldern – Läufer*innen haben somit Zeit, Distanz, Pace und Herzfrequenz im Blick.

Und bei Bedarf lassen sich ein separater Herzfrequenz und – für einen besonders genauen Pace – ein Laufsensor koppeln. Zum Anhören von Musik ist das Verbinden mit einem Bluetooth-Kopfhörer möglich.

Radsportler können einen Geschwindigkeits- bzw. Trittfrequenzsensor sowie Garmin Varia Leuchten & Radar anschliessen. Ein Golfsensor sowie ein Temperatursensor sind weitere Optionen.

Ein barometrischer Höhenmesser für genaue Höhendaten und ein E-Kompass sind bereits an Bord, beide lassen sich manuell kalibrieren.

Vier Datenfelder - Läufer haben auf der Venu 2 alle wichtigen Daten auf einer Seite
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Garmin Venu 2 – Weiteren Funktionen

Als Erstes möchte ich den integrierten Musikspeicher für bis zu 2.000 Titel erwähnen, der Sportlern*innen ein Hören von Musik ohne Smartphone ermöglicht. Dazu kommen viele praktische Helferlein wie Smartphone suchen, Wecker, Stoppuhr, Timer … für den Alltag ist vorgesorgt.

In diesen Kontext fallen auch die Smartphone-Benachrichtigungen. So ist ein Lesen von E-Mails , WhatsApp-Nachrichten und Kalendereinträgen sowie das Managen von Telefonanrufen möglich.

Dann gibt es noch zahlreiche Widgets zum Visualisieren der vielen von der Venu 2 als Fitness- und Gesundheitstracker erfassten Daten. Grundlage dafür sind ausgeklügelte Firstbeat-Metriken. Beispiele sind Schlaf, Herzfrequenz, Stress und die Body Battey (eine Art "Tankanzeige" für das aktuelle Energielevel). Dabei fällt mir auf, dass sich seit einiger Zeit auf keiner Garmin Uhr mehr ein Level von 100 – also ein "voller Tank" – erreichen lässt. Davon abgesehen, in der Praxis zeigt sich, dass die Entscheidung "raus" oder "Couch" nicht von der Body Battery sondern eher vom Körpergefühl abhängt.

Beim Schlaf-Widget macht – in Ergänzung zur Darstellung der Schlafphasen – ein Score wie "70" kurz und knackig auf die Schlafqualität in der letzten Nacht aufmerksam. Eine hilfreiche Übersicht über den Score der letzten Wochen bietet die Connect App.

Interessant ist auch das Fitnessalter, die Einstufung erfolgt auf der Basis der Intensität von Aktivitäten, der Ruheherzfrequenz und dem Körperfettanteil bzw. BMI. Zum Erreichen eines jüngeren Alters liefert die Connect App Hinweise wie "Aktivitäten mit hoher Intensität erhöhen" oder "Körperfett verringern" – bei manchen Nutzern*innen könnte dies für einen Motivationsschub sorgen.

Hilfreich wäre es allerdings, wenn es auf der Uhr mehr Infos zum Trainingszustand geben würde: Muss ich mich noch erholen? Welches Training ist als nächstes sinnvoll?

Was nicht vergessen werden darf: Die Venu 2 lässt sich an einen PC anschliessen. Dadurch besteht direkter Zugriff auf alle gespeicherten Aktivitäten um sie z.B. in einem Tool wie Golden Cheetah zu analysieren. Dies sehe ich als einen großen Vorteil gegenüber vielen Mitbewerbern an, die einen Export nur aus einer App oder einem Webportal erlauben.

Garmin Venu 2 Test – Abschließende Bewertung

Die Garmin Venu 2 erweist sich im Test als ein pragmatisches, zahlreiche Sportarten unterstützendes Allround-Wearable für Alltag, Fitness, Gesundheit und Sport. Besonders gut gefallen mir das AMOLED-Display, die übersichtliche Benutzeroberfläche, die guten Batterielaufzeiten, das flotten Laden des Akkus und das Anbinden von externen Sensoren. Zudem bietet die zweite Venu Generation alle wirklich benötigten Smartwatch-Funktionen.

Kritikpunkte sind das Aktivieren des Displays per Geste – und der hohe Preis! Auch wenn die Venu 2 günstigere Smartwatches wie z.B. von Amazfit locker abhängt – eine stylische Apple Watch SE für €300.- dürfte so manche(n) potentiellen Käufer*innen verführen … wenn da nicht die schlappe Akkulaufzeit und die Beschränkung auf iOS wäre!

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7 Gedanken zu „Garmin Venu 2 Test – Smartwatch für Alltag, Gesundheit & Sport“

  1. Interessant wäre, ob sich wegen der paar neuen Features der Aufpreis von 100 Euro gegenüber der ersten Version Garmin Venu lohnt. Wohl eher nicht.

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