Garmin Venu Test

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Garmin Venu Test – Die erste Smartwatch von Garmin mit AMOLED Display im ausführlichen Test!

AMOLED Displays sind nicht nur bei Smartphones beliebt, sondern auch bei Wearables und halten selbst bei günstigen Modellen Einzug. Ein Beispiel sind die Smartwatches von Huami Amazfit!

Kein Wunder, dass Garmin nachzieht und mit der Venu seine erste GPS-Smartwatch mit hochauflösendem AMOLED Display herausbringt.

AMOLED Displays haben Stärken: Knackige Farben, ein sattes Schwarz und starke Kontraste. Vorteile, die ihren optischen Reiz haben – insbesondere im direkten Vergleich zu Garmin Smartwatches mit "traditionellen" MIP-Displays.

Garmin Venue im Always-On Modus
Garmin Venu im Always-On Modus (… mit ein paar Regentropfen)

Garmin hat zeitgleich zu der Venu die vivoactive 4 und vivoactive 4S eingeführt, deren Vorgänger – die vivoactive 3 Music – uns im Test schon überzeugen konnte!

Welche Unterschiede gibt es zwischen der Venu und der vivoactive 4?

Ganz wesentlich ist die Display-Technik – AMOLED vs. MIP. Feine aber bedeutende Unterschiede bestehen noch bei Farben, Größen, Batterielaufzeiten … und dem Preis! Unsere Tabelle enthält alle Unterschiede, ansonsten besteht zwischen beiden Smartwatch-Modellen Gleichstand – auch was die Funktionen angeht.

Eigenschaft / Modell Venu vivoactive 4 vivoactive 4s
Farben / UVP
  • Granitblau/Silber: €349,99
  • Schwarz/Schiefer, Sandfarben/Rosegold, Schwarz/Gold: €379,99
  • Dunkelgrau: €299,99
  • Schwarz: 329,99
  • Grau: €279,99
  • Rosa, Weiß, Schwarz: €299,99
Größe 43,2 x 43,2 x 12,4 mm 45.1 x 45.1 x 12.8 mm 40 x 40 x 12.7 mm
Handgelenkumfang 125 bis 190 mm 135 bis 200 mm 110 bis 175 mm
Gewicht 46,3 g 50,5 g 40,0 g
Wechselarmbänder 20 mm 22 mm 18 mm
Display
  • AMOLED
  • 390 x 390 Pixel
  • ∅30,4 mm
  • 1,2 Zoll
  • MIP
  • 260 x 260 Pixel
  • ∅33 mm
  • 1,3 Zoll
  • MIP
  • 218 x 218 Pixel
  • ∅27,9 mm
  • 1,1 Zoll
Batterielaufzeiten
  • Smartwatch: bis 5 Tage
  • GPS + Musik: bis 6 Std.
  • Smartwatch: bis 8 Tage
  • GPS + Musik: bis 6 Std.
  • Smartwatch: bis 7 Tage
  • GPS + Musik: bis 5 Std.
Garmin Venu im Standard Anzeigemodus
Garmin Venu im Standard Anzeigemodus

Garmin Venu Test – Optik & Technik

Das Display der Venu ist optisches Highlight. Farben und Auflösung haben es in sich, insbesondere beim Betrachten der zahlreichen Grafiken oder Durchführen eines animierten Trainings. Eines ist aber anzumerken: Smartwatches mit MIP Display sind z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung besser ablesbar – ein Punkt für die vivoactive 4!

Aber auch so macht die Garmin Venu äußerlich etwas her. Sie kommt zwar im Kunststofflook, das Schwarz/Schiefer unseres Testexemplars lässt sie aber nicht billig erscheinen. Zudem trägt sie sich sehr angenehm. Dafür sorgen nicht nur Abmessungen und Gewicht, sondern auch das schmale und leicht elastische Silikonarmband. Diese Stärken unterstreichen die Einsatzgebiete der Venu als Alltags- und universelle Fitness-Smartwatch.

Batterielaufzeiten – ein wichtiges Thema. Dazu aber erst einmal noch ein Abstecher zum Display. Das Display wird in der Grundeinstellung per Geste gesteuert. Im Alltagsbetrieb und beim Sport genügt eine kurze Handgelenksdrehung – oder ein zweimaliges Tippen auf den Touchscreen – zum Anzeigen von Datum und Uhrzeit (Abbildung oben) bzw. der spezifischen Aktivitätsdaten – ansonsten bleibt das Display schwarz.

Alternativ lässt sich ein "Always-on" Modus aktivieren. Dann werden in einem reduzierten Modus dauerhaft Datum und Uhrzeit angezeigt (Abbildung ganz oben). Und dieser Modus nagt an der Batterie. So sind nach 24 Stunden bei "Always-on" und einer ausschließlichen Nutzung als Smartwatch (ohne GPS & Musik, Helligkeit 10%) rund 33% weniger Saft vorhanden. Damit sind also ungefähr drei Tage machbar.

Die von Garmin angegebene Smartwatch-Laufzeit von bis zu 5 Tagen ist mit Always-on also nicht erreichbar; außerdem soll dieser Modus Auswirkungen auf die Lebensdauer des Displays haben – so praktisch er auch ist.

Im GPS-Modus beim Ausführen einer Aktivität wie "Laufen" sind mit automatischer Displayabschaltung und Aktivierung per Geste sehr gute 13:45 hh:mm möglich, bei Always-on dagegen "nur" 11:40 hh:mm. Die Helligkeit steht dabei immer auf 10% (eine für trübe Tage vollkommen ausreichende Einstellung), das Smartphone ist dauerhaft connected.

Garmin Venu – Wie können Sie die Batterielaufzeiten verbessern?

  1. Always-on Modus für das Display vermeiden
  2. Displayhelligkeit reduzieren (10% reicht vielfach aus)
  3. Zeitlimit für die Displaybeleuchtung reduzieren
  4. Nur "GPS" verwenden
  5. Telefon trennen
  6. Herzfrequenzsensor deaktivieren (Pulsoximeter wird dann auch deaktiviert)
  7. Alternativ nur Pulsoximeter deaktivieren (oder das Tracking einschränken, z.B. nur "Beim Schlafen")
  8. Keine Musik abspielen
  9. Zubehör trennen (Sensoren etc.)
  10. WLAN "Automat. hochladen" ausschalten
  11. Fitness Tracker ausschalten

Stichwort Konnektivität: Die Garmin Venu verfügt über

  • ANT+ (externe Geräte und Sensoren),
  • Bluetooth LE (externe Sensoren und Smartphone),
  • NFC (Garmin Pay),
  • USB (Aufladen und Datenaustausch),
  • und Wi-Fi (Datenaustausch)

Geräte und Sensoren, es lassen sich Herzfrequenz-, Geschwindigkeits-/Trittfrequenz, Lauf-, Temperatursensoren bzw. Kopfhörer und Garmin Varia Radar und Leuchten verbinden. Die Sensoren gehen ANT+ oder Bluetooth* . Zu Erwähnen ist die zuverlässige Verbindung mit unserem Xiaomi Mi 9 Smartphone.

An internen Sensoren sind Herzfrequenz, barometrischer Höhenmesser (die Kalibrierung erfolgt anscheinend nur automatisch per GPS), Gyroskop, Beschleunigungsmesser, Thermometer und Pulsoximeter verbaut.

Auf ein explizites Testen von integrierten optischen Herzfrequenzsensoren bei Aktivitäten verzichten wir mittlerweile weitgehend, da unsere bisherigen Erfahrungen immer wieder auf folgendes hinauslaufen:

Bei warmen Außentemperaturen, einem straffen Anbringen der Smartwatch etwas weiter oben am Handgelenk, einer möglichst gleichmäßigen Belastungsintensität und gleichmäßigen & rhythmischen Armbewegungen (z.B. beim Laufen) können sehr gute Ergebnisse analog zu einem Herzfrequenz-Brustgurt herauskommen. Mit kalten Händen, einem Herumrutschen der Uhr (z.B. ausgelöst durch enge Bündchen der Kleidung, auch bei einem engen Sitz der Uhr!), wechselnden Belastungen und unregelmäßigen Bewegungen des Arms (z.B. beim Gehen mit Skistöcken) können die Ergebnisse dagegen miserabel ausfallen! Zwischen diesen beiden Welten liegen alle Übergänge.

Zum Abspielen von Musik – der integrierte Speicher nimmt bis zu 500 Titel auf – muss ein Bluetooth-Kopfhörer ran. Wir haben es mit einem Jabra Elite 65t (neu – der ) ausprobiert. Die Verbindung funktioniert zuverlässig, auch wenn die Venu am linken Arm befestigt ist – dann ist das Bluetooth-Empfangsteil im rechten Ohr. Diese Anordnung kann nach unseren Tests bei anderen Sportuhren zu kurzen Verbindungsabbrüchen führen. Übrigens, der Musik-Widget bietet alle nur erdenklichen Features und macht was er soll. Ein Highlight ist die Option die Streaming-Dienste Amazon Music, Deezer und Spotify – inklusive Playlists – einbinden zu können.

Apropos Speicher, das Mac-Tool "Android File Transfer" zeigt als freien Speicherplatz 3,3 GB an.

Beim GPS-Empfänger gibt es die Optionen

  • GPS
  • GPS + GLONASS
  • GPS + GALILEO

Die Einstellung "GPS + GLONASS" ist bei uns mittlerweile Standard, Garmin gibt diese Kombination in der Grundeinstellung auch vor. Aufzeichnungen von Tracks im Aufzeichnungsmodus "intelligent" (alternativ: 1 s) zeigen, dass die Venu in Sachen Genauigkeit in etwa auf fenix 6 Niveau liegt – mal etwas besser, mal etwas schlechter. Die Abweichungen liegen in dem bei Sportuhren üblichen Rahmen. Läufer können oder sollten für einen zuverlässigen Pace – der bei GPS schon einmal ungenau sein kann – besser einen Laufsensor koppeln.

Garmin Venu Herzfrequenzanzeige
Garmin Venu Herzfrequenzanzeige mit satten Farben und einem tiefen Schwarz

Garmin Venu Test – Bedienung & Funktionen

Die Bedienung der Venu erfolgt per Touchscreen sowie mittels zweier Tasten. Der Touchscreen erlaubt ein elegantes Blättern zwischen Seiten, Menüs und Funktionen – wobei dies auch bei einem leicht feuchtem Finger gut funktioniert. 

Größtes Manko: In den vielen Seiten – insbesondere den Widgets – verliert man sich schon einmal. Unsere Empfehlung lautet deshalb, nur die wirklich benötigten Widgets aktivieren und die ganzen statistischen Infos zu Aktivitäten, Gesundheit und Leistung besser in der ohnehin benötigten Garmin Connect App studieren.

An vorinstallierten Aktivitäten mangelt es wirklich nicht; die Venu sollte damit so ziemlich jede Sportart abdecken: Von Atmungsübungen, Crosstraining, Gartenarbeit (!), Golfspielen, Laufen, Radfahren bis Yoga lautet eine kleine Auswahl. Neue Aktivitäten lassen sich auch hinzufügen.

Diese Aktivitäten sind bereits vorkonfiguriert. Beispiel "Laufen", da gibt es schon eine Datenseite mit den vier wirklich wichtigen Datenfeldern "Zeit", "Distanz", "Pace" und "Herzfrequenz" (Abbildung unten). Ansonsten gilt: Jede Aktivität lässt sich nach Herzenslust konfigurieren. Berücksichtigt man jetzt noch die Möglichkeiten die der Garmin Connect IQ Store mit seinen zusätzlichen Displaydesigns, Datenfeldern, Widgets und Apps bietet … da ist für ein mehr als abendfüllendes Programm zum Konfigurieren der Venu gesorgt.

Als Fitness-Tracker sammelt die Venu allerlei Daten wie gestiegene Stockwerke, verbrauchte Kalorien, Schrittzähler … dazu kommen Schlafanalyse, Inaktivitätsalarm und automatische Ziele. An Motivation mangelt es also nicht.

Dazu bietet die Garmin Venu zahlreiche Gesundheitsstatistiken. Da gibt es (unter vielen anderen) Widgets mit den Bezeichnungen Gesundheit, Herzfrequenz, Body Battery, Flüssigkeit, Pulsoximeter, Atmung, Stress und Intensitätsminuten. Um diese Funktionen optimal nutzen zu können ist nicht nur Einarbeitungszeit, sondern auch Grundwissen nötig, zumal Garmin dabei auf komplexe Firstbeat Metriken setzt. VO2max Fitnesslevel, Ganztägige(r) Stress & Erholung, Körperressourcen, Fitnessalter und Verbrannte Kalorien lautet die Auswahl an Firstbeat Funktionen (für einen ersten Einstieg: Garmin & Firstbeat).

Navigieren ist keine Stärke der Venu. Es lassen sich aber Favoriten wie z.B. der Ausgangspunkt einer neuen Laufstrecke anlegen. Mit der Aktivität "Navigieren" ist dann ein Ansteuern dieses Ausgangspunktes möglich; dabei führt ein Richtungszeiger geradeaus über Stock und Stein zum Ziel. Ähnliches gilt für das Zurückverfolgen einer aufgezeichneten Strecke – z.B. beim Trailrunning – mit der Funktion "Zurück zum Start".

Für den Alltagsgebrauch gibt es noch Stoppuhr, Timer, Alarme (Wecker) und – via Smartphone – Wettermeldungen und Benachrichtigungen wie WhatsApp, auf die sich mit vorkonfigurierten Texten schnell antworten lässt. Die Kurztexte lassen sich in der Garmin Connect App konfigurieren. Weitere während dieses Test nicht ausprobierte Funktionen sind Live-Tracking, Unfall-Benachrichtigungen, Notfallhilfe und Garmin Pay zum komfortablen Bezahlen.

Die Garmin Connect App ist unverzichtbar, sie ist für den Betrieb der Venu ein Muss. Das erstmalige Verbinden und Einrichten der Venu ist ein Kinderspiel, mit der App klar zu kommen dagegen nicht unbedingt – dafür bietet sie mittlerweile einfach zu viele Funktionen, Daten und Statistiken. Allerdings ist anzumerken, dass Garmin im Vergleich zu früheren Versionen inzwischen zahlreiche Hilfen integriert hat.

Garmin Venu - Datenfelder beim Laufen
Garmin Venu mit vier wichtigen Datenfeldern beim Laufen

Garmin Venu Test – Fazit

Wenn Sie nach einer universellen GPS-Uhr für Alltag, Fitness und Sport suchen, die zudem über ein farbenfrohes AMOLED Display verfügt, dann ist die Garmin Venu*  die richtige Uhr für Sie!

Die Venu verfügt wie alle aktuellen Smartwatches von Garmin über ein immenses Set an Features, lässt sich elegant per Touchscreen bedienen, bietet eine überzeugende Technik und eine mehr als ausreichende Batterielaufzeit.

Größtes Manko: Der (noch) kernige Preis von €350.- oder €380.- (UVP). Allerdings gibt es mit der Garmin vivoactive 4 bzw. 4s*  ebenso starke aber etwas günstigere Alternativen, die der Venu rein funktional in keiner Weise nachstehen.

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Garmin Venu – Pro

  • AMOLED Display mit knackigen Farben
  • Bedienung per Touchscreen
  • Tragekomfort
  • Funktionsumfang für Alltag, Fitness & Sport
  • Umfangreiche Konnektivität

Garmin Venu – Contra

  • Teils unübersichtliches Menü
  • Die vielen Funktionen & Einstellungen benötigen eine ausführliche Einarbeitung
  • Kerniger Preis
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