Sigma ROX 12.1 EVO Test

Ausführlicher Praxistest beim Rennradfahren, Gravelbiken & Mountainbiken

Letztes Update: 29. Oktober 2023

Sigma ROX 12.1 EVO – der "Made in Germany" Fahrradcomputer im ausführlichen Rennrad-, Gravelbike- und Mountainbike-Praxistest!

In diesem Test schaue ich mir mit dem ROX 12.1 EVO den neuesten GPS-Fahrradcomputer von Sigma Sport an. Der Firmensitz von Sigma Sport befindet sich in Neustadt an der Weinstraße – vor den Toren eines genialen Rennrad-, Gravelbike- und Mountainbike-Paradieses!

Der ROX 12.1 trifft auf eine starke und etablierte Konkurrenz – umso gespannter bin ich was der neue Fahrradcomputer so alles auf dem Kasten hat!

Die wichtigsten Fahrradcomputer von Mitbewerbern in der Preisklasse des ROX 12.1 lauten (alles UVP):

  • Garmin Edge Explore 2 Std.: €299,99
  • Garmin Edge 540 Std.: €399,99
  • Garmin Edge 840 Std.: €499,99
  • Hammerhead Karoo 2: €399.-
  • Wahoo ELEMNT Bolt v2: €279,99
  • Wahoo ELEMNT Roam v2: €399,99

Das ROX 12.1 Standardset liegt mit €379,95 im Mittelfeld!

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Sigma ROX 12.1 EVO am Gravelbike
Sigma ROX 12.1 EVO am Gravelbike

Sigma ROX 12.1 EVO Test – Bedienung & Menü

Die Bedienung des ROX 12.1 EVO erfolgt per Touchscreen in Kombination mit fünf Tasten. Für Seitenwechsel lassen sich zudem Fernbedienungen sowie die Tasten einer Di2-Gruppe einsetzen.

Das Hauptmenü – über die Taste oben rechts erreichbar – erlaubt den Zugriff auf grundlegenden Funktionen wie Profilauswahl (Rennrad, Mountainbike, Gravel, …), aktuelle Aktivität, Zieleingabe und Einstellungen. Ein Kurzmenü, beispielsweise mit einer Funktion zum Regeln der Displayhelligkeit, öffnet sich durch ein Streichen über das Display von oben nach unten. Durch ein Streichen von unten nach oben startet ein weiteres Menü, über das z.B. Zugriff auf einen Home-Button besteht. Bei der Benutzeroberfläche sind gewisse Ähnlichkeiten mit Garmin Edge Fahrradcomputern, aber auch dem Hammerhead Karoo 2, vorhanden. Nur dass das übersichtliche ROX-Menü in der Praxis mehr Freude bereitet als die komplexen Garmin-Menüs (was sicherlich auch dem geringeren Funktionsumfang des ROX geschuldet ist).

Beim Fahren erfolgt die Bedienung am besten per Touchscreen. Ob mit blanken Fingern oder mit langen Radhandschuhen, Seitenwechsel lassen sich spielerisch durchführen, der Touchscreen reagiert sensibel. Gleiches gilt für das Aufrufen der genannten Menüs per Streichen. Eine "Drop Detection" soll sogar Regen erkennen und das Blockieren der Touchfunktion durch Wassertropfen verhindern (dank gutem Wetter noch nicht ausprobiert).

Das initiale Einrichten bzw. die komplette Konfiguration ist schnell vorgenommen. Dazu gehört auch das Basteln von individuellen Sportprofilen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich ein bereits an die eigenen Vorstellungen angepasstes Profil nicht als Vorlage hernehmen lässt. Profile lassen sich zudem nur in der Sigma Ride App löschen.

Beim Einrichten gilt es bei der Vorgabe im Menü "Durchschn. Berechnung" aufzupassen: "Durchschn. Leistung" bzw. "Durchschn. Trittfrequenz" sind jeweils mit "Ohne Nullwerte" belegt. Die durchschnittliche Leistung sollte aber generell mit Nullwerten berechnet werden.

Besonders positiv fällt auf, dass sich alle Einstellungen nicht nur auf dem Gerät selber, sondern auch in der Ride App vornehmen lassen. Dazu gehört das Konfigurieren der Datenseiten, bei denen sich die einzelnen Felder zudem farblich hervorheben lassen. Dies ist richtig klasse, denn so sind bestimmte Felder auf unterschiedlichen Seiten schnell erkennbar: Herzfrequenz rot, Trittfrequenz gelb, 3s Leistung blau.

Ebenfalls gut: Unterhalb der Karte ist die Anzeige von vier Datenfeldern möglich. Einzelne Datenfelder lassen sich auch unterwegs beim Ausführen einer Aktivität durch ein Antippen schnell ändern.

Sigma Ride App - Einrichten einer Datenseite
Sigma Ride App – Einrichten einer Datenseite

Sigma ROX 12.1 EVO Test – Technik

Akkulaufzeiten

Sigma gibt für den 2.400 mAh Akku als übliche Laufzeit 14 Stunden an, laut Handbuch sollen je nach Nutzung sogar 22 Stunden möglich sein. Im Benutzerhandbuch sind dazu interessante Beispiele zu finden (Abbildung). Wobei eine Nutzuung der Modi "Mittel" und "Hoch" eher der Praxis entsprechen dürften.

Sigma ROX 12.1 EVO Akkulaufzeiten
Sigma ROX 12.1 EVO Akkulaufzeiten (Quelle: Handbuch zum ROX 12.1)

Um eine Aussage treffen zu können habe ich bei ein paar Touren den Verbrauch protokolliert (immer: mehrere Sensoren, Smartphone gekoppelt, aktive Navigation, Aufzeichnung, häufiger Wechsel zwischen Datenseiten und Karte, Beleuchtungsdauer "Immer an")

  • 1 (Auto-Helligkeit): Akkuanzeige 99% > 71%, Dauer der Tour 03:07 hh:mm
  • 2 (100% Helligkeit): Akkuanzeige 100% > 68%, Dauer der Tour 03:37 hh:mm
  • 3 (Auto-Helligkeit): 72% > 48%, Dauer der Tour 02:20 hh:mm
  • 4: (100% Helligkeit): 100% > 78%, Dauer der Tour 02:30 hh:mm
  • 5 (100% Helligkeit): 100% > 51%, Dauer der Tour 04:15 hh:mm
  • 6 (50% Helligkeit): 100% > 52%, Dauer der Tour 06:05 hh:mm (Temperaturbereich ca. 0° bis 8°)

Meine Daten zeigen, dass die maximal mögliche Akkulaufzeit bei den gewählten, nicht gerade Ressourcen schonenden Einstellungen* so um die 10 Stunden betragen dürfte. Dies entspricht in etwa den Angaben von Sigma. Durch ein Reduzieren der Helligkeit ist noch etwas mehr drin (Tour 6).

*Meine Lieblingseinstellung "dauerhaft 100% Helligkeit" sorgt für eine möglichst optimal ablesbare Kartenseite – was mir insbesondere beim flotten Graveln und Mountainbiken wichtig ist.

Das Display gehört zu den großen Energiefressern. Zum Justieren der Displaybeleuchtung gibt’s neben der Beleuchtungsdauer (Auswahl: 30 Sek., 2 Min., 5 Min., Immer an) die Option, eine automatische Helligkeitsregelung zu aktivieren. Die Steuerung übernimmt dann ein Umgebungslichtsensor. Alternativ lässt sich die Beleuchtung über einen Schieber manuell regulieren.

Display

Sigma verbaut beim ROX 12.1 EVO ein transflektives 3 Zoll Farbdisplay mit einer Auflösung von 240 x 400 Pixel. Bei einem transflektivem Display wird neben der Hintergrundbeleuchtung das einfallende und reflektierte Sonnenlicht als Lichtquelle genutzt. Garmin setzt bei seinen Edge Fahrradcomputern auf die gleiche Technik.

Bei Garmin Edge Fahrradcomputern zeigt sich immer wieder, dass die Displays bei direkter Sonneneinstrahlung bzw. in dunkler Umgebung (mit aktiver Hintergrundbeleuchtung) zur Hochform auflaufen, wenn das Sonnenlicht aber schräg von der Seite kommt (früh morgens oder spät abends, tief stehende Sonne im Herbst) dagegen oftmals kaum etwas zu erkennen ist. Ähnliches gilt für das ROX 12.1. Die folgenden Bilder von meinen herbstlichen Testfahrten zeigen dies. Zwischen den beiden in den Bildern dargestellten Extremen gibt’s alle Übergänge.

ROX 12.1 Test - Display im dunklen Wald (100% Beleuchtung)
ROX 12.1 Test – Display im dunklen Wald (100% Hintergrundbeleuchtung)
ROX 12.1 Test - Display bei tief stehender Sonne (Einstrahlung von vorne, 100% Beleuchtung)
ROX 12.1 Test – Display bei tief stehender Sonne (Einstrahlung von vorne, 100% Hintergrundbeleuchtung)

GNSS-Empfang

Der GNSS-Empfänger des ROX 12.1 EVO wertet die Signale von drei Systemen aus: GPS, GLONASS, Galileo. Sigma verzichtet somit auf weitere GNSS wie BeiDou und auf einen Empfang auf mehreren Frequenzen. Die Kombination von zahlreichen GNSS in Kombination mit Multiband – quasi der "Goldstandard" – hält aktuell auf immer mehr Fahrradcomputern und Multisportuhren Einzug.

Nach meinen Erfahrungen lässt sich aber in der Regel auf Multiband verzichten (diese Option sorgt zudem für einen höheren Energieverbrauch), oftmals reicht selbst die Verwendung von "nur GPS" vollkommen aus. Mein Artikel zur Turin – Nizza Rally enthält Beispiele.

Den ROX 12.1 habe ich auf zahlreichen Touren im Voralpenland und in den bayerischen Voralpen mit mehreren Multi-GNSS bzw. Multiband Geräten wie Garmin Forerunner 965, Garmin Edge 840, Suunto Race, Suunto 9 Peak Pro sowie Wahoo ELEMNT Bolt v2 verglichen. Das Ergebnis lautet: Es sind praktisch keinerlei Unterschiede bei den Aktivitätsaufzeichnungen auszumachen. Alle Geräte – inklusive dem ROX 12.1 – liefern 1a Ergebnisse.

Insofern reicht die GPS / GLONASS / Galileo Kombination des Sigma ROX 12.1 vollkommen aus (Beispiele zum Selbststudium enthält die Karte unten). Dazu kommt ein flotter Positionsfix nach dem Einschalten.

Beim ROX 12.1 gibt’s außer "an / aus" keinerlei spezifischen GNSS-Einstellungen, also auch nicht eine Auswahl z.B. zwischen "Nur GPS" oder "Alle Systeme". Im Handbuch findet sich aber ein interessanter Hinweis:

Der ROX 12.1 EVO steuert dabei selbst, welche Systeme aktuell angesprochen werden. Dabei steht neben der Genauigkeit der Position, natürlich auch die Energieverbrauch eine wichtige Rolle. Beides wird automatisch den Gegebenheiten angepasst, so dass Sie nichts machen müssen.

Damit dürfte Sigma auf eine Technik analog zu Garmin SatIQ setzen: Das 12.1 wählt die verwendeten GNSS selber!

Interaktive Karte zum Beurteilen der GNSS-Genauigkeit von Aktivitätsaufzeichnungen

  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  • GNSS: Die jeweils verwendeten GNSS-Einstellungen sind in der Listbox sowie unter "Tracks" notiert.
  • Höhenprofile: Die Geräte wurden vor den Touren nicht manuell kalibriert.
  1. Mit "Auswählen" einen Abschnitt anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Es empfiehlt sich, über "Tracks" nur die im Fokus stehenden Geräte zu selektieren (erleichtert die Interpretation).
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Konnektivität & Sensoren

Zur Verbindung mit der Außenwelt stehen ANT+, Bluetooth und Wi-Fi zur Verfügung. ANT+ für Sensoren und Geräte, Bluetooth zusätzlich für Smartphones (mit installierter Sigma Ride App), Wi-Fi fürs heimische Netzwerk (Download von Karten und Updates).

Die Liste an möglichen Sensoren und Geräten ist beeindruckend: Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Geschwindigkeit / Trittfrequenz kombiniert, Herzfrequenz, Leistung, Rotor Leistungsmesser, Schaltung, Shimano Di2, Fernbedienung, Radar, Indoor Trainer.

Während des Sigma ROX 12.1 Evo Tests habe ich diverse Leistungsmesser (Garmin Rally, Favero Assioma), Herzfrequenzsensoren (Garmin HR Run, Polar H10), Geschwindigkeits- & Trittfrequenzsensoren (Garmin, Sigma), eine Shimano Di2-Schaltung, eine Fernbedienung von o_synce sowie ein Garmin Varia Radar erfolgreich verbunden. Auf diese Weise entsteht ein Pool an Sensoren, von denen sich jeder – was ganz wichtig ist – individuell benennen bzw. de-/aktivieren lässt.

Dazu kommen Optionen wie die Infoleiste des verbundenen Radars rechts oder links am Display anordnen zu können. Wünschenswert wäre noch die Option, einzelne Sensoren unterschiedlichen Sportprofilen (Rennrad, Mountainbike, Gravel, …) zuweisen zu können; eine Funktion die derzeit nur Hammerhead verwirklicht hat.

Gut gefällt mir auch die Auswahl an möglichen Daten; so lässt sich beispielsweise bei einer Di2 Schaltung zwischen "Kettenblatt, Ritzel, Übersetzung, Di2 Batterie, Di2 Shift Modus" wählen.

E-Bike Kompatibilität

Auch in dieser Hinsicht ist Sigma vorbildlich (siehe Kompatibilitätsliste). Für den ROX 12.1 Test habe ich mir diverse E-Bikes geschnappt und die Konnektivität ausprobiert. Egal ob LEV / ANT+ (Specialized), Shimano Steps (Giant) oder TQ (Trek) – funktioniert! Anschließend lassen sich Daten wie Reichweite und Akkuladestand abrufen.

Noch mehr Technik

  • Am Mac besteht Zugriff auf den internen Speicher des ROX 12.1 über das Tool Android File Transfer.
  • Android File Transfer zeigt ca. 5 GB freien Speicherplatz an (ohne Karten).
  • Die Karte von Deutschland beansprucht 1 GB (Frankreich würde knapp 1 GB einnehmen, Österreich rund 220 MB)
  • Das ROX speichert alle Aufzeichnungen im FIT-Format.
  • Zum Starten braucht das ROX 12.1 knapp eine Minute (was vergleichsweise langsam ist; Ungeduldige sollten das ROX also vorm Fahrradschuhe anziehen etc. starten).
  • System-Wartezeiten gibt’s nur in wenigen Situationen.
  • Der USB-Anschluß ist als USB-C ausgelegt (die Abdeckung ist austauschbar).
  • Das Befestigungssystem ist zu Garmin kompatibel.

Sigma ROX 12.1 EVO Test – Navigation

Zum Auswählen eines Ziels bietet der ROX 12.1 folgende Optionen:

  • Adresse (ohne Hausnummern)
  • Draw my Route (Zeichnen einer Route, überzeugt mich überhaupt nicht)
  • POI
  • Punkt auf Karte
  • Koordinaten
  • Favoriten
  • Heimatadresse
  • Letzte Ziele

Zum Navigieren steht zur Verfügung:

  • Navigieren mit Tracks
  • Umdrehen von Tracks
  • Navigieren zum Startpunkt eines Tracks
  • Speichern von Routen als Tracks
  • Zurück zum Start
  • Gleicher Track zurück
  • Aktivitäten (= Aufzeichnungen von Touren) als Tracks starten
  • Überspringen von Wegpunkten beim Folgen eines Tracks (Route)
  • Blockieren der nächsten 500 m einer Route
  • Re-Routing
  • … und sicherlich noch das eine oder andere Navigationsfeature

Das ROX 12.1 EVO habe ich während des Tests mit Tracks mit einer Länge von bis zu 140 km ausprobiert – ob die Tracknavigation jenseits dieser Marke funktioniert kann ich nicht sagen.

Nach dem Auswählen eines Tracks wird dieser als Route berechnet und auf der Karte in Blau angezeigt. Richtungspfeile und Abbiegehinweise in Kombination mit akustischen Meldungen weisen den Weg, beim Abweichen erfolgt ein Zurückführen (Re-Routing).

Das Folgen eines Tracks funktioniert gut, es gibt aber noch ein paar Baustellen:

  • Das Re-Routing führt direkt nach dem Abweichen zu teils irrwitzigen "Zurück zur Route" Routen mit verwirrenden Abbiegehinweisen; erst im weiteren Verlauf wird eine sinnvolle, vorwärtsgerichtete Route berechnet. Das Re-Routing habe ich während des ROX 12.1 Tests deshalb deaktiviert und mich lieber mit Hilfe der Karte orientiert.
  • Nach dem Berechnen eines Tracks als Route werden häufig deutlich mehr Aufstiegshöhenmeter angezeigt, z.B. statt 360 m > 490 m, statt 1.207 m > 2.545 m (Feld "Verbleibende Höhenmeter").
  • Bei einer langen Tour von knapp 140 km wurde – selbst kurz vorm Ziel – als "Distanz zum Ziel" immer rund 136 km angezeigt.

Neben einer Optimierung des zuvor beschriebenen Verhaltens wäre es noch wünschenswert, wenn sich das Positionssymbol und die zu folgende Route auf der Karte noch deutlicher hervorheben würden.

Sigma ROX 12.1 - Einem Track folgen
Sigma ROX 12.1 EVO Test – Folgen eines Tracks

Neben dem Navigieren mit Tracks lässt sich ein automatisches Routing einsetzen – inklusive Optionen wie ein individuelles Präferieren von Hauptstraßen, unbefestigten Straßen bzw. Radwegen. Ebenso ist das Berechnen einer empfohlenen, einfachen oder kurzen Route möglich. Wie sehen die Ergebnisse in der Praxis aus? Die vorgeschlagenen Routen können wie teils überzeugen, manchmal passen sie überhaupt nicht. Dies gilt so ziemlich für jedes Fahrradnavi, egal von welchem Anbieter.

Was nicht funktioniert ist das Berechnen einer Route von rund 300 km, beispielsweise zu einer Adresse. Da kommt es – unabhängig von den Einstellungen – immer zu der Meldung "Routing fehlgeschlagen".

Karten auf dem ROX 12.1

Über die Funktion "Kartenmanagement" lassen sich per Wi-Fi zuverlässig und unkompliziert Karten von der ganzen Welt installieren bzw. wieder löschen.

Das Kartenbild begeistert mich nicht wirklich. Die Farbgebung ist recht dunkel gehalten, im Gebirge kann die nicht deaktivierbare Höhenschummerung die Ablesbarkeit zusätzlich etwas einschränken. Höhenlinien gibt’s nicht. Die POIs sind recht lieblos gestaltet, zudem sind sie arg klein; zum Erkennen von Details gilt es stark in die Karte zu zoomen. Zudem erscheinen sie nicht dauerhaft auf der Navigationsseite.

Hilfreich ist hingegen ist die Darstellung von in Rot eingezeichneten Radwegen.

Sigma ROX 12.1 EVO Test – Weitere Funktionen

Das ROX 12.1 EVO bietet so einiges (siehe Sigma Produktseite). Beim Testen habe ich mich auf die wichtigsten Funktionen beschränkt und z.B. Strava Segmente, Workouts, SPI (Sigma Performance index) und Crash Alerts außen vorgelassen.

Ein Feature habe ich von Anfang an schmerzlich vermisst – die Mitbewerber nennen es: ClimbPro (Garmin), Climber (Hammerhead), Summit (Wahoo). Dahinter steckt das Anzeigen von Steigungen entlang von Strecken bzw. Routen sowie beim freien Fahren ohne Navigation (die Geräte erkennen vorausliegende Steigungen). Eine Funktion die Sigma hoffentlich noch per Update nachrüstet!

Beim ROX 12.1 lässt sich aber zumindest das Höhenprofil eines Tracks heranziehen, in dem die Anstiege (bzw. Gefälle) gemäß ihres Steigungsgrades farblich hervorgehoben werden. Durch ein Vergrößern des Profils besteht eine detaillierte Ansicht zur nächsten Steigung.

Höhenprofil einer Route
Höhenprofil eines Tracks
Details zur nächsten Steigung
Details zur nächsten Steigung

Alarmfunktionen sind nicht unwichtig. Insbesondere beim sportlichen Fahren gilt es nach einer Stunde Kohlenhydrate zu schaufeln. Ein Essensalarm (alternativ Trinkalarm oder individueller Alarm) lässt sich so einrichten, dass er nach Distanz (z.B. alle 30 km) bzw. Zeit (z.B. jede Stunde) am Display auftaucht und eine Meldung ertönt. Eines stört aber: Der Hinweis bleibt dauerhaft am Display und muss manuell gestoppt werden.

Sigma ROX 12.1 - Kalorienalarm
Sigma ROX 12.1 EVO Test – Kalorienalarm, die Anzeige bleibt dauerhaft am Bildschirm

Sigma Ride App

Von den vielen Aspekten der Sigma Ride App ist insbesondere das unkomplizierte und schnelle Übertragen eines Tracks auf das ROX 12.1 hervorzuheben. Dies funktioniert

  • selbst während einer laufenden Trainingseinheit und
  • wenn kein Mobilfunkempfang besteht.

Der Import von neuen Tracks in die App ist dagegen nur mit Internetverbindung durchführbar – selbst von lokal auf dem Smartphone gespeicherten Dateien. Schade, denn eine hundertprozentige Offline-Funktionalität wäre insbesondere im Mobilfunk-Wunderland Deutschland absolut wünschenswert. Unbedingt zu erwähnen sind noch die optionalen Verbindungen zur Sigma Cloud, zu komoot, Strava, TrainingPeaks und Apple Health. Auf diesem Weg lassen sich in komoot geplante Touren importieren und zum Navigieren einsetzen.

Die Datenschutzbedingungen der Ride App überzeugen mich – selbst ohne juristische Kenntnisse. Da habe ich schon anderes gelesen … mit dem Ergebnis, dass ich so manche App sofort wieder gelöscht habe bzw. lediglich auf einem blanken Test-Smartphone installiert habe.

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Sigma ROX 12.1 EVO Test – Fazit

Der Sigma ROX 12.1 EVO trifft zwar auf eine starke Konkurrenz, hat aber das Potential seinen Platz an vielen Lenkern von Rennrädern, Gravelbikes und Mountainbikes zu erobern. Der "Made in Germany" Fahrradcomputer überzeugt in vielerlei Hinsicht und muss sich vor den Mitbewerbern nicht verstecken.

Das übersichtliche Menü, der sensible Touchscreen, der akkurate GNSS-Empfänger, die umfassende Konnektivität zu allerlei Sensoren, Geräten sowie E-Bikes und die übersichtliche Ride App stehen für mich an erster Stelle – im Detail gibt’s aber noch Verbesserungspotential (Verhalten beim Navigieren, keine separaten Details zu Steigungen). Davon abgesehen … den perfekten Fahrradcomputer gibt’s sowieso nicht!

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3 Gedanken zu „Sigma ROX 12.1 EVO Test – Starker Made in Germany Fahrradcomputer“

  1. Spannender Artikel. Danke dafür.
    Was denkst Du, ist der Sigma auch zum Wandern zu gebrauchen? Taugen die Karten dafür?

    Danke für eine Rückmeldung.

    LG aus Bremen.
    F.

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