Cat S42 H+ Test – Robustes Smartphone im Outdoor-Test

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In der Welt der Smartphones steht "Cat Phones" als Synonym für robuste und wasserdichte Smartphones – für den Alltag, im Job oder auf Outdoor-Touren!

So auch das getestete Cat S42 H+, ein Smartphone mit einer speziellen Eigenschaft: Alle externen Komponenten sind mit einem antimikrobiellen Schutz auf der Basis von Silberionen versehen.

Dafür sorgt die Biomaster-Technologie, ein nach dem internationalen Standard ISO 22196 getestetes Verfahren. Die Silberionen hemmen das Wachstum von Bakterien innerhalb von 15 Minuten um über 80% bzw. innerhalb von 24 Stunden um 99,9%. Der Schutz soll sogar während der gesamten Produktlebensdauer gewährleistet sein.

Dieses Extra mag für die üblichen Outdoor-Touren vor der Haustür nicht so wichtig sein, auf Reisen in ferne Länder – oder im Berufsleben – kann es Vorteile haben.

Das Cat S42 H+ bietet aber noch mehr: Insbesondere bei dem für Outdoor-Liebhaberinnen und -Liebhabern wichtigen Thema Stabilität und Wasserdichtigkeit.

Cat S42 H+ Test – Schutzklassen & Outdoor-Spezifikationen

Die folgende Übersicht enthält alle Angaben, die ich bei Cat gefunden habe.

  • Schutzklassen: IP68 + IP69 (Sand, Staub, Schmutz, Feuchtigkeit)
  • Wasserdicht: Bis zu 1,5 m für 35 Minuten
  • Salzwasser: Beim Verwenden in Salzwasser sollten Sie das S42 zum Vermeiden von Korrosion anschließend abspülen; einschließlich der Audio-Buchse und dem USB-Anschluss.
  • Abwaschbar: Mit Seife, Desinfektionsmitteln, Alkohol (durchgeführter Abriebtest mit Alkohol mit 100 Zyklen ), Chlorreinigern (Wischtest mit Reinigern auf Chlorbasis mit 3.000 Zyklen)
  • Schutz vor Fallen: Aus bis zu 1,8 m auf Stahl mit mehrfachen Stürzen auf jede Seite und Ecke
  • MIL SPEC 810H: Tests bzgl. Temperaturschocks, hohe & niedrige Temperaturen, Sturz- & Vibrationstests sowie Salznebel
  • Display: Gehärtetes, kratzresistentes Corning Gorilla Glas 5
  • Gehäuse: Strapazierfähige, rutschfeste, gummierte TPU Rückenplatte; wasserdichte Audiobuchse + USB-Port

Diese vertrauenserweckenden Spezifikationen erinnern an das kürzlich von mir getestete Outdoor-Smartphone Motorola Defy, welches auf einer Zusammenarbeit von Motorola mit der Bullit Group basiert. Die englische Bullit Group ist Lizenznehmer der amerikanischen Caterpillar Inc. für Mobilgeräte und somit von Cat Phones wie dem S42.

In diesem Zusammenhang möchte ich den Artikel In the Realm of Rugged Phones, Caveat Emptor erwähnen, in dem das Cat S42 mit chinesischen Low-cost Outdoor-Smartphones verglichen wird. Lesenswert!

Cat S42 im Praxistest
Cat S42 im Outdoor-Praxistest

Cat S42 H+ – Smartphone-Spezifikationen

Design, Handhabung, Bedienung

Das im typischen Outdoor- und Baustellen-Design gehaltene, gummierte und geriffelte Gehäuse liegt stabil in der Hand, für einen sicheren Halt ist gesorgt – insbesondere im Vergleich zu einem Boliden wie dem Nokia XR20 (mein Test).

Eine praktische Öse zum Einfädeln einer Handschlaufe ist leider nicht vorgesehen. Kunststoffkappen schützen den SIM-Kartenslot und die microUSB-Buchse. Die beiden Abdeckungen sind über kleine, in das Gehäuse eingelassene Kabel befestigt. Bei vielen Fahrrad-Navis ist es üblich, dass sich solche Abdeckungen mit Hilfe von Schräubchen entfernen und austauschen lassen. Nicht so beim Cat S42, deshalb würde ich beim Öffnen und Hantieren aufpassen.

Das Display ist leicht versenkt und somit durch den Gehäuserand zusätzlich geschützt. Die Kanten des Gehäuses sind durch extra "Bumper" verstärkt.

Das Cat S42 H+ lässt sich mit einer Hand prima bedienen: Per Touchscreen, aber auch über die programmierbare Taste auf der linken Seite. Diese Taste ist entweder im PTT-Modus (Push-to-talk) verwendbar oder mit Funktionen belegbar (z.B. ein Aufrufen von zwei verschiedenen Apps wie OsmAnd und GPSTest per Doppeltippen bzw. langem Drücken). Die drei rechten Tasten rechts dienen zum Ein-/Ausschalten des Displays und zur Lautstärkeregelung.

Trotz eines speziellen Handschuh-Modus lässt sich das S42 mit dünnen Handschuhen aus Fleece nicht bedienen, der Touchscreen reagiert kaum. Ein leichtes Anfeuchten der Handschuhe sorgt für Abhilfe – schon etwas Luftfeuchtigkeit reicht aus! Spezielle Touchscreen-Handschuhe sind beim Cat S42 von Vorteil.

Cat S42 H+ vs. Nokia XR20
Cat S42 H+ vs. Nokia XR20 – 5,5 Zoll vs. 6,67 Zoll Display
Cat S42 H+ Test - Rückseite mit Kameramodul
Cat S42 H+ Test – Rückseite mit Kameramodul

Akku & Laufzeiten

Cat gibt als Akkulaufzeit im alltäglichen Gebrauch bis zu zwei Tage an.

Um die Akkulaufzeiten zu prüfen habe ich das S42 zunächst statischen Tests unterzogen:

  • Bei Dauerbeleuchtung mit 100%, Aufzeichnung und Navigation mit OsmAnd sowie aktivierten Mobilfunk waren nach exakt 12 Std. noch 7% Akkukapazität vorhanden.
  • Unter ähnlichen Bedingungen, nur mit weitgehend ausgeschaltetem Display sind nach 24 Stunden noch 87% Kapazität verfügbar.

Auf Touren ergibt sich folgender Verbrauch (100% Beleuchtung, Display überwiegend ausgeschaltet, Mobilfunk an, Aufzeichnung mit OsmAnd App, teils kräftige Minustemperaturen)

  • Tour 1: 03:30 hh:mm, von 82% auf 73% Kapazität
  • Tour 2: Nach 04:15 hh:mm, von 90% auf 79% Kapazität
  • Tour 3: Nach 05:00 hh:mm, von 63% auf 49% Kapazität
  • Tour 4: Nach 03:30 hh:mm, von 67% auf 55% Kapazität

Die Werte weisen darauf hin, dass mit dem S42 eine Wochenendtour locker machbar ist. Vorausgesetzt das Display wird nach Möglichkeit abgeschaltet.

Display & Ablesbarkeit

Beim Draußen unterwegs sein ist die maximale Helligkeit des Displays von entscheidender Bedeutung – insbesondere unter schwierigen Lichtbedingungen und mit einer Sonnenbrille auf der Nase.

Die Leuchtstärke habe ich bei maximaler Displayhelligkeit mit Ø 496 nits* gemessen. Zum Vergleich, unter allen bislang von mir getesteten Outdoor-Smartphones kommt das Nokia XR20 mit Ø 557 nits auf den besten Wert, das Motorola Defy dagegen nur auf Ø 453 nits.

Der Unterschied zum XR20 macht sich auf Touren deutlich bemerkbar, zumal beim S42 ein Spiegeln die Ablesbarkeit beeinträchtigen kann. Trotzdem hat die Helligkeit auf sämtlichen Touren zu Fuß und per Ski bislang vollkommen ausgereicht, um z.B. die Karte in einer App wie OsmAnd bzw. Locus Map studieren zu können. Im Zweifelsfall gilt es das Smartphone mit dem Körper abzuschatten. Beim Fahrradfahren kommt das Display – selbst unter winterlicher Sonne – dagegen an seine Grenze.

*nits = cd/m2, Candela pro Quadratmeter

Cat S42 am Fahrrad
Cat S42 am Fahrrad (mit der weniger empfehlenswerten Halterung Bone Bike Tie 4)

GPS-Empfang & Genauigkeit

Der MediaTek Helio A20 Chip kann die Positionen mit Hilfe von GPS (USA), BeiDou (China) , Galileo (Europa) und GLONASS (Russland) Satelliten bestimmen. Zusätzlich werden SBAS Ergänzungssysteme empfangen und A-GPS unterstützt (A-GPS = Assisted GPS).

Folgende Abbildungen – Meine Lieblings-App "GPSTest" zeigt die empfangenen Signale an, sortiert nach den GNSS (Abbildungen; mit "U" gekennzeichnete Satelliten werden zur Positionsbestimmung herangezogen).

Cat S42 H+ Test - Satelliten (1)
Cat S42 H+ Test – Satelliten (1) – GPS + GLONASS
Cat S42 H+ Test - Satelliten (2)
Cat S42 H+ Test – Satelliten (2) – GALILEO + BEIDOU + SBAS

Im Outdoor-Einsatz ist die Positionierungsgenauigkeit wichtig! Die interaktive Karte mit mehreren Aufzeichnungen von Touren zeigt: Das Cat S42 H+ macht seine Sache in der Summe gut.

Mit einer Ausnahme – bei Tour 1 kommt es gegenüber dem Referenzgerät zu teils kräftigen Abweichungen. Dies kann auf ein Aufbewahren in der Jackentasche zurückzuführen sein, da dort ein eingeschränkter Empfang von Satellitensignalen nicht auszuschliessen ist.

Mit dieser Vorstellung kann das Cat S42 H+ mit dem Primus unter den Outdoor-Smartphones, dem Nokia XR20 nicht mithalten, was angesichts des kräftigen Preisunterschiedes verschmerzbar sein sollte. Die gebotene Genauigkeit dürfte für die meisten Anwenderinnen und Anwender mehr als ausreichen.

Zu den Höhenprofilen: Da beim S42 die Höhen per GPS bestimmt werden fallen die Profile unruhiger und weniger genau aus; das Referenzgerät hat aufgrund seines barometrischen Höhenmessers Vorteile.

Interaktive Karte zum Beurteilen der Qualität von Trackaufzeichnungen

  • Referenz GPS-Genauigkeit: Garmin GPSMAP 66sr Outdoor-Handgerät
  • Aufzeichnungsmodi: 1s (Smartphone mit OsmAnd)
  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  1. Mit "Auswählen" eine Tour anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Da umfangreiche Originaldateien hinterlegt sind kann das Laden etwas dauern.
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Speed & Konnektivität

Das Cat S42 verfügt über eine Downloadrate von bis zu 300 MBps und 50 MBps im Upload (MBps = Megabits per Second) – in der Summe erscheinen mir dies gute Werte zu sein.

5G wird nicht unterstützt, dafür Wi-Fi 5 in 2,4- und 5,0-GHz-Netzen.

Im täglichen Gebrauch kommt es hin und wieder zu dem Eindruck "könnte einen Tick flotter sein". Insbesondere beim Benutzen einer Karten-App, beispielsweise beim Nachladen von Kartenkacheln beim Verschieben bzw. Anzeigen von Details beim Zoomen. An dieser Stelle macht sich bemerkbar, dass bei einem Outdoor-Smartphone die Schwerpunkte woanders liegen … Schutz vor Stößen, Wasser & Schmutz. Ein richtig schneller Chip und flotte Speicherbauteile sind nicht zu erwarten.

Externe Geräte und Sensoren lassen sich per Bluetooth koppeln – beispielsweise ein Garmin Varia Radar RTL516 und ein Polar Herzfrequenzsensor.

Die Abbildung zeigt ein sich näherndes Fahrzeug in der Garmin Varia Radar App.

Garmin Varia Radar App auf dem Cat S42
Garmin Varia Radar App auf dem Cat S42 – Annähern eines Fahrzeugs

Kamera des Cat S42 H+

Die von der 13 MP gelieferten Bilder reichen aus meiner Sicht für Schnappschüsse vollkommen aus – die Belichtung ist aber nicht immer optimal, die Kontraste könnten höher sein, auch kann es zu Randunschärfen kommen – das erste Bild in der Galerie zeigt ein Beispiel (rechte Seite des Bildes).

Die Kamera bietet zusätzlich noch die die Modi manuell, Nachtaufnahme und Zeitraffer.

Beispiele: HDR aktiviert, 4:3, 13 MP; unbearbeitete Bilder, in Photoshop auf 2.400 x 1.800 Pixel skaliert.

(anklicken)

Cat S42 H+ Test – Was fällt noch auf?

  • Der interne Speicher fällt recht knapp aus; da gilt es unbedingt eine Speicherkarte einzulegen, Daten nach Möglichkeit dorthin auszulagern sowie mit den internen Ressourcen zu haushalten.
  • Es lassen sich gleichzeitig zwei SIM-Karten und eine microSD-Karte einsetzen.
  • Ein spezieller Modus kann das Aufladen auf 70% begrenzen und somit die Akkulebensdauer optimieren.
  • Das Aufladen dauert recht lange.
  • Das Smartphone schaltet sich selbst bei kräftigen Minustemperaturen nicht von selber aus.
  • Anfang März 2002 ist das Android-Sicherheitsupdates vom 05. Februar 2022 installiert.

Cat S42 H+ Test – Fazit

Beim Testen von Produkten gibt es immer wieder Geräte die ich irgendwie mag – so auch das Cat S42 H+. Trotz seiner Schwächen gefällt es mir. Gründe dafür sind das kompakte, handliche Design, der überzeugende Schutz gegenüber Stößen, Wasser, Staub und Schmutz, die programmierbare Taste, die für Touren ausreichenden Akkulaufzeiten sowie das noch gut ablesbare Display.

Bei einem Straßenpreis von deutlich unter €300.- sind bei einem derartigen Smartphone keine Technikwunder zu erwarten, insbesondere hinsichtlich Geschwindigkeit und Kamera. Das Cat S42 ist nun einmal ein Workhorse für Outdoor-Touren und Draußen-Jobs!

Cat S42 H+ Test – Pro

  • Stabil & wasserdicht, überzeugende Spezifikationen
  • Handliches & griffiges Gehäuse
  • Ausreichend helles Display
  • Speichererweiterung per microSD
  • Dual-SIM + Speicherkarte
  • Programmierbare Taste
  • 3,5 mm Klinke für Kopfhörer
  • Gute Sprachqualität

Cat S42 H+ Test – Contra

  • Spiegelndes Display
  • Nur 32 GB interner Speicher
  • Lediglich microUSB
  • Keine Öse für eine Handschlaufe
  • Kein Fingerabdrucksensor bzw. Gesichtserkennung
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