Suunto 9 Peak Pro - Ausführlicher Test!

Multisportuhr mit Stil & Charakter!

Letztes Update: 10. Dezember 2023

Suunto 9 Peak Pro – Test der neuen Outdoor-, Fitness-, Abenteuer-Multisportuhr von Suunto!

Die Suunto 9 Peak Pro bietet gegenüber der 2021 erschienen Suunto 9 Peak wichtige Neuerungen – insbesondere bei der Hardware. Ein lang ersehnter, längst überfälliger Schritt!

Ein Alleinstellungsmerkmal – das Sportuhren von Suunto generell auszeichnet – bleibt auch bei der 9 Peak Pro erhalten: Ein unverkennbares, einzigartiges nordisches Design, mit denen sie sich von der zweckorientierten Optik vieler Garmin Uhren und dem mittlerweile zigfach kopierten Design der Apple Watch abhebt.

Die Suunto 9 Peak Pro sammelt aber noch weitere Bonuspunkte: Handgefertigt in Finnland, zu 100% aus erneuerbaren Energien hergestellt, mit einem geringen CO2-Fußabdruck, vollständig CO2 kompensiert – und reparierbar!

Zur Auswahl stehen sechs Varianten, die sich bei Farbgebung, Gewicht, Material und Preis unterscheiden:

  • Titanium Slate: 55 g (*), Titan Grad 5 / Saphirkristall / glasfaserverstärktes Polyamid / Silikon (**), 629.- Euro (UVP)
  • Titanium Sand: wie zuvor
  • All Black: 64 g (*), Edelstahl / Saphirkristall / glasfaserverstärktes Polyamid / Silikon (**), 499.- Euro (UVP)
  • Ocean Blue: wie zuvor
  • Pearl Gold: wie zuvor
  • Forest Green: wie zuvor

(*) Gewicht mit Armband; (**) Reihenfolge Materialien: Lünette / Displayglas / Gehäuse / Armband

Suunto 9 Peak Pro All Black
Suunto 9 Peak Pro All Black (©Suunto)

Welche Neuerungen bietet die Suunto 9 Peak Pro gegenüber der Suunto 9 Peak?

(Kursiv und in Klammern: Suunto 9 Peak)

  • Neue Chipsatz-Architektur für mehr Speed und längere Akkulaufzeiten
  • Längste Akkulaufzeiten aller Suunto Multisportuhren in den drei Batteriemodi Performance, Endurance und Tour
    • Zeitmodus: 30 Tage (14 Tage)
    • Täglicher Gebrauch: 21 Tage (7 Tage)
    • Performance: 40 Stunden (vs. 25 Std.)
    • Endurance: 70 Stunden (vs. 50 Std.)
    • Tour: 300 Stunden (vs. 170 Std.)
    • Laut Suunto soll die 9 Peak Pro die "branchenbeste Akkulaufzeit im Vergleich zu Produkten ähnlicher Größe auf dem Markt bieten".
  • Schnelles Aufladen in 1 Stunde
  • Multi-GNSS: Gleichzeitiger Empfang von vier globalen Satellitensystemen (BeiDou, Galileo, GLONASS, GPS) sowie vom lokal verfügbaren QZSS; bis zu 32 Satelliten simultan (bis zu drei GNSS gleichzeitig, davon aber nur zwei globale Systeme wie z.B. GPS + Galileo; max. 12 simultane Satelliten)
  • MIL-STD 810G: Diverse Militärstandards getestet & bestanden bzgl. Temperatur(-schock), Luftfeuchtigkeit, mechanischer Schock, Falltest, Druck, Sand, Staub, Vereisung, gefrierender Regen, solare Strahlung, Salznebel (vs. bis 100 m wasserfest)
  • Überarbeitete Benutzeroberfläche mit größeren Symbolen und Ziffern sowie weißen und farbigen Hintergrundelementen
  • Schnorchelmodus zum Aufzeichnen von Aktivitäten bis 10 m Wassertiefe
  • Running Power Messung am Handgelenk (ohne externen Sensor, ein Stryd-Sensor lässt sich verwenden)
  • Kompatibel zu ENGO Sport-Smartglasses (geplant)
  • Strava Live-Segmente (geplant)
  • Vorinstallierte Sportmodi: > 95, inkl. neuen Modi wie z.B. Graveln (> 80)

Dazu kommt: Ein Blick auf die Rückseite legt die Vermutung nahe, dass Suunto auf einen anderen integrierten Herzfrequenzsensor setzt.

9 Peak Pro vs. 9 Peak: Funktionsvergleich bei Suunto

Suunto 9 Peak Pro - Datenseite
Suunto 9 Peak Pro (Ocean Blue) – Datenseite

Test der Suunto 9 Peak Pro

Die mit 10,8 mm (*) schön flach gebaute 9 Peak Pro eignet sich bei Abmessungen von 43 x 43 mm bestens für zarte Handgelenke – oder für Alle die eine dezente Größe bevorzugen. Und dies in Verbindung mit einem – nach meinem Geschmack – nicht aufdringlichen, ästhetischen, fast schon schlichten Design. Über die Verarbeitung brauche ich nicht viele Worte verlieren, sie überzeugt auf der ganzen Linie. Dazu kommt die Möglichkeit die Uhr zu reparieren. Das 22 mm breite Armband lässt sich austauschen. Im Alltagsgebrauch hat’s allerdings einen Nachteil: Der Verschluss öffnet sich häufig, der kleine Nippel löst sich aus dem Loch.

(*) mit Herzfrequenzsensor sind es 13 mm!

In der kühlen Jahreszeit hat die 9 Peak Pro aufgrund ihrer schlanken Bauweise einen nicht zu unterschätzenden Vorteil – insbesondere gegenüber einem Boliden wie der Garmin fenix 7X: Sportbekleidung mit eng anliegenden Ärmeln lässt sich ohne ein Abnehmen der Uhr problemlos an- bzw. ausziehen.

Reparierbarkeit der Suunto 9 Peak Pro

Suunto hat mir auf Nachfrage folgendes mitgeteilt:

Wir haben die Möglichkeit die Uhr zu öffnen und einzelne Teile auszutauschen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn viele Uhren auf dem Markt sind nicht reparabel. Wenn etwas kaputt ist wird die ganze Uhr durch eine neue ersetzt und die kaputte Uhr verschrottet.

Die Suunto 9 Peak Pro wurde so konzipiert, dass sie zum Austauschen einzelner Komponenten durch autorisierte Suunto-Servicezentren leicht zu öffnen ist.

Die folgenden Komponenten lassen sich bei der Suunto 9 Peak Pro austauschen:

  • Armband 
  • Armband- Federsteg
  • Uhrengehäuse einschließlich Lünette und Tasten
  • Batterie der Uhr
  • Display-Panel einschließlich Linse
  • Drucksensor
  • Signalton-Summer
  • Vibrationsmotor
  • Herzfrequenzsensor-Modul

Beim Vorgänger, der Suunto 9 Peak (mein ausführlicher Suunto 9 Peak Test), gibt’s einen deutlichen Kritikpunkt: Beim Scrollen durch die Menüs und Aufrufen von Funktionen verhält sich die Uhr sehr zäh.

Die neue Hardware sorgt für Geschwindigkeit! Die Bedienung über die drei Tasten (mit sehr angenehmen Druckpunkten) bzw. den Touchscreen erfolgt flotter als bisher – bei manchen Aktionen wünsche ich mir aber trotzdem noch einen Tick mehr Speed, insbesondere im direkten Vergleich mit einer Apple Watch oder einer günstigen Smartwatch wie der Amazfit GTR 4.

Das Display mit einer Auflösung von 240×240 Pixel ist analog zur 9 Peak 1,2 Zoll groß. Größe und Auflösung reichen für die Darstellung der vorhandenen Funktionen vollkommen aus. In diesem Zusammenhang lässt sich der "verschenkte Raum" zwischen dem eigentlichen Display und der Lünette kritisieren – der Fairness halber ist allerdings zu erwähnen, dass dies bei Mitbewerbern (Coros, Garmin, Polar) teils genauso ist.

Die Ablesbarkeit des Displays ist nach meinen Erfahrungen ganz hervorragend – sei es auf Tour oder im Alltag.

Bei den Akkulaufzeiten braucht man nicht diskutieren, die sind sagenhaft gut. 40 Stunden im besten GPS-Modus dürfte für die meisten Aktivitäten vollkommen ausreichen. Zum Vergleich, eine Garmin fenix 7S (ebenfalls mit 1,2 Zoll Display) kommt in einem entsprechenden GNSS-Modus (mit mehreren Satellitensystemen) lediglich auf bis zu 26 Stunden.

Meine Tests bestätigen die Angaben von Suunto. Zwei Beispiele:

  • Bergtour: Mit bester GPS-Genauigkeit, Navigation, Smartphone-Verbindung, dauerhaft aktiviertem Display und einer auf "niedrig" gestellten Hintergrundbeleuchtung nimmt die Akkukapazität bei einer Aktivitätsdauer von 05:45 hh:mm von 100% auf 87% ab.
  • Fahrradtour: Wie zuvor, nur ohne Navigation, bei einer Dauer von 05:00 hh:mm ist eine Abnahme von 97% auf 87% zu verzeichnen.

Im Alltag sieht’s ähnlich aus, die Peak 9 Pro hält extrem lange durch. Falls die Ladung mal zu Ende geht: Ein Aufladen über das magnetische Dock ist ruckzuck erledigt.

Suunto 9 Peak Pro – GNSS-Empfang

Der neue GPS-Empfänger könnte in der Community für Diskussionen sorgen. Warum?

Die Kombination von Multi-GNSS (gleichzeitige Verwendung von mehreren Satellitensystemen) und Multi-Band (Empfang von Signalen auf mehreren Frequenzen) ist voll im Trend – bei Smartphones, Fahrradcomputern und Sportuhren. Beispiele für teure sowie günstige Sportuhren mit beiden Techniken lauten: Garmin fenix 7 Serie, Apple Watch Ultra, Amazfit Falcon, Amazfit GTS 4 / GTR 4.

Multi-Band kann unter bestimmten Bedingungen für eine zusätzliche Genauigkeit von Aufzeichnungen sorgen, führt aber zu kürzeren Akkulaufzeiten.

Suunto setzt bei der 9 Peak Pro "lediglich" auf Multi-GNSS und verzichtet auf Multi-Band.

Meines Erachtens lässt sich auf Outdoor-Touren (Wandern, MTB, Graveln, Ski- / Schneeschuhtouren) auf Multi-Band verzichten, deutliche Verbesserungen bei der Genauigkeit habe ich bislang kaum feststellen können. Ganz anders sieht es mit Multi-GNSS aus, nach meinen Erfahrungen sorgt dies für einen deutlichen Boost bei der Genauigkeit. Davon abgesehen, weitere Faktoren wie die GPS-Antenne oder die Firmware haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Genauigkeit von Aufzeichnungen.

Wie auch immer, der Trend geht zu Multi-GNSS & Multi-Band Systemen, Nutzerinnen und Nutzer dürften dies zunehmend in ihre Kaufüberlegungen miteinbeziehen … insofern ist die Entscheidung von Suunto ohne Multi-Band anzutreten nicht ganz nachvollziehbar. Möglicherweise hat dies irgendeinen technischen Grund.

Die folgende interaktive Karte enthält Beispiele zum Vergleichen der Genauigkeiten von Aufzeichungen – beim Biken und Wandern (als Referenz kommt teilweise ein Garmin GPSMAP 66sr Outdoor-Handgerät zum Einsatz).

Touren 1 bis 6 (Fahrrad, Wandern)

Die Suunto 9 Peak Pro liefert überzeugende Ergebnisse und liegt – bei vergleichbaren GNSS-Einstellungen – auf dem Niveau einer Garmin fenix 7X Pro.

Der Vergleich mit der Amazfit GTR 4 (einer Sportuhr mit Multi-GNSS und Multi-Band analog zur fenix 7X) zeigt, dass nicht nur die verfügbaren Systeme eine Rolle spielen, sondern auch andere Faktoren einen Einfluss haben. Die 9 Peak Pro lässt die GTR 4 locker hinter sich.

Touren 7 und 8 (Gehen)

Die Aufzeichnungen dürften insbesondere für Läuferinnen und Läufer interessant sein. Es wurde überprüft wie sich die GNSS-Empfänger unter schwierigen städtischen Bedingungen verhalten (urbaner Canyon, eingeschränkter Empfang von Satellitensignalen, Reflexion von Satellitensignalen durch Häuserfassaden und Straßenbelag). Bei dem Test wurde sich in Gehrichtung möglichst nahe an den Häuserfassaden gehalten.

Bei Tour 7 (Gehrichtung nach N, rechte Straßenseite) befand sich die Suunto am linken Arm in Richtung Straßenmitte, die Uhren mit Multi-Band am rechten Arm mit einer Ausrichtung hin zu den Gebäuden. Die 9 Peak Pro liefert ein super Ergebnis, was darauf hinweist, dass die Ausrichtung der Uhr Richtung Häuserfronten von Bedeutung sein kann.

Bei Tour 8 (Gehrichtung nach S, rechte Straßenseite) war die Suunto am rechten Arm Richtung Gebäude angebracht, die anderen beiden Multi-Band Uhren dagegen am linken Arm Richtung Straßenmitte. Jetzt schneidet die Suunto bei weitem nicht so gut ab; Multi-Band in Kombination mit einer optimalen Ausrichtung ist jetzt im Vorteil.

Interaktive Karte zum Beurteilen der Genauigkeit von Aktivitätsaufzeichnungen

  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  • GNSS: Die jeweils verwendeten GNSS-Einstellungen sind unter "Tracks" notiert.
  • Höhenprofile: Die Geräte wurden vorab manuell kalibriert (außer Tour 3 + Tour 4).
  1. Mit "Auswählen" eine Tour anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Da umfangreiche Originaldateien hinterlegt sind kann das Laden dauern.
  4. Es empfiehlt sich, über "Tracks" nur die im Fokus stehenden Geräte zu selektieren (erleichtert die Interpretation).
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Suunto 9 Peak Pro Test – Sensoren & Herzfrequenz

Sensoren und Geräte lassen sich per Bluetooth koppeln, auf ANT+ verzichtet Suunto. Was mir analog zur 9 Peak nicht gefällt ist die Tatsache, dass sich nur ein Sensor der gleichen Art verbinden lässt. Dies mag nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer von Bedeutung sein, wer aber z.B. zwei Fahrräder mit unterschiedlichen Sensoren einsetzt muss jedesmal neu koppeln. Auch lassen sich die Sensoren nicht individuell benennen.

Wie genau zeichnet der interne Herzfrequenzsensor der 9 Peak Pro Daten auf?

Dazu habe ich die Suunto 9 Peak Pro gegen eine Garmin fenix 7X (mein fenix 7 Test) und andere Sportuhren antreten lassen. Mit der fenix 7 habe ich beim Aufzeichnen der Herzfrequenz per internen Sensor bislang extrem gute Erfahrungen gemacht.

Bei der ersten Bergtour zeigt die Suunto hier und da deutliche Abweichungen, bei der zweiten Tour stimmen die Suunto und die Garmin – vom Anfang mal abgesehen – bestens überein. Die dritte Tour (unter winterlichen Bedingungen!) fällt enttäuschend aus; gegenüber dem Herzfrequenzbrustgurt sind teils kräftige Abweichungen zu verzeichnen.

Nach diesen Ergebnissen empfehle ich – zumindest auf Outdoor-Touren – das Tragen eines Herzfrequenz-Brustgurts oder eines Herzfrequenz-Armbands.

(zum Vergrößern anklicken)

Herzfrequenz - Suunto 9 Peak Pro: grün; Garmin fenix 7X: rot; Garmin fenix 6X mit Herzfrequenzgurt: blau
Herzfrequenz – Suunto 9 Peak Pro: grün; Garmin fenix 7X: rot; Garmin fenix 6X mit Herzfrequenzgurt: blau (Zeitraum: ca. 1,5 Std.)
Herzfrequenz - Suunto 9 Peak Pro: grün; fenix 7X: rot
Herzfrequenz – Suunto 9 Peak Pro: grün; fenix 7X: rot (Zeitraum: ca. 1 Std.)
Suunto 9 Peak Pro Herzfrequenz Test
Herzfrequenz – Suunto 9 Peak Pro: grün; Amazfit GTS 4: rot, Garmin fenix 6X mit Herzfrequenzgurt: blau (Zeitraum: knapp 2 Std.)

Zu Erwähnen ist noch dass die Suunto die Herzfrequenz 24/7 aufzeichnet, allerdings nur in einem 10-Min. Rhythmus.

Etwas anders sieht es beim Messen des Blutsauerstoffgehalts aus: Beim Schlafen gemessene Werte erscheinen mir sehr plausibel, bei manuellen Messungen tagsüber fallen die Werte teils extrem tief aus (bis lediglich 80%). Das manuelle Erfassen dauert rund 45 Sekunden.

Suunto 9 Peak Pro Test – Menü, Widgets, Aktivitäten

Beim Menü – Suunto-Fans dürften sich schnell zurechtfinden – gefällt mir die moderne Darstellung: Größere Symbole und Ziffern, weiß hinterlegte Menüeinträge und farbige Elemente.

Es stehen lediglich neun Displaydesigns zur Auswahl (inklusive des neuen Designs der Suunto Race). Dies ist im Vergleich zu vielen Mitbewerbern sehr bescheiden.

Die Einstellungen sind recht übersichtlich gehalten, bei der Displaybeleuchtung gilt es auszuprobieren – die Optionen sind nicht ganz verständlich.

Als praktisch erweisen sich die Widgets. So geht’s per Taste oder Fingerwischen von der Uhrenseite (nach links) zu Blutsauerstoff, Timer, Kompass, Höhe & Barometer & Sonne & Mond, Stress, Schlafaufzeichnung, Fitnessniveau, Fitness-Tracker (Schritte etc.), Herzfrequenz, Musiksteuerung, Benachrichtigungen mit Akku & Datum. Bei den meisten Widgets gibt’s noch ein paar Unterseiten bzw. Menüs mit diversen Details bzw. Funktionen.

Wünschenswert wären noch mehr Informationen – beispielsweise im Widget zur Herzfrequenz eine weitere Seite mit einer Grafik zur Herzfrequenz in Ruhe. Zudem könnte Suunto noch ein paar nützliche "Kleinigkeiten" ergänzen, z.B. bei der Herzfrequenzgrafik eine Zeitskala oder auf der Navigationsseite einen Maßstabsbalken zum besseren Abschätzen von Entfernungen.

Die einzelnen Aktivitäten lassen sich wie gehabt umfangreich konfigurieren. Beispiel Laufen, es stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Batteriemodus (Leistung, Ausdauer, Tour, Angepasst, jeweils mit Angabe der Akkulaufzeit)
  • Navigation (Brotkrümmel, POIs, Routen, Peilung, Route folgen, Kompass)
  • Suunto Plus (hinzufügen einer Suunto Plus App oder eines Guides)
  • Intensitätszonen
  • Ziel (Dauer, Distanz)
  • Hintergrundbeleuchtung
  • GPS (ein/aus)
  • Herzfrequenz am Handgelenk (ein/aus)
  • Intervalle
  • Motiv (hell/dunkel, also weißer oder schwarzer Hintergrund mit inverser Schriftfarbe)
  • Autolap (Dauer, Distanz)
  • Mediensteuerung (ein/aus)
  • Autostopp
  • Gefühl

In der Suunto App besteht zudem die Möglichkeit, z.B. einen separaten Sportmodus "Laufen" mit individuellen Trainingsseiten bzw. Datenfeldern zu erstellen. Dabei sind bis zu vier Datenseiten (inklusive einer Brotkrümmel-Navigationsseite) mit jeweils bis zu sieben Datenfeldern möglich.

Unbedingt zu erwähnen ist Suunto Plus, ein Feature mit dem Suunto den Funktionsumfang erweitert (ähnlich zu Garmin Connect IQ). Ein Blick zeigt: Seit meinem Suunto 9 Peak Test hat sich viel getan, es sind zahlreiche weitere Apps hinzugekommen. So gibt es neben den Suunto Plus Guides – die vor allem für Laufaktivitäten und Studio-Workouts gedacht sind – derzeit 25 verschiedene Suunto Plus Sport-Apps wie Climb, FTP Test, Cooper Test, Trinkalarme und Safe (mein Standort).

Jedem Sportmodus lassen sich dauerhaft zwei Suunto Plus Funktionen hinzufügen.

Extrem gut – Mit der Suunto 9 Peak Pro navigieren

Was mir an der Suunto 9 Peak Pro absolut gefällt sind die vielen Navigationsfunktionen – beispielsweise mit einer Komoot-Route oder einer in der Suunto App geplanten Route.

Das Folgen von in der Suunto App geplanten und auf die 9 Peak Pro übertragenen Routen habe ich mehrfach ausprobiert, auch in unbekanntem Gelände. Die Umsetzung ist wirklich gut gelungen: Auf der Uhr ist nicht nur die Route zu sehen, an den entscheidenden Stellen gibt’s zusätzliche Navigationshinweise mit Richtungspfeilen und weiteren Infos.

Suunto 9 Peak Pro - Einer in der Suunto App geplanten Route folgen
Suunto 9 Peak Pro – Einer in der Suunto App geplanten Route folgen

Aber auch bei diesem Thema lässt sich diskutieren. Brauche ich eine topografische Karte als Grundlage oder reicht mir die "Brotkrümmel-Darstellung"? Nach zahlreichen Touren mit der 9 Peak Pro lautet meine Meinung: Eine Karte ist nicht unbedingt notwendig – zumal jeder von uns ein Smartphone dabei hat, auf dem die Position bzw. der Wegverlauf jederzeit gecheckt werden kann. Und nicht selten ist noch eine Papierkarte im Rucksack 🙂

Dabei ist auch der Verkaufspreis zu beachten. In der Preisklasse der 9 Peak Pro Edelstahl-Ausführung gibt’s nur wenige Multisportuhren mit derart vielen Navigationsfeatures. Die neue Coros Apex 2 liegt preislich zwar in der gleichen Klasse und hat Karten an Bord, dafür informiert sie nicht beim Abweichen von einer Route und gibt keine Navigationsanweisungen aus. Größter Konkurrent dürfte der schon für unter 500.- Euro erhältliche Garmin Forerunner 955 sein, dessen Funktionsumfang einer Garmin fenix 7 entspricht.

Suunto 9 Peak Pro Test - Höhenprofil einer Route
Suunto 9 Peak Pro Test – Höhenprofil einer Route

Suunto App – Eine klasse Ergänzung zur Suunto 9 Peak Pro

In Zusammenhang mit dem Thema Navigation ist die übersichtliche Suunto App zu erwähnen, die eine komfortable Online-Planung von Routen erlaubt. Das Planen von Routen ist sogar deutlich besser umgesetzt als bei der beliebten komoot App.

Im Offline-Modus ist der Import von GPX-Dateien vom Smartphone in die App möglich; diese lassen sich ebenfalls auf die 9 Peak Pro übertragen und zum Navigieren einsetzen. Mein größter Wunsch an Suunto wäre die App komplett offline fähig zu machen um mit der Garmin Explore App mithalten zu können.

Bei der App ist mir noch folgendes aufgefallen: Es stehen jetzt eine Winterkarte mit der Darstellung von Hangneigungen zur Verfügung sowie eine Darstellung des Straßenbelags in drei Kategorien (derzeit noch eine Beta-Funktion):

  • befestigt = Asphalt, Beton, Rollsplitt
  • glatt unbefestigt = Schotterstraßen & Feldwege
  • uneben unbefestigt = Straßen mit Erde, Gras,Schlamm, Fels

Screenshots zum Vergrößern anklicken

Die App – die sich mit den unterschiedlichsten Partnern (*) verbinden lässt – ist die einzigste Software die Suunto anbietet; eine separates Webportal gibt’s nicht.

(*) Komoot, TwoNav, Movescount, Adidas Running, Strava, TrainingPeaks, Wikiloc … die Liste umfasst immerhin 99 Einträge.

Erwähnenswert ist die Partnerschaft mit Hammerhead, einer amerikanischen Firma die mit dem Karoo 2 ein empfehlenswertes Fahrrad-Navi vertreibt. Auf dem Karoo 2 lassen sich beliebte Fahrradstrecken auf der Basis einer Heatmap von Suunto einblenden. Darüber hinaus werden alle mit der Suunto App geplanten Touren in den Hammerhead Dashboard übertragen und lassen sich auf dem Karoo 2 zum Navigieren einsetzen. Umgekehrt landen alle mit dem Karoo 2 aufgezeichneten Radtouren in der Suunto App. Dies ist eine Win-win-Situation für beide Seiten, da Hammerhead keine Multisportuhr und Suunto kein Fahrrad-Navi im Programm hat.

Nutzerinnen und Nutzer eines iPhones können sich an der Datenübertragung zu Apple Health freuen, Besitzerinnen und Besitzer eines TwoNav Outdoor-Handgerätes an der Kompatibilität zu TwoNav Land (Land zeigt alle mit der 9 Peak Pro aufgezeichneten Aktivitäten an).

Die 9 Peak Pro als Smartwatch

Zunächst ist zu erwähnen, dass die 9 Peak Pro während des Tests im Zusammenspiel mit einem iPhone eingesetzt wurde: Die Verbindung war stabil, Probleme mit der Konnektivität gab’s überhaupt nicht.

Als Smartwatch hat die Suunto Uhr aber vergleichsweise wenig zu bieten: Anzeigen von Anrufen und Benachrichtigungen (funktioniert zuverlässig), Mediensteuerung – das ist es im Prinzip! Kein NFC zum Bezahlen, keine Wetterinfos, keine Aktienkurse … die 9 Peak Pro hat andere Stärken!

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Suunto 9 Peak Pro Test – Fazit

Die 9 Peak Pro erweist sich als ein überzeugendes Upgrade der 9 Peak – zumal jetzt eine moderne Hardware-Plattform zur Verfügung steht, die Suunto (hoffentlich) sukzessive optimiert und mit weiteren Funktionen füllt. Denn in dieser Hinsicht besteht gegenüber so manchem Mitbewerber noch Nachholbedarf, insbesondere beim Thema Training und Trainingsanalytik sowie im Alltag als Smartwatch.

Die Suunto 9 Peak Pro punktet aus meiner Sicht insbesondere bei Design, Nachhaltigkeit, Verarbeitungsqualität, Größe, Gewicht, Tragekomfort und Akkulaufzeiten in Kombination mit erstklassigen Navigationsfunktionen sowie Features wie Barometer, Kompass etc., ergänzt um zahlreiche Modi für unterschiedlichste Sportarten. Besonders gut gefällt mir auch die Bedienung per Touchscreen und Tasten; insbesondere die Tasten unterstreichen die Outdoor-Tauglichkeit der 9 Peak Pro.

Ergänzung Dezember 2023: Suunto hat für 9 Peak Pro ein umfangreiches Software-Update veröffentlicht. Die 9 Peak Pro erhält damit analog zur Suunto Race eine von Widgets geprägte Benutzeroberfläche, weitere Funktionen und ist schneller unterwegs!

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Suunto 9 Peak Pro Test – Pro

  • Design, Verarbeitung, Materialien
  • Klein & leicht
  • Touchscreen & Tasten
  • Lange Akkulaufzeiten
  • Schnelles Aufladen des Akkus
  • Sehr gute GNSS-Genauigkeit
  • Ablesbarkeit des Displays
  • Klasse Navigationsfunktionen
  • Suunto Plus Funktionen (aber siehe Contra)
  • Überzeugende Smartphone App

Suunto 9 Peak Pro Test – Contra

  • Funktionsumfang gegenüber Mitbewerbern
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16 Gedanken zu „Suunto 9 Peak Pro – Ausführlicher Test der neuen Multisportuhr!“

  1. Hallo Joachim,
    erstmal vielen Dank für deine präzisen und ausführlichen Tests.
    Dein Bericht zur Suunto 9 Peak Pro hat mich letztlich von der Uhr überzeugt und nun trage ich sie seit ein paar Tagen mit mir.
    Alternativen wären die Suunto Race und die Garmin Instinct 2x gewesen.

    Nun meine Fragen: gestern beim Wandern musste ich kurzfristig die geplante Tour umplanen.
    Dabei habe ich mich schwer getan, in der App den Weg zu ändern.
    Bei komoot brauche ich in solchen Fällen lediglich einzelne Wegpunkte löschen und auf der neuen geplanten Route Wegpunkte setzen und schon legt komoot die Route, so wie ich es möchte, um.
    Wie mache ich das bei der Suunto app am besten?
    Ich habe da am Ende mit eikalten fingern verzweifelten einfach eine neue Route geplant und mit der Uhr Synchronisiert, was dann den Nachteil hat, dass ich bei der Navigation auf der Uhr dann auch nur bspw. das Höhenprofil der neuen Route sehe und nicht das bereits zurückgelegte.
    Wahrscheinlich ist es ja nur ein Bedienfehler und daher erhoffe ich mir, dass du, oder jemand anderes hier, mir schnell weiterhelfen kann.

    Zudem ist mir aufgefallen, dass die Uhr während der Navigation recht häufig den Kompass kalibriert haben möchte. Das habe ich als störend empfunden. Allerdings hat sie die Meldung auch nach einer Zeit meiner Ignoranz verworfen. 😄

    Ansonsten liebe ich die dünne Bauweise und das Design/ Schlichtheit sehr. 😁

    Beste Grüße
    Chris

    Antworten
    • Hallo Chris,

      besten Dank 🙂

      Schön dass Dir die 9 Peak Pro gefällt … das Umplanen ist nicht gut gelöst (auch wenn sich die kleinen Planungspunkte mit viel Fingerspitzengefühl – was bei Kälte nicht machbar ist – verschieben lassen), da besteht noch Verbesserungspotential. Fürs Frühjahr hat Suunto aber ein großes Update angekündigt: u.a. "wesentliche Verbesserungen bei der Routenplanung". Hoffen wir das Beste!

      Grüße
      Joachim

      Antworten
  2. Servus,
    schöner Bericht!
    Kannst du was im BVergleich zur Polar Vantage V2 sagen? Ich nutze die Uhr vor allem zum Wandern mit geplanten Routen (komoot) aber auch zum Aufzeichnenungeplanter Routen und Joggen. Hast du einen Vergleich zum Thema Schnelligkeit bei der Bedienung? Die Vantage V2 lahmt hier und da rum…

    VG

    Antworten
  3. ich frage mich einfach wer das kaufen soll. Eine Forerunner 955 kostet inzwischen in der normalen Variante um 475 Euro und ist bis auf die Materialien in jeder Hinsicht überlegen.

    Antworten
    • Alle die keine Garmin wollen, die auf das Design der Suunto stehen, denen die Funktionen ausreichen … der Forerunner 955 hat ohne Zweifel ein top Preis/Leistungsverhältnis!

      Antworten
    • Hab mir mal unter Android das Zusammenspiel mit WhatsApp angeschaut, ist gut lesbar, es lässt sich mit vorgefertigten Nachrichten antworten (diese Schnellantworten, insgesamt 5x, lassen sich in der Suunto App mit individuellen Texten belegen).

      Antworten
  4. Hallo
    Sehr guter Artikel. Ich bin mir stark am überlegen, ob ich den Wechsel von Suunto 9 peak auf das Pro-Modell machen soll. Lohnt sich dieser, etc. Dank deinem Artikel bin ich etwas schlauer. Danke.

    Bin zwar ein Suunto Fan, überlege mir aber, evtl. zu wechseln (welch Schande!). Die anderen (Coros, Polar, etc.) haben ja mächtig aufgeholt. Was meinst du dazu?

    Nochmals Danke.

    Gruss, Roger

    Antworten
    • Hallo Roger,

      gute Frage, die 9 Peak gehört noch lange nicht zum alten Eisen … falls sich die 9 Peak gut verkaufen lässt gibt es ja ein paar Argumente für die 9 Peak Pro (insbesondere flotter, neuer GPS-Chip), generell tendiere ich eher dazu eine Generation zu überspringen, also dann die Suunto 10 Peak Pro

      Garmin, Coros, Polar? Hmmmh, würde mir eine Liste machen welche Funktionen ich wirklich brauche (und nicht nur nice to have sind) und welches Ökosystem für mich das richtige ist (Zubehör, Apps, Zusammenspiel mit anderen GPS-Geräten wie einem Fahrradcomputer) – aber oftmals ist so ein Kauf auch eine emotionale Entscheidung – und da könnte das Suunto Design entscheiden.

      Grüße

      Antworten
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