eneloop Akkus – Zubehör für Outdoor-GPS-Geräte im Test

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Auf der Suche nach dem optimalen Energieriegel für sein GPS-Gerät haben Outdoorer*innen die Qual der Wahl.

Batterie oder Akku? Alkali-Mangan-, Lithium-Batterien, Nickel-Metallhydrid-Akku oder sogar ein NiMH-Akku mit geringer Selbstentladung (LSD-NiMH)?

Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern habe ich mir die vielversprechenden eneloop LSD-NiMH Akkus (low self-discharge NiMH battery) von Panasonic näher angeschaut. Sie kombinieren die Vorteile von zwei Welten: Wiederaufladbar wie ein Akku, lange lagerfähig wie eine Einweg-Batterie. Also ideal für Outdoor-Zwecke?

eneloop Akkus (©Panasonic)
eneloop Akkus (©Panasonic)

Die LSD-NiMH Akkus zeichnen sich durch eine besonders geringe Selbstentladung aus. Laut Panasonic hat ein LSD-NiMH Akku Marke eneloop nach sechs Monaten noch 90%, ein NiMH-Akku nur noch 70% seiner Anfangsladung. Nach einem Jahr sind es noch 85% bzw. 50%! Nach drei Jahren Lagerung sollen die eneloops noch über 75% Restkapazität verfügen.

Uns hat interessiert, welche Laufzeiten mit eneloop Akkus zu erwarten sind. Dazu habe ich mehrere Garmin-Geräte mit eneloop-Akkus bestückt und die Zeiten gemessen. Zur Verfügung standen zwei eneloop Typen: HR-3UTGA mit 2.000 mAh und HR-3UWX mit 2.500 mAh Kapazität. Aufgeladen wurden die Akkus mit dem Sanyo (Panasonic) Ladegerät MQR06.

Zum Messen habe ich zwei Szenarien gewählt; in der Praxis dürften die tatsächlichen Werte – je nach Anwendungszweck – innerhalb dieser Spannweite liegen:

  • Maximaler Energieverbrauch (z.B. beim Mountainbiken üblicher Modus): Beleuchtung permanent auf 100%, Kompass an, Trackaufzeichnung, WAAS/EGNOS aktiviert, aktive Navigation, Karte in Fahrtrichtung.
  • Minimaler Energieverbrauch (Datenlogger-Modus): Trackaufzeichnung, WAAS/EGNOS aktiviert, ansonsten alle Verbraucher ausgeschaltet.
  • Alle Messungen bei Raumtemperatur; ein Satz Akkus pro Gerät.

Da die eneloop Akkus bereits vorgeladen sind, habe ich die erste Messung "out-off-the-box" gestartet. Zum Vergleich wurden auch einzelne Messungen mit Alkaline- (Duracell MN1500) und Lithium-Batterien (Energizer Ultimate AA-L91) durchgeführt.

eneloop Akkus Test – Messungen bei maximalem Energieverbrauch

 Dakota 20*eTrex Vista HCx*Oregon 300**GPSmap 62st**Dakota 20**eTrex Vista HCx**Oregon 300**GPSmap 62st**
109:0206:0304:2306:5805:5303:5603:5704:32
210:1008:2908:1309:3909:5606:4907:1707:48
312:2108:2607:5409:3212:5210:3710:3911:56
412:2408:1511:1108:1515:2810:2011:5309:28
512:2008:1610:4208:1315:3110:3810:3609:19
612:0309:0608:3511:0016:3310:3110:1712:20
712:2808:1608:2910:4015:3510:3810:5311:51
812:2708:3308:0809:3915:0910:3610:4812:04
911:5108:2808:4009:4814:0910:4610:0211:45
1012:1709:3107:3509:3815:4010:0610:1911:57
Ø (3-10)12:1608:3608:5409:3615:0210:3210:4111:20
Alle Angaben in Stunden:Minuten; * eneloop 2.500 mAh (HR-3UWX); ** eneloop 2.000 mAh (HR-3UTGA)
Laufzeiten eneloop Akkus
Laufzeiten eneloop Akkus

Was zeigt sich?

  • Die eneloops brauchen ein bis zwei Ladezyklen, um ihre volle Kapazität zu erreichen.
  • Von ein paar Ausreißern abgesehen (Oregon 300, GPSmap 62st), liefern die Akkus recht konstante Laufzeiten.
  • Die 2.500 mAh Akkus haben gegenüber den 2.000 mAh Akkus eine 18% (GPSmap) bis 23% (Dakota) längere Laufzeit.
  • Mit deutlichem Abstand ist der Dakota 20 Klassenprimus.

eneloop Akkus test – Messungen bei minimalem Energieverbrauch

 Dakota 20**eTrex Vista HCx**Oregon 300*GPSmap 62st*Dakota 20*eTrex Vista HCx*Oregon 300*GPSmap 62st*
117:5724:3917:0020:4923:3929:2921:5625:58
218:2624:1316:3219:3822:2529:2521:0427:07
Ø18:1524:2516:4620:1423:0229:2721:3026:33
Alle Angaben in Stunden:Minuten; * eneloop 2.500 mAh (HR-3UWX); ** eneloop 2.000 mAh (HR-3UTGA)

Folgerungen:

  • Da die Werte alle sehr gleichmäßig ausfallen, habe ich auf weitere Messungen verzichtet.
  • Die 2.500 mAh Akkus zeigen zwischen 21% (eTrex) und 31% (GPSmap) längere Laufzeiten gegenüber den 2.000 mAh Akkus.
  • Deutlicher Sieger ist der eTrex Vista HCx.
  • Gegenüber dem "maximalen Energieverbrauch" ergeben sich bis zu 180% längere Laufzeiten (eTrex).

eneloop Akkus Test – Vergleich zu Alkaline- und Lithium-Batterien

Für diese Messungen habe ich mich auf das Garmin GPSMAP 62st beschränkt.

TypAlkaline*Lithium*Alkaline**Lithium**
GPSMAP 62st23:1038:3211:2116:02
* minimaler Energieverbrauch; ** maximaler Energieverbrauch
  • Lithium-Batterien führen noch einmal zu einer deutlichen Steigerung gegenüber den eneloop Akkus. Im Vergleich zu den 2.500 mAh eneloops sind es im Power-Modus ein Plus von 42 %, im Spar-Modus von 45%, gegenüber den 2.000 mAh eneloops immerhin 67% bzw. 91%.
  • Alkaline-Batterien zeigen Messwerte, die in einem Bereich zwischen den 2.000 mAh und 2.500 mAh eneloops liegen.

eneloop Akkus Test – Zusammenfassung

eneloop Akkus eignen sich ganz hervorragend zur Energieversorgung von Outdoor-GPS-Handgeräten. Ihr größter Vorteil ist die geringe Selbstentladung. Damit sind sie nicht nur für längere Touren abseits von jeglicher Energieversorgung prädestiniert, sondern auch um Vorsorge zu treffen, falls unterwegs die Power ausgeht. Ein Satz eneloops in die Werkzeugtasche vom Mountainbike, ein anderes Paar in den Wanderrucksack – Zusatzenergie für einige Stunden GPS-Navigation ist auch nach einem Jahr noch garantiert.

Ihr zweiter großer Vorteil: Sie sind wiederaufladbar und schonen somit Outdoorers Geldbeutel. eneloops mit 2.000 mAh sollen immerhin 1.500 Ladezyklen durchstehen, die 2.500 mAh Kollegen kommen auf 500 Zyklen.

Ein kleines Rechenexempel: Duracell Plus Alkaline Batterien (0,38 Euro/Stück) im Vergleich zu 2.500 mAh eneloops Akkus (3,75 Euro/Stück); die Laufzeiten beider Typen sind recht ähnlich. Macht bei 500 Ladezyklen und zwei Energieriegeln/GPS-Gerät stolze 380.- Euro gegenüber 7,50 Euro!

Das Optimum für Touren, bei denen jedes Gramm zählt, sind aber Lithium-Batterien. Sie liefern lange Strom und wiegen wenig. Zum Vergleich: Duracell MN 1500 Alkaline kommen auf 24 g, eneloop 2.000 mAh (HR-3UTGA) auf 27 g und Energizer Ultimate AA-L91 Lithium-Batterien auf 14,5 g pro Stück. Dafür kosten die Lithium-Zellen so richtig Geld, immerhin sind 1,60 Euro für jede Batterie hinzulegen!

Die eneloop Akkus sind für nahezu alle Outdoor-Aktivitäten geeignet und unangefochtene Preis/Leistungs-Sieger. Ausnahme sind gewichtsoptimierte Touren, bei denen Lithium-Batterien ihre Stärken ausspielen können.

Bei der Auswahl des passenden Energieriegels spielt natürlich auch der Temperaturbereich eine Rolle. Lithium-Zellen gelten als Kälte resistent schlechthin (Energizer gibt für seine Ultimate Batterien eine "Operating Temperature" von -40°C bis +60°C an), eneloops Typ HR-3UTGA werden als "geeignet für Temperaturen bis -20°C beschrieben" (Quelle: www.eneloop.info), für Duracell Plus Batterien wird eine "Operating Temperature" von -20°C bis +54°C angegeben. Wie sich die einzelnen Typen im Winter schlagen, wird Thema eines weiteren Artikels sein!

UPDATE : eneloop Akkus im Kältetest

Update 28.03.2013

Im November 2011 bzw. Oktober 2012 hat Sanyo die dritte eneloop Generationen auf den Markt gebracht. Das Modell HR-3UTGA wurde durch das Modell HR-3UTGB ersetzt (gleiche Kapazität, 1.800 statt 1.500 mögliche Ladezyklen, geringere Selbstentladung), das Modell HR-3UWXA durch das Modell HR-3UWXB (gleiche Kapazität und Anzahl an Ladezyklen, geringere Selbstentladung).

Update 29.09.2015

Mittlerweile gibt es die vierte Generation: BK-3MCCE mit 1.900 mAh (2.100 Ladezyklen) bzw. BK-3HCCE mit 2.450 mAh (500 Ladezyklen).

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5 Gedanken zu „eneloop Akkus – Zubehör für Outdoor-GPS-Geräte im Test“

  1. Danke für die Tests, die mich wohl dazu bringen werden Eneloop-Akkus zu kaufen.
    Nur beim Preisbeispiel denke ich, dass die Kosten zum Wiederaufladen der Akkus fehlen. Ich jedenfalls bekomme meinen Strom (leider) nicht geschenkt.
    Ist aber nur eine Kleinigkeit, eigentlich sogar unwichtig, die mir beim Lesen aber aufgefallen ist.
    Nochmals danke!
    isch
    P.S.: Wieviel kostet denn eigentlich der Strom für einen "Ladezyklus" für einen Akku? – Mir fällt auf, dass ich wenig Ahnung habe…

  2. Da ich aus dem Bereich Fotografie komme, sind Eneloop bei mir an der Tagesordnung, weshalb ich sie auch in meinem GPSMap 60 csx verwende. Ab und an bietet die Fa. Aldi auch diese Ready to use Akkus an, welche sowohl im Blitz als auch im GPS Gerät gleichermaßen gut funktionieren allerdings erheblich günstiger sind. Als Ladegerät verwende ich für alle AA und AAA Akkus das Technoline BC700 (googeln) das auch unter anderen Bezeichnungen auf dem Markt zu finden ist.

    Gruß
    Wolfgang

  3. Hall Volker,
    auf weitere Messreihen wurde schon deshalb verzichtet, weil es ein nicht gerade kleiner Aufwand ist, der einige Zeit dauert. Aber ich meine, dass damit schon eine gute Spannbreite dargestellt wird. Der "max. Energieverbrauch" entspricht meinen persönlichen Einstellungen, hier hat halt jeder seine Präferenzen. Die Ausreißer kann ich nicht erklären.
    Grüße

  4. Interessante Ergebnisse. Wobei ich aber noch nie ne ganze Akkudauer 100% Beleuchtung benötigt/getestet habe.

    Hätte mir da noch ne Dritte Messreihe mit WAAS an/ aktive Routenführung / Karte in Fahrtrichtung / Kompass an und 50% Beleuchtung / Energiesparmodus an gewünscht – die wohl dem realen Nutzerverhalten am nächsten kommen würde.

    Habt Ihr Erklärungen für die "Außreißer nach oben" bei der Messung mit max. Verbrauch beim Oregon (Messung 3+4) und GpsMap 62 (Messung 6+7)?

    Gruß

    Volker

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