Garmin Edge 1050 Test – Vergleich zum Edge 1040 – Bikepacking, Gravel, Rennrad

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Edge 1050 (links) und Edge 1040 am Col du Galibier
Edge 1050 (links) und Edge 1040 am Col du Galibier

Endlich! Garmin Edge 1050, ein Edge mit einem exzellenten, jederzeit bestens ablesbaren Display! Ein lang gehegter Wunsch vieler Garmin Edge Nutzerinnen und Nutzer geht in Erfüllung!

Denn ein Kritikpunkt an Edge Modellen wie dem 1040 oder dem 840 lautet: In nicht wenigen Situationen ist das TFT-Display nur schwer ablesbar (Beispiel, Erfahrungen auf Turin-Nizza Rally). Beim neuen Edge 1050 setzt Garmin dagegen auf ein hochauflösendes LCD-Display. Dies bedeutet aber auch: Das LCD-Display des 1050 braucht eine aktive Beleuchtung, während das TFT-Display des 1040 auf die Kraft der Sonne setzt. Was Folgen auf die Akkulaufzeiten hat …. weiteres im folgenden Test!

Test über rund 4.500 Kilometer!

Mein Garmin Edge 1050 Test basiert auf vielen Kilometern – beim Mountainbiken, Rennradfahren, Graveln und Bikepacking! Zum Vergleich ist ein Edge 1040 Solar zum Einsatz gekommen, den Garmin nach dem Launch des 1050 weiterhin anbietet. Infos zu wichtigen Unterschieden 1050 vs. 1040 gibt’s hier: Funktionen und Benutzeroberfläche.

Dieser Praxistest soll alle Radsportlerinnen und Radsportler ansprechen, deren Fokus weniger beim Trainieren sondern eher beim Durchführen von Touren liegt: auf der Feierabendrunde, langen Ausfahrten am Wochenende oder mehrtägigen Trips im Urlaub. Funktionen wie GroupRide bleiben ebenfalls außen vor, da ich beim Testen in der Regel solo unterwegs bin.

Der Edge 1050 wurde während des Test in erster Linie mit Beta-Software eingesetzt. Worauf ich nicht eingehe sind mögliche Fehler, da diese mit dem nächsten Update verschwinden und dafür neue auftreten können. Trotz Beta-Software hat der 1050 seine Aufgaben – in erster Linie Aufzeichnen von Touren, Visualisieren von Daten und Navigation mit Strecken und Routen – zur vollen Zufriedenheit erledigt, an der Systemstabilität gibt’s ebenfalls nichts auszusetzen.

Garmin Edge 1050 Test – Gehäuse – 30 g und 0,7 cm machen den Unterschied

Als Erstes fällt auf: Der Edge 1050 ist recht schwer. Mit 161 g hat er gegenüber dem Edge 1040 Solar, der auf 131 g kommt, deutlich zugelegt. Für Gewichtsfetischisten, für die jedes Gramm zählt, ist dies ein gravierender Nachteil.

Bei den Abmessungen sind ein paar Millimeter hinzugekommen: 118,3 x 60,6 x 16,5 mm vs. 117,8 x 58,8 x 15,1 mm (*)

(*) ohne die Aufnahmen für die Halterungen gemessen

Edge 1050 Halterungs-Fail

Von Bedeutung ist aber etwas anderes: Garmin hat die Aufnahme für die Fahrradhalterung weiter oben platziert. Möglicherweise um das höhere Gewicht besser zu verteilen.

Das folgende Foto zeigt den Unterschied. Von der Mitte der Aufnahme bis zum unteren Gehäuserand beträgt der Unterschied zum Edge 1040 immerhin +0,7 cm. Wie die Posts im Garmin-Forum zeigen sind nicht alle Nutzerinnen und Nutzer darüber erfreut, da der 1050 nicht mehr in jede herstellerspezifische Halterung passt. Da bleibt nichts anderes übrig, als auf die mitgelieferte Garmin-Halterung zu setzen oder sich auf die Suche nach einer Halterung von Drittanbietern zu machen, beispielsweise von K-Edge, Framesandgear oder Carbon|Works.

Zum Prüfen ob der Edge 1050 an einen Lenker passt hat Garmin sogar eine Schablone veröffentlicht.

Was fällt am Edge 1050 Gehäuse noch auf?

Die Aufnahme für die Halterung dürfte austauschbar sein (siehe Foto, zwei integrierte Schrauben), außerdem sitzt die Abdeckung für den USB-C Buchse deutlich fester als beim Edge 1040.

Rückseite - Edge 1040 (links) - Edge 1050 (rechts)
Rückseite – Edge 1040 (links) – Edge 1050 (rechts)

Das nächste Bild zeigt den Edge 1050 an einer Trek Domane mit Blendr-Halterung (inkl. Duo-Sockel). Der Edge 1050 passt gerade so dran, aufgrund der abgeschrägten Ecken lassen sich die Timer- bzw. die Runden-Taste noch drücken.

Aufgepasst: Mit den Händen in der Oberlenkerposition kann es leicht passieren, dass der rechte Daumen die Timer-Taste unabsichtlich drückt!

Edge 1050 an einer Trek Domane mit Blendr-Halterung
Edge 1050 an einer Trek Domane mit Blendr-Halterung (Display: maximale Helligkeit)

Garmin Edge 1050 Test – Das Display, ein Quantensprung

Wie anfangs schon erwähnt: Das Display ist einfach nur top und die wohl wichtigste Neuerung am Edge 1050!

Die Ablesbarkeit ist klasse. Bislang habe ich keine Lichtsituation erlebt bei der es zu wirklichen Einschränkungen gekommen ist – selbst mit unterschiedlich stark getönten Sonnenbrillen. Das Spiegeln des Displays stört überhaupt nicht, die hohe Auflösung sorgt dafür, dass auf der Karte Strecken (Routen) bestens erkennbar sind. Zudem hat Garmin das Positionssymbol etwas vergrößert.

Der "alte" Edge 1040 (ebenso wie Edge 840, Edge 530, Edge Explore 2) punktet dagegen nur, wenn die Sonne im perfekten Winkel auf das Display scheint.

Die Erfahrungen bzgl. der Ablesbarkeit des 1050 basieren auf einer Nutzung mit aktivierter Auto-Helligkeit!

Garmin Edge 1050 – Mehr als ausreichend lange Akkulaufzeiten

Garmin gibt für den 1050 im "anspruchsvollen Modus" eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden an (Details).

Für eine Einordnung der Laufzeiten habe ich einen Edge 1040 Solar herangezogen, der allerdings schon seit ca. 2,5 Jahren im Einsatz ist und dessen Akku deshalb nicht mehr voll leistungsfähig sein dürfte. Beide Geräte wurden während des Tests auf möglichst identische Weise betrieben: mehrere Sensoren, Streckennavigation, Telefon aus, GNSS im Auto-Select Modus, häufiger Wechsel zwischen Karten- und Datenseiten, Temperaturen von sommerlich heiß bzw. zähneklappernd kühl 🙂 Die im Folgenden angegebenen Zeiten sind als Anhaltswerte zu verstehen.

Was zeigt sich?

  • Der 1040 Solar läuft erwartungsgemäß länger
  • Der 1050 kommt mit den Einstellungen "Auto-Helligkeit an" und "Beleuchtung bleibt an" auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 39% pro Tag.
  • Mit "Auto-Helligkeit an" und "Beleuchtungsdauer = 30 s" fällt der Durchschnitt auf 25% pro Tag.
  • Nach meinen Erfahrungen lauten die sinnvollsten Beleuchtungseinstellungen:
    • 1050: Auto-Helligkeit an, Display-Beleuchtung bleibt an (Warum? Siehe unten!)
    • 1040: Auto-Helligkeit aus, Helligkeit 100%, Display-Beleuchtung 30 s
  • Mehrtägige Touren sind mit einer Ladung möglich (mit meinen Einstellungen, 1050 zwei Tage, 1040 mindestens drei Tage)
  • Durch weitere Tuningmaßnahmen lassen sich die Laufzeiten noch einmal steigern (GNSS-Einstellungen, Anzahl an Sensoren etc.)
  • Für beide Geräte gibt’s zudem eine "Geheimwaffe": den Garmin Edge Power Mount zur Nutzung des Edge z.B. mit einem externen Akku
TagZeit (hh:mm)(*)1050 Start1050 EndeDifferenz1040 Start1040 EndeDifferenzSolarzeit 1040 (hh:mm) (**)Hinweis (***)
107:4798%61%37%96%81%17%00:59Auto-Helligkeit, Beleuchtung dauerhaft
208:0759%18%41%81%66%15%00:39wie zuvor
308:15100%65%35%61%7%54%00:46wie zuvor, 1040: im Tagesverlauf Energiesparmodus aktiviert (Ausreißer?)
408:18100%79%21%97%81%16%00:391050: Auto-Helligkeit aus, Regler manuell auf ca. 25% gesetzt, 1040: wie zuvor
509:54100%54%46%100%74%26%00:53Auto-Helligkeit, Beleuchtung dauerhaft
609:53100%75%25%71%54%17%01:13Auto-Helligkeit, Beleuchtungsdauer 30 s
708:0775%52%23%54%14%40%00:30wie zuvor, 1040: 100% Beleuchtung, Beleuchtungsdauer 30 s
810:3196%71%25%39%13%26%00:06wie zuvor, 1040: Beleuchtung ganz aus, keine Abbiegehinweise
908:3271%44%27%99%83%16%01:10wie zuvor
1008:53100%73%27%100%79%21%01:20wie zuvor
1111:0570%42%28%78%58%20%01:08wie zuvor
1208:3293%74%19%57%43%14%00:471050: Auto-Helligkeit, Beleuchtungsdauer 30 s, 1040: Beleuchtung ganz aus, keine Abbiegehinweise
1308:3993%61%32%83%60%23%00:471050: Auto-Helligkeit, Beleuchtung dauerhaft, 1040: 100% Beleuchtung, Beleuchtungsdauer 30s
1408:2861%20%41%57%28%29%01:00wie zuvor
øca. 7 h / Tag30% / Tag23% / Tag

Start / Ende: Akkuladung in %; (*) Zeiten inkl. Pausen (Geräte im Auto-Pause Modus), (**) Gewonnene Solarzeit laut Connect, (***) Vorgaben

Durch das Begrenzen der Display-Beleuchtung auf 30 s (oder einen anderen Wert) lässt sich beim 1050 der Stromverbrauch senken – mit einem Nachteil: Die Beleuchtung wird nach der Zeitvorgabe heruntergefahren, das Display ist praktisch nicht mehr ablesbar. Dann gilt es die Beleuchtung zu aktivieren:

  • Durch ein zweimaliges Tippen mit dem Finger: Beim ersten Tippen taucht meistens das störende Overlay auf (siehe unten), die Karte oder Datenseite wird erst beim zweiten Tippen angezeigt (oder es wird gewartet bis das Overlay von selbst verschwindet). Beim Durchfahren einer Ortschaft oder regelmäßigen Ablesen von ClimbPro ist dies ziemlich nervig bzw. nicht möglich oder gefährlich.
  • Über eine Di2 Taste; die beste Lösung da ein Aktivieren der Beleuchtung per Tastendruck möglich ist (Abbildung).
Aktivieren der Beleuchtung per Di2 Taste
Aktivieren der Beleuchtung per Di2 Taste

Aufladen des Edge 1050

Der 1050 lädt deutlich schneller als der 1040. An einem hochwertigen Ladegerät (#ad) ergeben sich folgende Zeiten (identisches Kabel):

  • Edge 1050: von 7% auf 92% 01:15 hh:mm
  • Edge 1040 Solar: von 6% auf 77% 03:55 hh:mm

Was mich allerdings ziemlich nervt ist das ständige Einschalten – insbesondere im Zelt, wenn der Edge an einer Powerbank hängt. Beim Anstecken ans Ladegerät schaltet sich der Edge ein und – falls erneut ausgeschaltet – auch nach dem Abziehen des Kabels.

Edge 1050 Test – GNSS Genauigkeit

Der Edge 1050 verfügt – analog zum Edge 1040 – in Sachen GNSS über den Stand der Dinge: Multi-GNSS und Multiband. Zudem lassen sich für jedes Aktivitätsprofil unterschiedliche Einstellungen setzen, vom energiesparenden "nur GPS" bis hin zu "Multi-GNSS-Multiband". Für den Test wurde die Option "Auto Select" gewählt. Das Gerät sorgt dann für die jeweils beste Option und optimiert zusätzlich die Akkulaufzeiten.

Die Karte zeigt die Aktivitätsaufzeichnungen vom Garmin Edge 1050, Garmin Edge 1040 und Hammerhead Karoo 3: Wirkliche Abweichungen treten praktisch nicht auf (Achtung, die Anzahl an Punkten wurde teilweise reduziert, deshalb gibt’s hier und da "Ecken")

Interaktive Karte zum Beurteilen der GNSS-Genauigkeit von Aktivitätsaufzeichnungen

  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  • Aktivitäten: Die Aktivität "Bikepacking" wurde zum Reduzieren der Dateigröße in BaseCamp gefiltert.
  1. Mit "Auswählen" eine Tour anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.

Garmin Edge 1050 Test – Lautsprecher

Garmin hat den Edge 1050 mit einem richtigen Lautsprecher ausgestattet – inklusive Sprachansagen. Damit geht einher, dass sich die Lautstärke differenziert justieren lässt (Abbildung), sondern auch die einzelnen Meldungstypen ein-/ausschalten lassen.

  • Töne
    • Nachrichten an/aus
    • System an/aus
    • Aktivität an/aus
  • Sprachansagen
    • Navigationsalarme an/aus
    • Timer-Ereignisse an/aus
    • Rundenalarm an/aus
    • Trainingsalarme an/aus
    • Aktivitätsalarme an/aus
    • Leistungsalarm an/aus
    • Pace/Geschwindigkeitsalarm an/aus
    • HF-Alarm an/aus
Justieren der Lautstärke
Justieren der Lautstärke

Die Sprachansagen mit Navigationshinweisen habe ich kurz ausprobiert und gleich wieder ausgeschaltet – nicht nur weil mich das "Geplärre" eher stört. Beim MTB auf Schotterwegen ist wenig zu hören, in der Stadt (wo Sprachansagen durchaus sinnvoll sein können) kommt der Lautsprecher gegen den Autolärm oftmals nicht an, beim Rennradeln kann der Fahrtwind bzw. das knatternde Geräusch des Freilaufs stören. Wer mag kann die Sprachansagen auch via Smartphone ausgeben.

Edge 1050 Test – Benutzeroberfläche

Garmin hat die Benutzeroberfläche des Edge 1050 gegenüber dem Edge 1040 ansprechender gestaltet – im Kern ist sie aber gleich geblieben. Einsteigerinnen und Einsteiger dürften sich weiterhin schwer tun, insbesondere bei den vielen, in zahlreiche Ebenen gegliederten Einstellungen (die sich auch per Smartphone vornehmen lassen). In einer Hinsicht ist aber Entwarnung angesagt: Hat man seinen Edge einmal konfiguriert muss das Menü mit den Aktivitätsprofilen, Systemeinstellungen etc. nur noch selten aufgerufen werden.

In der Summe habe ich mich mit der Benutzeroberfläche des Edge inzwischen arrangiert (nur das Overlay nervt nach wie vor), wenngleich ein Hammerhead Karoo 3 oder ein Wahoo ELEMNT Bolt 2 (evtl. auch der neue Jespr bzw. der Wahoo ELEMNT ACE) weiterhin übersichtlicher und eleganter wirken. Eines darf man dabei aber nicht vergessen: Hammerhead hat nicht so viele Funktionen unterzubringen, Wahoo hat einiges an Funktionalität in die App ausgelagert.

Beispiele für die Edge 1050 Benutzeroberfläche:

Gewähltes Aktivitätsprofil auf der Startseite
Gewähltes Aktivitätsprofil auf der Startseite (oben)
Übersichten auf der Startseite (Auswahl)
Übersichten auf der Startseite (Auswahl)
Widget-Menü (von oben nach unten übers Display streichen)
Widget-Menü (von oben nach unten übers Display streichen)
Menü mit allen Einstellungen etc.
Menü mit allen Einstellungen etc.
Overlay (Aktivieren durch Antippen des Displays)
Overlay (Aktivieren durch Antippen des Displays)
Was lässt sich auf der Karte einblenden (Auswahl)
Was lässt sich auf der Karte einblenden (Auswahl)

Zwei weitere Tasten, mit denen sich die Karte ohne Display-Tipperei zoomen lässt, würden mir gefallen (analog zum Hammerhead Karoo 3).

Noch etwas zum Thema Geschwindigkeit: Gegenüber dem 1040 hat der 1050 deutlich zugelegt; in der Praxis gibt’s keine wirklichen Einschränkungen. Bei der Nutzung des Edge 1040 auftretende Gedanken wie "Mach endlich" gibt’s nicht.

Garmin Edge 1050 – Funktionen

Was die Funktionsvielfalt angeht ist Garmin führend, da kommt kein Mitbewerber ran. Ich bin allerdings ziemlich minimalistisch unterwegs und schalte die Masse an Funktionen ab (siehe meine Anforderungsliste).

Dementsprechend gibt’s bei mir z.B. im Bikepacking-Aktivitätsprofil nur wenige Seiten:

Karte mit Höhenprofil und zwei Datenfeldern
Karte mit Höhenprofil und zwei Datenfeldern (orange: ClimbPro Anstieg)
Datenseite mit sechs Feldern
Datenseite mit sechs Feldern
Höhenprofil der Strecke
Höhenprofil der gesamten Strecke
ClimbPro für einen Anstieg
ClimbPro für einen Anstieg
Alle Anstiege der Strecke
Alle Anstiege der Strecke

Was mir besonders gut gefällt ist das überarbeitete ClimbPro mit seinen Details zu einem Anstieg (siehe Abbildung oben). Ähnliches gilt für die erweiterte Auswahl an grafischen Datenfeldern (Abbildungen unten).

Bei so manchen Funktionen zeigt sich, dass Garmin anscheinend bei Hammerhead gespickt hat 🙂 Beispielsweise beim Konfigurieren der Datenseiten oder Visualisieren der zurückgelegten Strecke (siehe oben, graue Bereiche der Höhenprofile).

Eine weitere Neuerung ist die Klingel. Anfangs stand ich der Klingel sehr skeptisch gegenüber, mittlerweile finde ich sie zum Verscheuchen von Fußgängern recht praktisch. Aber nur In Verbindung mit einer elektronischen Schaltung, da sich das Auslösen auf eine Taste legen lässt (Abbildung). Beim Auslösen ist aber eine gewisse Verzögerung zu berücksichtigen.

Aktivieren der Klingel bzw. Displaybeleuchtung per Di2 Taste
Aktivieren der Klingel / Displaybeleuchtung per Di2 Taste

Ein paar Punkte die mir noch aufgefallen bzw. erwähnenswert sind.

  • Der Connect IQ Store mit seiner riesigen Auswahl an Apps, Widgets etc sowie die Connect App bzw. die Connect Webseite, an die hinsichtlich ihrer Funktionalität ebenfalls kein Mitbewerber rankommt.
  • Eine weitere Neuerung beim Edge 1050 betrifft das Bezahlen per Garmin Pay – für den (unwahrscheinlichen) Fall dass das Smartphone mal zu Hause bleiben soll.
  • POIs lassen sich aus Apple Maps zum Edge senden und als Navigationsziele einsetzen, vorausgesetzt das Smartphone hat Internetverbindung (was außerhalb von Deutschland in der Regel der Fall ist).
  • Mit Garmin Share lassen sich via Bluetooth Trainings, Positionen und Strecken zuverlässig von Edge zu Edge senden (ausprobiert mit 1050, 1040, 840).
  • Beim Planen einer langen Tour in Form von Tagesetappen kommen schnell zahlreiche Dateien zusammen, die es auf das Gerät zu übertragen gilt. Beim Edge gibt’s einen komfortablen Weg: Gerät an das Laptop anschliessen und alle Dateien zusammen per Explorer bzw. Finder in den Ordner NewFiles schieben. Bei der Konkurrenz ist in der Regel ein mühseliges Hochladen jeder einzelnen Datei nötig …

Auf das Navigieren mit dem Edge gehe ich nicht näher ein, in dieser Hinsicht bietet das Gerät im Wesentlichen Garmin-Standardkost. Was ich aber weiterhin vermisse ist ein Umdrehen von Strecken direkt auf dem Gerät.

Noch einmal zu erwähnen ist, dass Strecken und Routen aufgrund des hellen und hochauflösenden Displays im Vergleich zum 1040 deutlich besser zu erkennen sind.

Einer Route folgen (magenta, rot = Aufzeichnung, zurückgelegte Strecke)
Einer Route folgen (magenta)
Einer Strecke folgen
Einer Strecke folgen (dunkelrot)

Edge 1050 – Alle grafischen Datenfelder

Trittfrequenz
Trittfrequenz
Herzfrequenz
Herzfrequenz
Leistung
Leistung
Geschwindigkeit & Höhengrafik
Geschwindigkeit & Höhengrafik
Stamina
Stamina

Garmin Edge 1050 Test – Fazit

Der Edge 1050 ist aktuell der beste Garmin Fahrradcomputer. Mir gefallen in erster Linie das Display, die für die meisten Touren vollkommen ausreichenden Akkulaufzeiten und die gegenüber dem Edge 1040 gesteigerte Systemgeschwindigkeit. Ansonsten entspricht der Edge 1050 im Wesentlichen dem Edge 1040.

Besonders gespannt bin ich, ob (und wann) Garmin einen Edge 850 bzw. Edge 550 mit LCD-Display auf den Markt bringen wird. Dann können sich alle Weight Weenies mit sündhaft teueren und superleichten Rennrädern freuen, denen die 161 g des 1050 zu viel sind bzw. an deren Lenker sich ein 1050 aufgrund des Halterungs-Fails nicht montieren lässt.

  • Würde ich den Edge 1050 einer Freundin oder einem Freund empfehlen? Ja!
  • Ist der Edge 1050 dem Edge 1040 vorzuziehen? Ja, insofern Geld keine Rolle spielt!
  • Würde ich den Edge 1050 dem Hammerhead Karoo 3 vorziehen? Ja, gemäß meiner persönlichen Anforderungsliste hat der 1050 einen Vorsprung!

Welches sind – neben dem Edge 1040 – die größten Konkurrenten? Einerseits der Hammerhead Karoo (UVP €499,99), andererseits der vermutlich im Dezember 2024 erscheinende Wahoo ELEMNT ACE (UVP: €599,99).

Edge 1050 Test – Mir gefällt

  • Die Ablesbarkeit des Displays
  • Die guten Akkulaufzeiten
  • Das präzises GNSS
  • Die Systemgeschwindigkeit
  • Die ClimbPro Umsetzung
  • Die vielen grafischen Datenfelder
  • Das differenzierte Einstellen der Töne
  • Die Integration in das Garmin Ökosystem
  • Das Übertragen von Strecken per Kabel

Edge 1050 Test – Mir gefällt nicht

  • Das hohe Gewicht von 161 g
  • Der Halterungs-Fail
  • Das ungewollte Betätigen der Timer-Taste in der Oberlenkerhaltung
  • Das Fehlen von Tasten zum Zoomen
  • Das komplexes Setup-Menü
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10 Gedanken zu „Garmin Edge 1050 Test – Vergleich zum Edge 1040 – Bikepacking, Gravel, Rennrad“

  1. Vielen Dank für den Testvergleich Joachim,
    ich habe eine Frage, wie sendet man einen POI von Google Maps an einen Edge 1050 oder ein anderes Garmin-Gerät?

    Antworten
    • Hallo Richard,

      unten sind zwei Bilder von Google Maps.

      Rechts von "Ristorante Pizzeria" auf das Teilen-Symbol tippen (Symbol mot kleinen Pfeil nach oben), dann im nächsten Screen "Diesen Ort teilen", anschließend unterhalb der WhatsApp etc. Symbole Garmin Connect antippen (falls nicht sichtbar rechts über "mehr" hinzufügen); Anwendung Garmin Connect auswählen; Connect startet, unter "Position an Gerät senden" den 1050 auswählen, der POI taucht auf dem Edge auf und lässt sich als Ziel wählen.

      Grüße

      Google Maps – Garmin POI teilen (1)
      Google Maps – Garmin POI teilen (2)
      Antworten
        • Hallo Richard,

          sorry, habe ich vergessen zu erwähnen. Dies hängt vom Betriebssystem ab; beim iPhone musst Du Apple Maps (Karten) verwenden (Vorgehensweise wie oben). Mit Google Maps geht es nur bei Android.

          Grüße

        • Hallo Joachim,
          beim 1040 geht das Teilen GM via Android zu GC nicht.
          Laut Garmin Support funktioniert das auch nicht. Nur auf Iphones derzeit mit GM .

          Gruß
          Frank

        • Hallo Frank,

          bin mir ziemlich sicher dass dies mit Google Maps auf Android mal funktioniert hat (sorry, vielleicht habe ich es auch falsch in der Erinnerung); auf dem iPhone hat’s mit Google Maps noch nie funktioniert.

          Heute noch mal ausprobiert:

          iPhone (iOS 18.0) mit Connect (5.6.0.22)

          Google Maps

          Edge 1040 / 1050 / Explore 2: geht nicht

          Apple Maps (Karten)

          Edge 1040 / 1050 / 840 / Explore 2: funktioniert

          Android Smartphone (Android 14, v4.170) mit Connect (5.6)

          Google Maps (11.149.0101)

          Explore 2: geht nicht

          Grüße

      • Hallo Joachim,
        hast Du den Autozoom zum laufen bekommen? Habe den beim 1040er schätzen gelernt…zoomt kurz vor dem Abzweig auf ca 50 m rein und danach wieder raus. Der 1050er macht es nicht obwohl das Häkchen gesetzt ist.
        VG Mario

        Antworten
        • Hallo Mario,

          gute Frage – kann ich leider nicht beantworten da ich Autozoom nie benutze … ich werde es mir bei der nächsten Ausfahrt anschauen.

          Grüße

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