Turin-Nizza Rally – GPS-Geräte – Erfahrungen beim Bikepacking

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Die Turin-Nizza Rally ist derzeit eine der wohl angesagtesten Bikepacking-Touren überhaupt. Auf Schotter und Asphalt geht’s auf rund 700 km und über knapp 20.000 Höhenmeter durch die französischen und italienischen Seealpen: Startpunkt ist Turin, Ziel das Café du Cycliste in Nizza.

Je nach Ausdauer und Anspruch lässt sich Turin-Nizza innerhalb einer Woche durchziehen – nach oben gibt’s keine Grenze. Diverse Varianten und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke bieten genügend Optionen. Übernachtet wird unter freiem Himmel, auf Zeltplätzen, in CAI Hütten, Berggasthöfen oder Hotels.

Turin-Nizza zieht Bikepackerinnen und Bikepacker aus aller Welt an. Während meiner Tour Anfang September habe ich Gleichgesinnte aus zahlreichen Ländern getroffen: USA, GB, NL, IRL, A, CH, D, IT, FR. Auf supermodernen Gravelbikes bis hin zu 30 Jahre alten Mountainbikes … mit minimalistischer Ausrüstung oder vollem Campingequipment!

Für weitere Infos zur Tour empfehle ich zum Einstieg die folgende Seite: Turin-Nizza

Turin-Nizza Rally – GPS-Geräte Erfahrungen

Was war dabei?

  • Zum Ausprobieren ein Zoleo Satelliten-Kommunikationssystem – das Mobilfunknetz ist in den Seealpen aber besser ausgebaut als z.B. im Bayerischen Oberland 🙂 Insofern ist ein derartiges System eigentlich verzichtbar.
  • Zum Navigieren ein Garmin Edge 1040 Solar im Zusammenspiel mit einer Garmin Topo Alps Pro Karte
  • Zum Aufzeichnen der Strecke und für alles andere eine Garmin epix Pro (mein epix Pro Test) sowie ein Garmin Forerunner 965

Eigentlich viel zu viel – viele Bikepackerinnen und Bikepacker haben bei Turin – Nizza lediglich ein Smartphone dabei!

Was hat sich gezeigt?

Das Garmin Edge 1040 Solar hat nicht wirklich begeistert. Es erledigt seinen Job, hat aber nicht unerhebliche Nachteile:

  • Wie ich in meinem ausführlichen Garmin Edge 1040 Test schon beschrieben habe ist das Display oftmals kaum ablesbar – insbesondere beim Verwenden der Akku schonenden automatischen Helligkeitssteuerung (bei dauerhaft 100% Beleuchtung ist es nicht immer besser; dann leert sich der Akku zudem recht flott). Da die Sonne im Spätsommer bereits relativ tief steht kommt das Licht meist schräg von der Seite. Mit der Folge dass kaum etwas zu erkennen ist, an Abzweigungen gilt es die Bremsen reinzuhauen und das Edge abzuschatten. Erst dann lässt sich die Karte ablesen. Die Abbildung unten zeigt die Situation.
  • Das Positionssymbol ist zu klein (ein altbekanntes Problem).
  • Das Edge reagiert nicht selten viel zu langsam, was z.B. bei einem Seitenwechsel von ClimbPro zur Karte extrem stören kann (Abbildung). Folge: Ein Griff zum iPhone und den Verlauf mit OsmAnd checken!

Besonders bewährt haben sich hingegen:

  • die eingesetzte Garmin Topo Alps Pro Karte,
  • der Funktionsumfang des Edge (ClimbPro, vier Datenfelder auf der Kartenseite),
  • die langen Batterielaufzeiten,
  • das Zusammenspiel mit den Di2-Tasten
  • und die Präzision der Aufzeichnungen (weiteres dazu siehe unten).
Verzögerter Kartenaufbau beim Edge 1040
Verzögerter Kartenaufbau beim Edge 1040
Edge 1040 - Auf dem Display ist nichts zu erkennen
Garmin Edge 1040 Solar – Auf dem Display ist kaum etwas zu erkennen

GNSS-Genauigkeit

Um (mal wieder) herauszufinden welche GNSS-Einstellung optimal ist habe ich alle Geräte über die ganze Strecke mitlaufen lassen.

  • Den Edge 1040 immer in der "Auto Select" Einstellung (dies bedeutet: das System wählt den optimalen Modus)
  • Den Forerunner 965 und die epix Pro in unterschiedlichen Modi (siehe interaktive Karte): In Teil 1 war der Forerunner im energiesparenden "nur GPS" Modus unterwegs, die epix Pro analog zum Edge im "Auto Select" Modus. Beim zweiten Part ist der Forerunner im Multi-GNSS Modus, die epix Pro im Multi-GNSS & Multi-Band Modus zum Einsatz gekommen.

"Auto Select" erweist sich erwartungsgemäß als die perfekte Einstellung. Die Batterielaufzeit wird optimiert, die Genauigkeit ist hervorragend. Selbst der energiesparende "nur GPS" Modus schlägt sich wacker, die Genauigkeit dürfte z.B. fürs persönliche Tourentagebuch vollkommen ausreichen (lediglich in tiefen Schluchten und in Städten wie Turin ist es zu größeren Abweichungen gekommen). Die Option "Multi-GNSS-Multiband" ist verzichtbar, da bei ihr der Energieverbrauch am größten ist.

Interaktive Karte zum Beurteilen der GNSS-Genauigkeit von Aktivitätsaufzeichnungen

  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  • GNSS: Die jeweils verwendeten GNSS-Einstellungen sind in der Listbox sowie unter "Tracks" notiert.
  • Höhenprofile: Die Geräte wurden vor den Touren nicht manuell kalibriert.
  1. Mit "Auswählen" einen Abschnitt anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Es empfiehlt sich, über "Tracks" nur die im Fokus stehenden Geräte zu selektieren (erleichtert die Interpretation).
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Bildergalerie Turin-Nizza Rally

(anklicken)

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