Amazfit Verge Test & Erfahrungen

Tests, Infos, Tipps, Know-how - ausführlich, praxisorientiert, authentisch!

Amazfit Verge Test & Erfahrungen

Amazfit Verge – Test & Erfahrungen! Nach unserem ausführlichen Test der beliebten Amazfit BIP stellen wir jetzt die Amazfit Verge vor – eine Smartwatch mit Fitness-Tracking, Aufzeichnen von Aktivitäten, GPS, Herzfrequenzsensor, integriertem Musikspeicher, Telefonfunktion und vielen weiteren starken Funktionen!

Amazfit Verge Test: Menü

Amazfit Verge – Spezifikationen

  • Abmessungen: 43 x 43 x 1,26 cm
  • Gewicht: 46 g
  • Display: 1.30″ AMOLED, 360 x 360 Pixel Auflösung, Corning Gorilla 3 Glas, Anti-Fingerprint Beschichtung
  • Armband: Silikon mit "Cleaning treatment", Länge der Bänder 70mm + 113mm
  • CPU: 1.2 GHz Dual-Core Prozessor
  • Speicher: RAM 512 MB, Flash 4 GB (ca. 1,9 GB verfügbar)
  • Sensoren: Herzfrequenz, Beschleunigung, Gyroskop, Kompass, Luftdruck, Umgebungslicht
  • Audio: Mikrofon, Lautsprecher
  • GNSS: GPS, GLONASS, A-GPS
  • Konnektivität: Bluetooth 4.2 BLE + BR/EDR (Anschliessen von Smartphone, Headset und Herzfrequenzsensor), Wi-Fi 2.4 GHz 802.11b/g, NFC
  • Akku: 390 mAh Li-Polymer, Ladezeit ca. 2.5 Stunden, Laufzeit mehr als 5 Tage
  • Gehäuse: Fiberglas verstärktes Polycarbonat
  • Wasserdichtigkeit: IP68
  • Betriebssystem: AMAZFIT OS (auf Android basierend)
  • Unterstützte Smartphones: Android 4.4 oder iOS 9.0 und höher
  • Lieferumfang: USB-Craddle zum Aufladen und zur Datenübertragung, Handbuch
  • Handbuch (PDF): de.amazfit.com

Amazfit Verge Test – Tragen und Technik

Das Gehäuse der Amazfit Verge misst 4.30 x 4.30 × 1.26 cm, beim Gewicht kommt sie auf 45,5 g. Im Alltag und beim Sport trägt sich die Verge sehr angenehm, dafür sorgt auch das auswechselbare, elastische Silikonarmband. Die Bauhöhe von 1,26 cm prädestiniert die Verge allerdings nicht zur Schlafaufzeichnung – wem diese Funktion wichtig ist sollte besser zu einer extrem flachen "unauffälligen" Smartwatch wie der Amazfit BIP greifen.

Das Kunststoffgehäuse wirkt hochwertig, ist bestens verarbeitet und zeigt selbst nach mehreren Wochen des Tragens keine Abnutzungsspuren. Ob einem die Optik zusagt ist Geschmacksache – uns gefällt die BIP im Apple Watch Look deutlich besser!

Das mit einer zusätzlichen Anti-Fingerprint Beschichtung versehene Display ist dank Gorilla Glas 3 bestens vor Gebrauchsspuren geschützt.

Technische Highlights der Amazfit Verge

Die Verge ist nach IP68 staub- und wasserdicht. Laut Anleitung soll die Verge nicht beim Schwimmen und Baden getragen werden. Wir haben uns nicht daran gehalten, die Verge übersteht auch solche Wasserkontakte ohne Wenn und Aber!

Das AMOLED Farbdisplay misst 3 cm (= 1,3 Zoll) im Durchmesser, seine Auflösung beträgt 360 x 360 Pixel. Das angenehm große, hochauflösende Display sorgt für knackige Farben und eine scharfe Darstellung – seine Ablesbarkeit ist in der Summe sehr gut, lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung kommt es an seine Grenzen, dann sind Details teils kaum noch zu erkennen.

Zur Akkulaufzeit: Laut Spezifikationen sind bei dem folgenden Szenario über fünf Tage möglich (= Standardeinstellungen, Bluetooth-Verbindung mit einem Smartphone, 150 eingehende Nachrichten am Tag, 30 Min. Anzeige am Tag, 30 Min. Laufaufzeichnung pro Tag). Diese Angabe können wir in etwa bestätigen, die grandiosen Laufzeiten der Amazfit BIP lassen sich aber auch bei allen (zahlreichen) Energiesparmaßnahmen nicht erreichen. Beim Aufzeichnen von Aktivitäten leistet die Verge ebenfalls großartiges, ein Beispiel, nach 11 Stunden Laufaufzeichnung zeigt der Akku noch 70% an.

An Sensoren stehen Herzfrequenzsensor, Beschleunigungssensor, geomagnetischer Sensor (Kompass), Gyroskop, Umgebungslichtsensor und ein Barometer zur Verfügung. Die Positionsbestimmung erfolgt über GPS und GLONASS inklusive A-GPS, die Aktualisierung der maximal 7 Tage gültigen Satellitendaten erfolgt über die Amazfit Watch Smartphone App.

Der Kompass lässt sich gegenüber dem Barometer/Höhenmesser manuell kalibrieren. Der Höhenmesser wird vermutlich per GPS kalibriert. Die Kompassrichtung, die aktuelle Höhe in Metern, der Umgebungsdruck in Millibar und die aktuelle Position erscheinen in dem Kompass-Widget. Die Höhenangabe ist erstaunlich genau (+/- 10 Meter). Die Position gibt die Verge wie folgt aus, z.B.: Nördlicher Breitengrad 47°54’8″ Östlicher Breitengrad 11°22’9″ .

Die Anbindung an ein Android bzw. iOS Smartphone erfolgt per Bluetooth LE. Während des gesamten Amazfit Verge Tests haben wir mit der Stabilität der Verbindung keinerlei Probleme gehabt. Gleiches gilt für die Koppelung eines Bluetooth-Headsets zum Anhören von Musik.

Zum Thema Geschwindigkeit, der Dual-Core Prozessor sorgt für ein flüssiges Bedienen und Ausführen von Funktionen.

Die Genauigkeit der 24/7 Herzfrequenzmessungen – sei es beim Schlafen, im Alltag oder bei sportlichen Aktivitäten – zu beurteilen ist sehr schwierig, da sich aufgezeichnete und gespeicherte Aktivitäten (z.B. ein Lauftraining) zwar exportieren lassen, die Daten aber keine Herzfrequenzwerte enthalten. Somit bleibt nur eine visuelle Analyse der auf der Uhr angezeigten Werte. Demnach erscheinen die Daten plausibel, allerdings gilt bei der Verge wie bei allen Sportuhren mit integriertem Herzfrequenzsensor: Wenn zuverlässige und akkurate Messungen gefordert sind, dann ist das Tragen eines Herzfrequenz-Brustgurts unerlässlich. Diese Option bietet die Verge – während des Tests hat das Verbinden mit diversen Bluetooth-Sensoren von Polar, Suunto und Wahoo einwandfrei geklappt. Ganz wichtig: Ein HF-Sensor wird in den Einstellungen für die jeweilige Aktivität (z.B. "Gehen") gekoppelt!

Wetterinformationen, Amazfit

Die Amazfit Verge als Fitness-Tracker

Die Amazfit Verge informiert als Fitness-Tracker zu Herzfrequenz (Durchschnitt, Minimum, Maximum, Ruhepuls), Aktivitätszeiten, hochgestiegenen Etagen (eine Etage soll drei Metern entsprechen), verbrauchten Kalorien (ohne Grundumsatz), zurückgelegten Schritten und zu Schlafenszeiten. Die Daten werden auf der Uhr umfangreich visualisiert, dazu gehören zahlreiche Grafiken und statistische Auswertungen. Weiterhin gibt es eine automatische Aktivitätserkennung und eine Aufforderung bei zu wenig Bewegung.

Während des Tests haben wir die Verge mit einer Garmin Instinct verglichen – und zwar hinsichtlich hochgestiegener Etagen und zurückgelegter Schritte pro Tag. Dabei fällt auf, dass die Verge entweder überhaupt keine (Tag 1 bis 3) oder viel zu viele Etagen (Tag 4) anzeigt. Die Garmin Instinct liefert in dieser Hinsicht wesentlich plausiblere Angaben. Bei den Schritten zeigt die Verge durchgängig höhere Werte an; auch hier erscheinen die Instinct-Werte realitätsnäher (Tabellen: Instinct vs. Verge).

  • Tag 1
  • Etagen: 9 vs. 1
  • Schritte: 3.386 vs. 4.785
  • Tag 2
  • Etagen: 12 vs. 0
  • Schritte: 7.733 vs. 9.172
  • Tag 3
  • Etagen: 6 vs. 0
  • Schritte: 3.639 vs. 3.986
  • Tag 4
  • Etagen: 60 vs. 168
  • Schritte: 11.400 vs. 14.086

Mit der Amazfit Verge Sportarten aufzeichnen

Die Amazfit Verge ermöglicht das Aufzeichnen von folgenden Sportarten: Laufen, Gehen, Radfahren, Laufband, Innen-Radfahren, Crosstrainer, Bergsteigen, Trail-Lauf, Skifahren, Tennis, Fußball, Seilspringen.

Jede Sportart lässt sich in der Amazfit Watch App umfangreich konfigurieren. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen alle Sportarten bzw. die möglichen Datenfelder für die Aktivität "Laufen" (je nach Sportart stehen unterschiedliche Felder zur Auswahl).

Amazfit Verge Sportarten
Amazfit Verge Datenfelder Laufsport
Die Datenfelder können einzeln de-/aktiviert und bezüglich ihrer Reihenfolge durch ein Verschieben per Finger individuell angeordnet werden. Beispiel "Laufen" (Abbildung oben rechts): Die 11 möglichen Felder erscheinen auf der Uhr gemäß ihrer Reihenfolge in der App und zwar auf maximal drei Datenseiten mit je 4 / 4 / 3 Feldern – so lassen sich wie in der Abbildung die wichtigen Infos Zeit / Distanz / Pace / Herzfrequenz auf einer Seite darstellen. Durch das Ausschalten einzelner Felder lässt sich die Anzeige auf eine oder zwei Datenseite(n) reduzieren.

Zusätzlich gibt es eine grafische Herzfrequenzanzeige (alternative für den Pace) und eine Visualisierung der zurückgelegten Strecke auf einer "Karte" sowie – bei aktiver Navigation – eine weitere Seite mit einer Darstellung der zu folgenden Strecke sowie der aktuellen Aufzeichnung.

Während einer Aktivität erfolgt ein automatisches Sperren des Displays. Um zwischen den Seiten zu wechseln ist immer erst ein Entsperren durch ein Drücken der einzigen Taste nötig – eine Funktion, die beim aktiv Sport treiben stört und unnötig ist!

Für jede Sportart stehen weitere Funktionen zur Verfügung. Beispiel "Laufen", es gibt Aktivitätsziele (Entfernung, Zeit, Kalorien), Warnungen (Runde, Puls, Autorunde, Tempo), Auto-Pause (einstellbare Geschwindigkeit), Auto-Runde (einstellbare Distanz) und die Option 3D-Daten.

Verge (magenta) im Vergleich zu anderen Sportuhren
Verge (magenta) im Vergleich zu anderen Sportuhren
Kommen wir zu dem GPS-Empfang. Als Erstes fällt auf, dass die Verge trotz A-GPS und der Kombination von GPS & GLONASS bis zu der ersten Positionsbestimmung etwas länger braucht als andere während des Tests eingesetzte Sportuhren.

Die Aufzeichnungen von Aktivitäten (Beispiele: Link zu einer interaktiven Karte) fallen nicht ganz so genau aus wie beispielsweise bei der Garmin Instinct; insbesondere gehen feine Details (z.B. Kurven) schon einmal verloren (Abbildung rechts).

Amazfit Verge Test – Telefonieren

Die Amazfit Verge verfügt über ein Mikrofon und einen Lautsprecher, um über ein per Bluetooth gekoppeltes Android Smartphone zu telefonieren. Es lassen sich Anrufe annehmen, aber auch Nummern eintippen bzw. Kontakte aus dem Telefonbuch bzw. der Anrufhistorie anrufen.

Die Sprachqualität ist erstaunlich gut, der Teilnehmer ist gut zu verstehen – vorausgesetzt die Uhr wird zum Gesicht geführt. Allerdings kommt es immer wieder zu kompletten Abbrüchen, was nicht unbedingt an der Verge, sondern auch am Smartphone bzw. der Android-Version liegen kann.

Amazfit Verge Test, Musikplayer und Kopfhörer

Mit der Verge Songs abspielen

Ein tolle Funktion für eine Uhr in dieser Preisklasse ist der integrierte Musikspeicher. Es stehen dem Anwender mehr als 2 GB für Songs zur Verfügung. Die Musikstücke müssen manuell in den Ordner "Music" kopiert werden (Abbildung rechts).

Auf der Verge selber lässt sich die Lautstärke des Kopfhörers regeln (alternativ zu einem Bluetooth-Kopfhörer lässt sich auch der integrierte Lautsprecher nutzen), das Stück pausieren und von Stück zu Stück springen – ein Auswählen von Alben ist dagegen nicht vorgesehen.

Streaming-Dienste wie z.B. Spotify lassen sich auf der Uhr selber nicht nutzen. Allerdings erlaubt es die Amazfit Verge, eine auf dem Smartphone installierte Spotify App zu steuern.

Was uns allerdings nicht gelungen ist: Das Aufzeichnen einer Aktivität und dabei die Musikwiedergabe zu steuern – auch das PDF-Handbuch macht dazu keine Aussage. Amazfit sollte die Benutzeroberfläche dahingehend überarbeiten, da der Musikspeicher sicherlich ein wichtiger Kaufgrund für die Verge ist.

Amazfit Verge interner Speicher

Weitere Funktionen der Amazfit Verge

Weitere Funktionen der Verge sind (ohne jedes Detail ausprobiert zu haben …):

  • Wetter-Widget mit Angaben zu Höchst- / Tiefsttemperatur und Bewölkung / Sonnenschein. Die Daten stehen auch für die nächsten vier Tage zur Verfügung, in der Amazfit App kann ein Ort – z.B. München – für die Wetterprognose eingetragen werden.
  • Wecker (Alarme)
  • Timer
  • Stoppuhr
  • Smartphone suchen
  • Aktivitätenprotokoll
  • Smartphone-Benachrichtigungen (z.B. WhatsApp)
  • Flugmodus und DND (Do Not Disturb)

Zum Navigieren: Strecken lassen sich als GPX-Dateien auf die Verge kopieren (Ordner "gpxdata", Abbildung oben rechts) und bei einer Aktivität zum Nachverfolgen einsetzen. Alternativ kann eine Aufzeichnung aus dem Protokoll verwendet werden.

Während einer Aktivität (z.B. "Laufen") wird dann eine separate Seite mit der zu folgenden Strecke (grau) und der zurückgelegten Strecke (grün) eingeblendet. Damit steht eine gute Hilfe zum Orientieren zur Verfügung, die beim Abweichen von der Strecke durch optisch Hinweise inklusive Vibrationsalarme ergänzt wird.

Für’s Smartphone gibt es die Amazfit Watch App mit allerlei statistischen Auswertungen und zahlreichen Einstellungen. Die App gefällt uns in der Summe besser als die Mi Fit App für die Amazfit BIP. Wie es allerdings mit dem Datenschutz und dem Übertragen von persönlichen Daten nach China aussieht ist noch einmal eine ganz andere Frage!

Bedienung der Amazfit Verge

Die Amazfit Verge wird in erster Linie per Touchscreen bedient. Ein rechts/links bzw. hoch/runter Wischen ermöglicht einen Wechsel von Screen zu Screen bzw. von Menü zu Menü. Weitere Aktionen werden durch ein doppeltes Antippen mit dem Finger(-nagel) ausgelöst. Die wesentliche Bedienung ist schnell verinnerlicht, allerdings kann es vorkommen, dass man sich in den vielen Untermenüs "verliert".

Und bei Nässe? Wie reagiert der kapazitive Touchscreen? Geht schon – allerdings verhält sich der Touchscreen dann durchaus mal störrisch!

Die Benutzeroberfläche ist durch kräftige Farben geprägt. Ähnliches gilt für die Ziffernblätter, es stehen 18 Watch Faces zur Auswahl, die sich teils durch poppige Farben und zu kleine Schriftgrößen auszeichnen.

Ein wichtiger Hinweis: Mittlerweile ist die Benutzeroberfläche auch in deutsch verfügbar!

Amazfit Verge Test & Erfahrungen – Fazit

Die Amazfit Verge (Amazon) entpuppt sich im Test als eine erstaunlich universelle Smartwatch für Alltag und Sport – insbesondere unter Berücksichtigung des attraktiven Straßenpreises. Der Funktionsumfang ist für diese Preisklasse toll, die Akkulaufzeit klasse, allerdings sind hier und da Schwächen zu verzeichnen – das Display kommt bei direkter Sonne schnell an seine Grenzen, die Etagenaufzeichnung liefert beim Einsatz als Fitness-Tracker alles andere als plausible Werte, die Musiksteuerung lässt sich während einer Aktivität nicht ausführen …

Wer mit solchen Einschränkungen – die teils durch Software-Updates behebbar sein sollten – leben kann, erhält eine funktionale und empfehlenswerte GPS-Smartwatch zum günstigen Preis!

* #ad: Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalte ich eine Provision, mit der Sie diese Webseite unterstützen (für Sie entstehen keine Mehrkosten).

Schreibe einen Kommentar

error: Der Inhalt ist geschützt!