Leichtgewicht: Garmin Foretrex 401 im Test

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Federleichte Ausrüstung steht auf Outdoorers Wunschliste ganz oben – sei es die 350 g Gore-Jacke oder der 900 g Daunenschlafsack. Optimierungspotential ist aber auch bei den elektronischen Lieblingsspielzeugen auszumachen. Schließlich gehören Handy, Digitalkamera, Sportuhr und GPS-Gerät mittlerweile zum Standardequipment auf Tour.

Outdoor-Trips mit weniger Last machen nun einmal mehr Spaß! Grund genug, ein GPS-Gerät zu testen, das in dieser Disziplin Maßstäbe setzt: den Garmin Foretrex 401.

Der Foretrex 401 läßt sich als Hybrid zwischen GPS-Sportuhr (wie dem Garmin Forerunner 305) und GPS-Handgerät (wie dem Garmin eTrex H) beschreiben. Dem Foretrex fehlen allerdings die Trainingsfunktionen des Forerunners, im Vergleich zum eTrex H hat er eine drahtlose ANT+ Schnittstelle, einen barometrischen Höhenmesser und einen elektronischen 2-Achsen Kompass an Bord. Außer dem Foretrex 401 hat Garmin noch den Foretrex 301 im Programm. Ihm fehlen genau diese drei Funktionen – ansonsten ist er identisch zum 401.

Garmin Foretrex 401
Garmin Foretrex 401

Garmin Foretrex 401 Test: Technik und Bedienung

Exakt 87,3 g inklusive Batterien wiegt der Foretrex. Zum Vergleich zwei beliebte Outdoor-Handgeräte von Garmin: Ein Oregon 450 kommt auf 192,7 g, ein GPSmap 62 immerhin auf 260,1 g (jeweils mit Batterien). Das macht gegenüber den Foretrex ein bis zwei Tafeln Schokolade aus – auf langen Touren ein nicht zu unterschätzender Psycho-Faktor! Auch die mitzuschleppenden Energiespender müssen bei der Bilanz berücksichtigt werden. Der Foretrex benötigt zwei AAA-Batterien/Akkus, mit denen er – laut Garmin – immerhin 17 Stunden lang seinen Job macht. Oregon und GPSmap kommen auf 16 bis 20 Stunden und benötigen für diese Leistung zwei größere und schwerere AA-Zellen. Macht bei einer 10 tägigen Wanderung rund 110 g zu 240 g an Zusatzgewicht (Basis: Duracell Plus Alkaline, AAA: 11 g, AA: 24 g; ein Satz reicht zwei Tage). Im Test sind wir – unter teils winterlichen Bedingungen – mit Alkaline-Batterien (Duracell Plus) auf erstklassige 18:15 bis 19:40 hh:mm gekommen (Trackaufzeichnung, zeitweise aktive Navigation).

Abmessungen von 7,5 x 4,3 x 2,3 cm mögen im ersten Moment für ein Gerät, das wie eine Uhr am Arm befestigt wird, als zu groß erscheinen. In der Praxis sieht’s aber anders aus. Der Foretrex 401 war schließlich unser Begleiter auf einigen Skitouren, gestört hat er nur beim An- oder Ausziehen enger Bekleidung. Ansonsten: Ein schneller Blick aufs Display ist jederzeit möglich, außerdem bleiben die Hände frei – ideal zum Gehen mit Skistöcken, beim Skifahren oder bei wissenschaftlichen Geländearbeiten.

Befestigt wird der Foretrex mittels einem Klettverschluss-Armband. Der Klett "Marke kräftig" macht einen überaus vertrauenserweckenden Eindruck. Angst, das sich der Foretrex irgendwo im Tiefschnee auf Nimmerwiedersehen verabschiedet, braucht der Outdoorer also nicht zu haben. Einzigster Wunsch wären ein paar Zentimeter mehr Arnbandlänge. Dann ließe sich der Foretrex auch problemlos über Gore-Jacke und Faserpelz befestigen, ohne dass gleich die Armbandverlängerung zum Einsatz kommen muß.

Auf der Rückseite befindet sich der Batteriefachdeckel. Weiterhin gibts noch einen – mittels Gummikappe – perfekt vor Feuchtigkeit geschützten USB-Anschluß. Vier Tasten dienen der Funktionssteuerung, dazu kommt noch der Ein-/Ausschalter (auch für die Hintergrundbeleuchtung zuständig). Die kleinen und eng nebeneinanderliegenden Tasten lassen sich mit dicken Winterhandschuhen nicht allzu treffsicher bedienen, ansonsten klappt die Handhabung mit etwas Übung ganz hervorragend. Lediglich das Eingeben von Texten (Wegpunkt-/Trackbezeichnungen) erweist sich immer wieder als recht nervig.

Das Schwarzweiß-Display (100 x 64 Pixel, 3,6 x 2,3 cm) mag zwar recht klein sein, reicht aber für seinen Zweck als Informationslieferant vollkommen aus. Dafür gibts zwei unschlagbare Vorteile: Das Display ist unter allen Lichtbedingungen hervorragend ablesbar, die Hintergrundbeleuchtung wird in der Regel nur bei Dunkelhait benötigt!

Auch beim GPS-Empfang kann der kleine Foretrex glänzen. Die Zeit bis zur ersten Positionsbestimmung ist dank HotFix-Technologie in der Regel sehr kurz, Trackaufzeichnungen erweisen sich als akkurat. Genaue Infos zu dem WAAS/EGNOS-fähigen GPS-Empfänger bzw. zum Antennentyp rückt Garmin nicht heraus. Bei der Antenne soll es sich aber um eine Patch-Antenne handeln, die links unter dem "Garmin" Aufdruck angeordnet ist.

Ein Beispiel zeigt eine Trackaufzeichnung (Foretrex 401: gelb) im Vergleich zu einem Garmin GPSmap 62st (blau). Beide Tracks stimmen sehr gut überein, lediglich zu Beginn der Strecke zeigt der Foretrex kleine Abweichungen. (Befestigung: Foretrex am Handgelenk, teils unter Jacke und Winterhandschuh verborgen; GPSmap am Rucksackträger; Aufzeichnungsart: jeweils "automatisch", Intervall beim Foretrex "mittel", beim GPSmap "normal").

Download der Tracks zum Vergleichen: Garmin Foretrex Test (kml-Datei beispielsweise mit Google Earth öffnen)

Garmin Foretrex 401 Test: Funktionsumfang

Der Foretrex 401 ist auf Navigation pur ausgelegt – eine topographische Karte gibts nicht! Der Test zeigt aber, dass der Foretrex seinen Job versteht. Mit ihm läßt es sich spielend zu einem Geocache, von Wegpunkt zu Wegpunkt oder entlang eines Tracks navigieren.

Zu den Funktionen des Hardcore-Navigators gehören: Navigieren mit Wegpunkten, Routen, Tracks, Trackback, Wegpunkt-Projektion, Distanzen messen, Jagd/Angel/Sonne/Mond-Kalender, einen Jumpmaster für Fallschrimspringer, Timer, Kompass, Höhenprofil, Tripcomputer (vier Seiten, konfigurierbare Datenfelder), Signaltöne, zahlreiche Positionsformate und Kartenbezugssysteme (inklusive Benutzer-Bezugssystem), Übertragen der Position zum PC ("GPS-Maus"). Was es nicht gibt: Mitteln von Wegpunkten und Sight 'N Go (Anpeilen eines Ziels und los gehts).

An Speicherkapazität bietet der Foretrex: 500 Wegpunkte, 20 Routen und 10 Tracks zu je 500 Punkten. Der aktive Trackspeicher umfasst 10.000 Aufzeichnungspunkte. Damit sind wir beim wohl einzigen Kritikpunkt. 10 speicherbare Tracks (inklusive Active Log) können für lange Touren schlichtweg zu wenig sein. Insbesonders dann, wenn der Outdoorer jeden Tag die zurückgelegte Strecke aufzeichnen und gleichzeitig mit vorab geplanten Tracks navigieren möchte. Es bleibt nur zu hoffen, dass Garmin der nächsten Foretrex-Generation zusäzliche Megabyte spendiert.

An Besonderheiten gibts noch: Drahtloser Datenaustausch zwischen kompatiblen Garmin-Geräten (Übertragen von Wegpunkten, Routen und Tracks) und das Anschliessen von Herz- bzw. Trittfrequenzsensor.

Garmin Foretrex 401 Test : Fazit

Der kleine Foretrex hat im Test schlichtweg begeistert. Leicht, ausdauernd und alle wichtigen Navigationsfunktionen sind starke Argumente. Weitere Vorteile: Der Outdoorer hat stets die Hände frei und kann das Display mit einer kleinen Armbewegung spielend ablesen. Damit prädestiniert sich der Foretrex 401 für einen Einsatz auf anspruchsvollen Trekkingtouren, eignet sich aber genauso zum (unauffälligen) Geocachen oder für alpine Einsätze zu Fuß oder per Ski. Lediglich mit der minimalistischen Speicherkapazität für GPS-Daten muß sich der gewillte Outdoorer arrangieren können.

Garmin Foretrex 401 Test : Lieferumfang, Software

  • Garmin Foretrex 401
  • USB-Kabel
  • Verlängerungsband
  • CD mit Handbuch
  • Schnellstartanleitung
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4 Gedanken zu „Leichtgewicht: Garmin Foretrex 401 im Test“

    • Hallo Markus,

      die Angaben stammen von Garmin, geprüft habe ich damals nur die Anzahl an Tracks!

      Grüße

      • Hallo Joachim

        Besten Dank für deine Antwort. Im Buch "GPS auf Outdooren-Touren" werden 20 Routen / 125 Wegpunkte genannt, was mich etwas verwirrt hat 😉

  1. Da das Foretrex 301/401 das einzige Navigationsgerät von Garmin mit verstellbarem Regatta Timer (Countdown) ist, ist es besonders schlimm, dass genau diese Funktion den Foretrex zum Absturz bringt – und zwar nicht ab und zu, sondern immer und reproduzierbar. Immer wenn man in den Einstellungen den Timer verändern will, geht das Gerät aus oder stürzt mit einem Flackern ab, so dass man die Batterien entfernen muss. Ein ganz großes Foul dass das nicht vor Verkaufsstart aufgefallen ist (Ich hatte bereits zwei Geräte im Test, kann also ausschließen dass es ein Einzelfehler ist).

    Bei meiner Recherche im Internet bin ich auf Forenbeträge gestoßen nachdenen der Fehler bereits seit Oktober 2010 bei Garmin bekannt ist und seit dem angeblich an einem Update gearbeitet wird. Hahaha. Jetzt ist Juli 2011 und der Fehler besteht weiterhin und kein Update ist in Sicht. Ich werde jetzt das zweite Gerät zurückschicken weil ich nicht einsehe, mein Geld für kaputte Geräte auszugeben, für die es irgendwann vielleicht ein Update geben wird. Kundenservice sieht anders aus.

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