Garmin DriveSmart 55 Test & Erfahrungen

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Klassische Autonavigationssysteme (PND, Personal Navigation Device) befinden sich seit Jahren im Sinkflug!

In die Fahrzeuge integrierte Navigationssysteme und Smartphone-Apps machen den PND-Herstellern kräftig Konkurrenz. Die Verkaufszahlen schrumpfen, die Anzahl an Herstellern nimmt ab: Garmin & TomTom, eventuell noch Blaupunkt und ein paar Nonames – das war’s.

Nichtsdestotrotz habe ich mir ein aktuelles PND – das Garmin DriveSmart 55 – näher angeschaut und getestet! Schließlich sind noch genug (ältere) Autos ohne integrierte Navis unterwegs und Smartphone-Navigation ist nicht unbedingt jedermanns / jedefraus Sache.

Garmin DriveSmart 55 (©Garmin)
Garmin DriveSmart 55 (©Garmin)

Garmin DriveSmart 55 Test – Technik

Um gleich auf den Punkt zu kommen: In dieser Disziplin liefert das Garmin DriveSmart 55 erstklassiges!

Ob eine rasante Positionsbestimmung per GPS & GALILEO, ein helles & hochauflösende kapazitives Display, eine flotte Routenberechnung, eine verzögerungsfreie Benutzeroberfläche, ein komfortables Einspielen von Karten- und Software-Updates per Wi-Fi oder eine überzeugende Freisprecheinrichtung!

Für einen Straßenpreis von rund €200.- gibt es eine starke Technik, von der man zu den Hochzeiten des PND-Booms nur hat träumen können! Lediglich die Akkulaufzeit lässt zu wünschen übrig – aber wer fährt schon ohne Stromkabel?

Um das DriveSmart vollumfänglich einsetzen zu können wird ein Smartphone mit installierter Garmin Drive App benötigt. Die App stellt die Verbindung zu den Live-Diensten her (Verkehrslage, Wetter, Kraftstoffpreise, Parkopedia Parkplätze, Radarkameras), bietet einen Foursquare Login, konfiguriert die Smartphone-Benachrichtigungen und erlaubt das Eingeben eines Ziels. Die Verbindung zu dem DriveSmart 55 ist schnell aufgebaut und steht zuverlässig zur Verfügung!

Zu den technischen Highlights des DriveSmart 55 zählt die Sprachsteuerung. "Okay Garmin, Nachhause" – und schon wird die Strecke berechnet. Als störend erweist sich einzig und alleine die zustimmungspflichtige Warnung nach dem Einschalten des Gerätes – also erst Antippen und dann "Okay Garmin …" aufsagen. Insbesondere unter dem Aspekt, dass die Saugnapfhalterung recht kurz ist und – zumindest bei einem größeren Auto – sich das Navi schnell außer Reichweite befindet. Allerdings gibt es allerlei Zubehör, um das DriveSmart 55 z.B. an einem Lüftungsgitter in Fahrernähe zu befestigen.

Garmin DriveSmart 55 Test – Routen & Verkehrsmeldungen

Während des Test war das DriveSmart überwiegend im süddeutschen Raum unterwegs. Die vom DriveSmart berechneten Routen – für die Berechnung stehen "Kürzere Zeit, Luftlinie, Kürzere Strecke" zur Auswahl – sind voll zufriedenstellend, hin und wieder machen sie jedoch den Eindruck, als ob selbst in der Einstellung "Kürzere Zeit" eine Tendenz zu kürzeren Strecken bestehen würde. Wie auch immer – ein Ankommen ist garantiert.

Eine Anmerkung: In Ländern wie z.B. Italien kann nach unseren Erfahrungen die Routenführung ganz anders – oder besser gesagt "katastrophal" ausfallen. Insbesondere in kleinen Ortschaften oder Städtchen in den Bergen landet man durchaus in nicht fahrbaren Gässchen – was ein Einlegen des Rückwärtsgangs oder die Hilfe Ortskundiger notwendig machen kann. Ein Karten- und Routing-Problem, dass nicht nur Garmin, sondern auch Mitbewerber TomTom betrifft.

Besonders gut gefallen die Ausschlusskriterien für Vignetten und Mautstraßen. So lässt sich einstellen "Vermeide das Pickerl in Österreich, lasse aber Mautstrassen zu". Diese Auswahl ist für alle Südbayern praktisch, die auf dem Weg in den Süden via A95 und Seefeld erst hinter Innsbruck auf den Brenner fahren wollen.

Die Navigationsansicht bietet eine Fülle an Informationen. Unten links wird immer das Tempo angezeigt, rechts die Ankunftszeit. Statt der Ankunftszeit lässt sich z.B. die Zeit oder die Distanz zum Ziel aber auch eine Info wie die "Anzahl Scouts für Radar-Informationen" einblenden. Weitere Reisedaten stehen rechts in einer konfigurierbaren Leiste zur Verfügung – alternativ gibt es dort z.B. Verkehrsinfos, Wettermeldungen, POI entlang der Route oder das Telefonmenü. Als störend kann es sich erweisen, dass nach dem automatischen Anzeigen von Verkehrsmeldungen ein Antippen nötig ist, um wieder zu den Reisedaten zu gelangen.

Die optische Zielführung – inklusive Fahrspurhinweisen und Fahrerassistenz-Meldungen – erfüllt ihren Zweck voll und ganz, allerdings lässt die Fülle an über das Display verteilten Informationen die Navigationsansicht recht unübersichtlich erscheinen (Beispiel siehe folgende Abbildung) – in dieser Hinsicht gefallen die "aufgeräumten" TomTom-Navis besser.

Garmin DriveSmart 55 - Unübersichtliche Navigationsansicht
Garmin DriveSmart 55 – Unübersichtliche Navigationsansicht

Die Sprachansagen – an deutschen Stimmen gibt es "nur" Anna und Marie – sind klar und bestens verständlich, zu kritisieren wären nur ein paar Kleinigkeiten beim Timing (Ansagen kommen schon einmal zu spät) oder bei Inhalten (fehlende Entfernungsangaben z.B. zu einem Kreisverkehr).

Die Verkehrsmeldungen sind in der Regel zuverlässig, ein parallel mitgeführtes TomTom GO zeigt aber, dass TomTom in dieser Hinsicht immer noch die Nase vorn hat. Nicht nur bei der Aktualität und der Anzahl, sondern auch bei der Darstellung und hinsichtlich einer tollen Funktion: Der Stauwarner auf Autobahnen, der sehr genau den Beginn eines Staus visualisiert.

Mein Testgerät verfügt über die Kauf-Option "Live-Verkehrsdaten mit Smartphone-App". Alternativ gibt es noch eine Version "Verkehrsfunk mit inbegriffenem Kabel", die zusätzlich digitalen Verkehrsfunk (DAB+) via Kabel empfängt, aber wie mein Testgerät auch mit der Garmin Drive App zum Empfangen von Live-Verkehrsdaten eingesetzt werden kann.

Garmin DriveSmart 55 - Navigationsansicht mit Fahrspuren
Garmin DriveSmart 55 – Navigationsansicht mit Fahrspuren

Zum Eingeben von Zielen gibt es vielfältige Möglichkeiten, inklusive Koordinaten (in zahlreichen Formaten), Favoriten und über die Karte. Besonders gut gefallen die vielen POIs inklusive die dazugehörigen Details (Abbildung unten, Beispiel Flughafen München) sowie die umfangreichen TripAdvisor und Foursquare Informationen.

Bei dem Eingeben von Adressen gefällt lediglich nicht, das für Städte wie Berlin ("Berli") und Frankfurt ("Frankf") erst recht lange getippt werden muss bis der Name in der Liste auftaucht. Bei den "alten" Becker-Navis hat es dazu nur einen Buchstaben gebraucht – aber bei Garmin gibt es ja noch die komfortable Sprachsteuerung!

Garmin DriveSmart 55 - POI Info Flughafen München
Garmin DriveSmart 55 – POI Info Flughafen München

Zur Bedienung: Wie anfangs erwähnt, sämtliche Interaktionen laufen schnell und flüssig ab. Das Hauptmenü ist übersichtlich, in dem App-Menü lässt sich die Reihenfolge beliebig anordnen, das Einstellungsmenü bietet viele Optionen, die meist nur einmal beim initialen Setup angefasst werden müssen.

Noch ein Tipp, durch ein Antippen der Einträge in der kleinen Leiste oberhalb vom Hauptmenü öffnen sich schnell wichtige und interessante Funktionen.

Garmin DriveSmart 55 Test – Weitere Funktionen

Viele Funktionen haben wir schon angedeutet, noch zu erwähnen sind

  • die lebenslang kostenlosen Kartenupdates,
  • das Anschliessen einer Rückfahrkamera,
  • der funktionsstarke Routenplaner inklusive dem Speichern von Routen,
  • die 3D-Ansichten (Gebäude, Gelände),
  • der umfangreiche Reisecomputer,
  • die Reiseaufzeichnung (gefahrene Strecke),
  • die konfigurierbaren Warnungen bei Tempoüberschreitungen (z.B. in Ortschaften bei 10 km/h, außerhalb von Ortschaften bei 15 km/h zu schnell)
  • sowie das Installieren zusätzlicher Karten auf einer MicroSD-Karte.
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Fazit – Garmin DriveSmart Test

Abschliessend lässt sich festhalten: Das Garmin DriveSmart 55 (Amazon) ist ein rundum empfehlenswertes Autonavigationssystem ohne echte Schwächen!

Besonders überzeugend sind die komplette Technik, die tolle Sprachsteuerung und der riesige, keine Wünsche offen lassende Funktionsumfang. Lediglich Vielfahrer mit dem Anspruch auf die besten Verkehrsmeldungen sollten über ein TomTom GO mit integrierter SIM-Karte nachdenken.

Allen anderen Autofahrern auf der Suche nach einem neuen Navi – sei es als Erstkauf oder um ein altes Gerät in Rente zu schicken – kann ich das Garmin DriveSmart 55 (oder das DriveSmart 65 mit extra großem 6,95-Zoll Display) in der Summe seiner Eigenschaften nur ans Herz legen!

Bewertung

  • System: 95%
  • Navigation: 70%
  • Bedienung: 80%
  • Ausstattung: 100%
  • Gesamt: 87%
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11 Gedanken zu „Garmin DriveSmart 55 Test & Erfahrungen“

  1. wir werden das Gerät nicht mehr kaufen und davon abraten, da die Updates erst nicht funktionieren.expert hat das auch 3x versucht dann das Gerät eingeschickt.
    Haben darauf ein neues bekommen.jetzt wo die Garantie vorbei ist haben wir das"lebenslange" Update in unserer Republik bei unseren Nachbarn in Berlin hinbekommen.anzeigen zur Geschwindigkeit (50) und 100 sind erlaubt stimmen nicht mehr überein
    das ist in Spanien und Frankreich auch so
    das ist kein Update sondern ein downdate

    Antworten
  2. Ich staune aber die gute Bewertung, so erfahre ich, dass Temposignale entweder nicht kommen oder falsch sind.

    Auch verlässt das Gerät ihren der Fahrt die Zielprogrammierung, eine sehr unerfreuliche Sache

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  3. das Display wird auch oft dunkel bei meinem neuen Garmin DriveSmart 55,aber nach kurzer Zeit Sekunde wieder hell (während der Navigation) ähnlich wie Herr Hermann Josef Schmitt auch hier schrieb..
    Ladekabel ist korrekt eingesteckt,daran wird’s nicht liegen…weiß nicht wodurch das ausgelöst werden könnte….

    Antworten
  4. Ich habe ein neues DriveSmart 55. Bei der ersten Fahrt (über 500 km) war nach einer Stunde der Bildschirm schwarz. Nach dem Wiedereinschalten war das Display bereits nach 15 Minuten wieder schwarz. Die Betriebszeiten wurden immer kürzer. Ich hatte alle unnötigen Verbraucher im Gerät abgeschaltet, aber auf der Rückfahrt das gleiche Spiel. Das Gerät war nur handwarm. Nach einer Stromunterbrechung von 25 Minuten war die Betriebszeit noch 45 Minuten.

    Antworten
  5. Hallo zusammen,

    Ich habe seit fünf Jahren ein Garmin 56 im Einsatz, das mich von Schottland bis Kreta begleitet hat. Was mich im Vergleich zur Google-Navigation wirklich stört sind zei Dinge: Die langsame Rechengeschwindigkeit und grafische Darstellung und das fehlende Angebot echter (!) Routen-Alternativen. Hat sich da etwas getan, so dass sich der Umstieg lohnt?

    LG
    Henry

    Antworten
  6. Hallo Leute, ich bin Besitzer eines Garmin DriveSmart 65 und möchte die Karten region vo fulleuropa auf zental oder westeuropa wechseln wie kann ich das machen ?
    Das das geht weiß ich habe es ja schon selbst gemacht aber wohl eher aus zufall und möchte es jetzt praktisch rückgängig machen mein problem ist das bei der Abseckung Fulleurppa eine Baustelle falsch angeben ist , hier wird ein Kreisel koplett zur Baustelle gemacht also nicht befahrbar obwohl er befahrbar ist nur eine Ausfaht nicht also eine angrenzende Strasse , was bei der kartenregion Zentral und Westeuropa richtig gelöst wurde! Also über euere hilfe wäre ich sehr dankbar
    MfG
    Willi Schütte

    Antworten
  7. Weil mein gutes Navigon den Geist aufgegeben hat habe ich mir das Garmin Drivesmart 55 MTS gekauft. Es ist nicht schlecht, kommt aber nicht an das Navigon heran.
    Mir hat das glänzende Glasdisplay und die kräftigen Farben gefallen, auch wenn man mit gelegentlichen Blendeffekten rechnen muss. Die Bedienung ist einfach und gut. Zwei deutsche Stimmen stehen zur Auswahl, wobei eine (Anna) etwas lauter und deutlicher ist als die andere.
    Es ist jedenfalls ein gut brauchbares Gerät und ich habe den Kauf nicht wirklich bereut. Nun das ABER:
    Die Saugnapfhalterung ist ziemlich kurz und erfordert einige Verrenkungen um sie an der Windschutzscheibe zu befestigen. Ich habe mir etwas einfallen lassen um das Navi auf dem Armaturenbrett zu befestigen. Drei Routenoptionen stehen zur Auswahl: kürzere Zeit oder kürzere Strecke und Luftlinie. Was soll das? Ich habe ja kein Flugzeug. Hier vermisse ich die "optimale Route" von Navigon. Außerdem ist die Routenauswahl nur über die Grundeinstellung möglich und nicht bei der Route selbst.
    Ich war in Hamburg unterwegs und habe mich zwei Mal verfahren weil die Ansagen nicht klar waren. Beispiel: Ich sollte rechts abbiegen, hätte aber zuvor links abbiegen sollen, was nicht angesagt wurde.
    Na ja, ich glaube dass ich dennoch ein ganz brauchbares Gerät gekauft habe, werde aber meinem Navigon ewig nachtrauern.

    Antworten
    • Hallo das Navigon war in der Tat ein sehr gute Gerät meines tat bis zu seinem Wasserschaden sehr gute Dienste, habe mir jetzt ein Garmin DriveSmart 65 zu gelegt was dem Navigon sehr nahe kommt wenn nicht sogar besser ist. Es wird bei mir privat und im Taxi (bin Taxifaher) benutzt muss also ständig wechseln. was bei mir am Anfang häufiger defekt war, war die Aufnahme de Kugelkopfes sie Wurden mir aber stets ohne Probleme umgetauscht

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  8. Leider läßt sich die Halterung zwischen dem Drive Smart 55/65 und dem "Kugelkopf" nicht ohne erheblichen Druck montieren, .d.h. es ist keine sichere Montage möglich ! Ich konnte mein 55er ohne Probleme an den Einzelhandel zurückgeben, der Verkäufer bestätigte dem Mangel auch an anderen Geräten….

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