fenix 6 – Herzfrequenz – Interner Sensor vs. Brustgurt

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Die mit dem internen Sensor der fenix 6 aufgezeichneten Herzfrequenzwerte können unter bestimmten Bedingungen alles andere als akkurat ausfallen – dies hat bereits mein ausführlicher fenix 6X Pro Test gezeigt.

Zwei weitere Beispiele von ein und derselben Skitour sollen dies noch einmal demonstrieren. Jeder "Testlauf" wurde unter den möglichst gleichen Bedingungen durchgeführt.

Die Ergebnisse fallen bei den drei eingesetzten Wearables sehr unterschiedlich aus: fenix 6X Pro, fenix 6S und tactix Delta, bei denen der gleiche Sensor verbaut ist.

Die Rahmenbedingungen:

  • Relativ warme Außentemperaturen
  • Dünne Handschuhe
  • Die Wearables etwas weiter oben am Handgelenk befestigt
  • Die Armbänder – um ein Verrutschen & Wackeln möglichst zu verhindern – straff aber nicht zu fest gezogen
  • Aufzeichnen über die Aktivität "Skitouren"
  • Jeweils aktuelle Firmware

Beispiel 1: Die Diagramme der fenix 5X mit Herzfrequenzgurt (quasi die Referenz, grün) und der fenix 6X Pro (interner Sensor, magenta) stimmen hervorragend überein, das Diagramm der taxtix Delta zeigt teils kräftige Abweichungen (interner Sensor, rot).

Beispiel 2: Die internen Sensoren der fenix 6s Pro und der tactix Delta (magenta bzw. rot) fallen gegenüber der fenix 5X (mit HRM-Herzfrequenzgurt, grün) größtenteils kräftig ab.

Beispiel 3: Die von der tactix Delta gelieferten Daten – diesmal mit der Aktivität "Wandern" und ebenfalls unter dem Eindruck "alles richtig zu machen" aufgezeichnet –  fallen zumindest abschnittsweise deutlich besser aus (fenix 6X Pro mit HRM-Gurt, magenta; tactix Delta interner Sensor, rot).

Herzfrequenzwerte Beispiel 1
Beispiel 1: fenix 5X mit HRM-Gurt (grün), fenix 6X Pro (magenta), taxtix Delta (rot)
Herzfrequenzwerte Beispiel 2
Beispiel 2: fenix 5X mit HRM-Gurt (grün), fenix 6S Pro (magenta), taxtix Delta (rot)
Herzfrequenzwerte Beispiel 3
Beispiel 3: fenix 6X Pro mit HRM-Gurt (magenta), taxtix Delta (rot)

Warum die Werte so unterschiedlich ausfallen gibt Raum für Spekulationen:

  • Bewegungsablauf
  • Verwenden von Skistöcken
  • Zum Aufzeichnen verwendete Aktivität (und damit der Algorithmen)
  • Sensor-Hardware
  • Sensor-Firmware

Eine Lösung gibt es bislang nicht. Schade, insbesondere unter dem Aspekt, dass Sportuhren von Mitbewerbern wie Apple und Polar damit kein Problem haben. Zahlreiche Tests von mir belegen dies.

fenix 6 – Prüfen der Herzfrequenz-Datenqualität – Interner Sensor vs. Brustgurt

Da von den Herzfrequenzwerten so einiges abhängt – beispielsweise die Firstbeat-Metriken – empfiehlt es sich einen Amazon*  zu tragen bzw. bei den eigenen Aktivitäten zu prüfen, ob die Datenqualität stimmt um eventuell doch auf den Gurt verzichten zu können. Die Herzfrequenzmessung am Handgelenk hat nun einmal so ihre Vorteile …!

Dazu gibt es im Garmin Connect IQ Store ein praktisches DatenfeldHeart Rate: OHR v strap difference.

Dieses Datenfeld lässt sich bei der fenix 6 in jede Aktivität einbauen und zeigt drei Werte an (Abbildung rechts):

  • Die über den internen Sensor gemessene Herzfrequenz
  • Die per Herzfrequenz-Brustgurt gemessene Herzfrequenz
  • Die Differenz zwischen beiden Werten
Heart Rate: OHR v strap difference
Herzfrequenz: Interner Sensor vs. Herzfrequenz-Brustgurt

Dabei ist zu beachten, dass die über den optischen Sensor erfasste Herzfrequenz messtechnisch bedingt meist etwas verzögert angezeigt wird. Der verwendete Herzfrequenz-Brustgurt wird beim Verwenden des Connect IQ Datenfelds automatisch erkannt (in den Sensoren-Einstellungen der fenix muss er allerdings deaktiviert sein).

Zudem werden in die dazugehörige FIT-Datei jeweils zwei HF-Werte geschrieben; die unterschiedlichen Diagramme sind dann in Garmin Connect zu sehen und lassen sich zum Vergleichen überlagern (Abbildung unten).

Herzfrequenzdiagramme in Garmin Connect
Herzfrequenzdiagramme in Garmin Connect
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6 Gedanken zu „fenix 6 – Herzfrequenz – Interner Sensor vs. Brustgurt“

  1. Guten Tag!

    Was ist damit genau gemeint?
    "Außerdem, der Herzfrequenz-Brustgurt darf nicht über den "üblichen" Weg gekoppelt sein (also ggfs. in den Einstellungen deaktivieren)." Und wie gehe ich da genau vor?

    Antworten
    • Hallo,

      nach dem Integrieren des Connect IQ Datenfelds in eine neue Trainingsseite wird der externe HF-Sensor automatisch erkannt; wichtig ist nur dass dieser Sensor in den Einstellungen "Sensoren und Zubehör" deaktiviert ist.

      Grüße

      Antworten
    • Hallo, Du meinst dies Heart Rate: OHR v strap difference
      Installation über die Connect IQ APP und dann – ohne es jetzt noch einmal auszuprobieren – in eine Trainingsseite einbauen (dort beim Definieren z.B. von "Feld 1 wählen" die Kategorie "Connect IQ-Felder" verwenden).
      VG

      Antworten
  2. Hallo Joachim,

    danke für den interessante Bericht. Habe mir das IQ Datenfeld gleich runtergeladen und ausprobiert: beim OHR werden mir fast immer zu hohe Werte angezeigt, dass war mir aber schon so aufgefallen und ist (bei mir so), seit dem Garmin OHR auf den Wearables eingeführt hat. Für genaue Messungen verwende ich immer ausschließlich einen externen HR Gurt. Was Du vielleicht noch erwähnen/ergänzen könntest: in Garmin Connect kann man die Diagramme OHR/HR Gurt auch übereinander darstellen.

    Viele Grüße

    Volker

    Antworten
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