Mio Cyclo Discover Plus Test – Navigation pur

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Mio Cyclo Discover Plus – das aktuelle Fahrrad-Navigationssystem von Mio im Test!

Um Mio – eine Marke der taiwanesischen MiTAC Digital Technology Corporation – war es in den letzten Jahren etwas still geworden. Zumindest am deutschen Markt. Aber jetzt ist Mio zurück und erweitert mit dem Discover Plus seine Palette an Fahrrad-Navis um ein weiteres Modell mit einem extra großen 4-Zoll Display.

Wie das ebenfalls neue Cyclo Discover wird unser Testobjekt als der "ideale Reisepartner für Freizeitradsportler, Radurlauber und Wanderer" beworben.

Damit ist die Zielgruppe klar: Eher der Tourenradler und Radtourist als der Trainingsfreak und Kilometerklopper.

Unter diesem Aspekt habe ich mir das Mio Cyclo Discover Plus näher angeschaut und getestet – insbesondere beim Biken, aber auch beim Wandern!

Mio Cyclo Discover Plus (©Mio) - Navi für Tourenradler & Radtouristen
Mio Cyclo Discover Plus (©Mio) – Navi für Tourenradler & Radtouristen

Mio Cyclo Discover Plus Test – Der erste Start, Einrichten

Nach dem ersten Einschalten gilt es grundlegende Informationen wie Sprache, Datum etc. einzugeben, ein Benutzerprofil zu erstellen und den auf der Verkaufsverpackung aufgedruckten Schlüssel zum Freischalten der Karten einzutippen.

Im nächsten Schritt empfiehlt es sich die Software "CycloAgent" (für Windows und Mac) herunterzuladen und zu installieren, das Discover Plus an PC / Mac anzuschliessen, die PC-Verbindung zu aktivieren, über die Software das Gerät zu registrieren (dazu ist ein MioShare Account nötig) und eventuelle Updates für Software und Karten einzuspielen. Mit etwas PC-Kenntnissen ist dies schnell erledigt, lediglich der Karten-Download kann naturgemäß etwas dauern.

Anschliessend lassen sich ein paar wesentliche Einstellungen auf dem Gerät selber vornehmen. Das Einstellungsmenü ist sehr übersichtlich gehalten, empfehlenswert ist es ein paar Punkte unter "System" anzupassen (z.B. Bildschirm, Alarme), die Wi-Fi Verbindung einzurichten und – falls das Anzeigen von Smartphone-Benachrichtigungen gewünscht ist – ein Smartphone zu koppeln. Dazu muss auf dem Phone die App "CycloSmart" (Android, iOS) installiert sein, das Verbinden mit dem Discover Plus geht unkompliziert über die Bühne.

Das gesamte Setup und Einrichten des Discover Plus ist erfreulich einfach und lässt sich mit etwas Technik-Affinität schnell erledigen!

Mio CycloAgent, Einspielen von Updates
Einspielen von Kartenupdates über den Mio CycloAgent

Mio Cyclo Discover Plus Test – Technik

Die Daten des Discover Plus lauten:

  • Abmessungen: 7,4 x 12,9 x 2,2 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 177 g
  • Display: 4-Zoll (10,16 cm Diagonale), 360 x 600 Pixel Auflösung, Touchscreen & Farbdisplay
  • GPS Chip: u-blox 7
  • Interner Speicher: 8 GB
  • Akku: Bis zu 15 Stunden
  • Lautsprecher: Nein, aber ein Buzzer (Pieper)
  • Sensoren: Barometrischer Höhenmesser
  • Konnektivität: Wi-Fi, Bluetooth 4.0
  • Wasserdichtigkeit: Nach IPX7

Infos: Mio

Displaygröße und Abmessungen – damit hebt sich das Discover Plus von den meisten Fahrrad-Navis ab. Wie groß es ist offenbart ein direkter Vergleich mit 3,5-Zoll Navis wie dem Tahuna Teasi One 4 oder dem Garmin Edge 1030 Plus (Abbildung unten). Aber auch am Lenker zeigt sich seine Größe – da nimmt es schon einiges an Platz ein!

Das schwarz/grau gehaltene Gehäuse wartet mit folgenden Elementen auf:

  • Status-LED oberhalb vom Display
  • Ein/Aus Taste (auch zum Regeln der Hintergrundbeleuchtung)
  • Start/Stop-Taste zum Starten / Pausieren / Stoppen der Aufzeichnung einer Tour
  • Runden-Taste zum Einläuten einer neuen Runde
  • Öse für die mitgelieferte Befestigungsschlaufe
  • Micro-USB Anschluss zum Laden bzw. Datenaustausch mit einem PC / Mac (die Abdeckung wird von keiner Schraube gehalten und dürfte bei einem Defekt somit nicht auswechselbar sein, also vorsichtig behandeln!)
  • Rückseitige Öffnung für das Barometer
  • Integrierter Sockel für die Fahrradhalterung mit einer Öffnung für den Buzzer (Pieper)
Größenvergleich – Garmin Edge 1030 Plus (links, 3,5 Zoll Display) vs. Mio Discover Plus (4 Zoll Display)
Größenvergleich – Garmin Edge 1030 Plus (links, 3,5 Zoll Display) vs. Mio Discover Plus (4 Zoll Display)

Befestigung

Befestigt wird das Discover Plus – wie bei Fahrrad-Navis inzwischen üblich – über den in das Gehäuse integrierten Sockel. Zum Einsetzen in die mitgelieferte und per Kabelbinder am Lenker befestigte Fahrradhalterung genügt eine kurze Drehung. So richtig fest und sicher sitzt das große und für ein Fahrrad-Navi nicht gerade leichte Gehäuse aber nicht; deshalb ist eempfehlenswert die ebenfalls mitgelieferte Befestigungsschlaufe als zusätzliche Sicherung anzubringen.

Ein kurzer Abstecher zum Lieferumfang, der fällt für ein GPS-Gerät in dieser Preisklasse sehr minimalistisch aus. Zumindest eine zweite Fahrradhalterung sollte dabei sein.

Display

Beim Biken habe ich die Angewohnheit die Displaybeleuchtung immer voll aufgedreht zu lassen. Warum? Ganz einfach, um permanent eine möglichst gute Ablesbarkeit zu haben – insbesondere bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen. Um den Akku zu schonen aktiviere ich aber die eigentlich bei allen Fahrrad-Navis vorhandene automatische Bildschirmabschaltung, in der Regel eine Minute. So auch beim Discover Plus, bei dem aber gleich auffällt: Bei maximaler Beleuchtung erscheint es bei weitem nicht so hell wie ein Mio Cyclo 210, Mio Cyclo 215 oder Tahuna One 4,  aber heller als ein Garmin Edge Explore!

Das Display ist bei direktem Sonnenlicht generell gut ablesbar, ein Spiegeln kann aber stören; beim Tragen einer Sonnenbrille erscheint es teils zu dunkel, da wäre einfach mehr Beleuchtungspower nötig, ein Lupfen der Sonnenbrille ist ab und zu nötig. Im Schatten gibts mit oder ohne Sonnenbrille keinerlei Probleme – wie erwähnt bei 100% Leuchtkraft. In der Summe geht die Ablesbarkeit voll in Ordnung. An die Klasse eines Garmin Displays kommt es aber nicht heran, ein Tahuna One 4 Display lässt es aber locker hinter sich – das Discover Plus bietet in dieser Disziplin also gute Mittelklasse.

GPS

Mio setzt beim GPS-Empfang auf einen u-blox 7 Chip, der eigentlich mehrere Satellitensysteme unterstützt. Bei einem Blick in das Menü "Wo bin ich?" sind aber nur Satelliten des amerikanischen GPS zu sehen (in der Grafik werden zudem nicht alle empfangen Satelliten inkl. ihrer Signalstärke angezeigt). Ob ein zweites GNSS wie GLONASS genutzt wird ist nicht ganz eindeutig, der Anzahl an Satelliten nach aber nein.

Macht nichts, bei allen durchgeführten Touren fallen – von kleinen Ausreißern mal abgesehen – die Trackaufzeichnungen sehr genau aus. Selbst unter schwierigen GPS-Empfangsbedingungen!

Akku

Die Akkulaufzeit gibt Mio mit 15 Stunden an. Im Mio Cyclo Discover Plus Test komme ich im Powermodus (*) auf ca. 8 Stunden, im Sparmodus (**) auf ca. 12 Stunden. Dies sind eher theoretische Werte, sie zeigen aber die ungefähre Bandbreite. In der Praxis liegt die Laufzeiten je nach Nutzungsverhalten irgendwo dazwischen; lange Tagestouren sind mit einer Akkuladung also problemlos machbar. Die von Mio angegebenen "bis zu 15 Stunden" scheinen recht optimistisch zu sein.

(*) Powermodus: Display dauerhaft 100% Beleuchtung, aktive Aufzeichnung, aktive Navigation;
(**) Sparmodus: Display dauerhaft 0% Beleuchtung, Displayabschaltung nach 1 Minute, aktive Aufzeichnung, keine Navigation, Bluetooth deaktiviert

Speicher

Der interne Speicher beträgt 8 GB, die Verwendung einer zusätzlichen Speicherkarte ist nicht vorgesehen.

Beim Anschliessen an einen Mac zeigen sich zwei Laufwerke:

  • MIO_DATA mit einer von Kapazität 206,4 MB (verfügbar sind 205,4 MB)
  • Untitled mit einer Kapazität von 7,49 GB (1,3 GB sind frei)

"Untitled" zeigt unter anderem alle installierten Karten an, "MIO_Data" erlaubt den Zugriff auf alle gespeicherten Tracks, unterteilt in die Ordner "komoot" (*) und "tracks". In dem Ordner "komoot" stehen alle von komoot heruntergeladenen Touren bereit. In "tracks" sind alle vom Anwender durchgeführten, aufgezeichneten und gespeicherten Touren zu finden, lobenswerterweise im FIT- und GPX-Format. Außerdem lassen sich in den Ordner "tracks" per Windows-Explorer oder Mac-Finder GPX-Dateien mit Tracks kopieren.

Wie häufig das Mio Cyclo Discover Plus Trackpunkte setzt lässt sich nicht einstellen und ist auch nicht näher spezifiziert. Die Aufzeichnungen zeigen aber: In Bewegung sind es alle zwei Sekunden.

(*) Beim Verwenden von RouteYou gibts wahrscheinlich noch einen weiteren entsprechenden Ordner.

Konnektivität & Sensoren

Bluetooth und Wi-Fi – diese Kombination verspricht im ersten Moment tolles, bei einem Gerät mit einem UVP von 339.- Euro steckt aber wenig Bluetooth-Funktionalität dahinter.

Bluetooth

Bluetooth ist ausschließlich zum Verbinden mit einem Smartphone und Empfangen & Anzeigen von Nachrichten wie z.B. WhatsApp da. Sind Smartphone und Discover Plus einmal gekoppelt ist ein wiederholter Trennen & Verbinden problemlos möglich; dies funktioniert wirklich zuverlässig.

Sensoren wie z.B. Herz- und Trittfrequenz lassen sich nicht anschliessen, eine inzwischen bei vielen Fahrrrad-Navis verbreitete Funktion – das Übertragen von Tracks vom Smartphone auf das Gerät – ist leider nicht vorgesehen.

Wi-Fi

Wi-Fi dient zum Datenaustausch mit dem Cloud basierten Webportal "MioShare", einerseits zum Hochladen von Aufzeichnungen, andererseits zum Empfangen von Daten, wie zum Beispiel einer geplanten NeverMiss-Tour. Per Wi-Fi werden zudem komoot Touren geladen.

Ein Tipp: Um unterwegs eine Tour zu laden, beispielsweise wenn zu Hause der Datenabgleich mit komoot vergessen wurde, lässt sich auch ein als Wi-Fi Hotspot eingerichtetes Smartphone verbinden.

Höhenmesser

Der barometrische Höhenmesser, der für genaue Höhenangaben sorgen soll, lässt sich nicht manuell kalibrieren, z.B. durch ein Eingeben der aktuellen Höhe. Das Kalibrieren erfolgt vermutlich automatisch per GPS. Die Höhenwerte fallen genau aus, so stimmen die vom Cyclo Discover Plus angezeigten An-/Abstiegshöhenmeter sehr gut mit anderen GPS-Geräten überein.

Allerdings gibt es im Zusammenhang mit den Höhenangaben noch einen Bug, das Datenfeld "Höhe" zeigt oftmals "0 m" anstelle der aktuellen Höhe an (auch wenn GPS-Empfang besteht).

System

Das Cyclo Discover startet in flotten 30 Sekunden, das Aufrufen von POIs und das Berechnen einer Tour per Auto-Routing oder im "Surprise Me" Modus sind meistens schnell erledigt. Die Karte lässt sich flott Zoomen und Verschieben, lediglich das Display könnte beim Verschieben etwas sensibler reagieren. Großartige Wartezeiten – z.B. beim Aufrufen von Funktionen – gibt es nur selten, siehe nachfolgenden Text.

Thema Systemstabilität, zu einem störrischen Verhalten kann es kommen, das Stoppen der Zielführung wird schon einmal mit der Meldung "Route kann nicht berechnet werden. Maximalstrecke von 200 km erreicht" quittiert – obwohl die aktuelle Route wesentlich kürzer ist.

Der Buzzer (Piepser) weist z.B. auf Abbiegungen hin – mir ist er aber zu laut und nervig, sodass ich lieber darauf verzichte!

Cyclo Discover Plus – Bedienung

Die Benutzeroberfläche charakterisieren große "Kacheln" über die sich das Discover Plus – in Kombination mit dem flotten System – spielend bedienen lässt. Dies kommt auch dem Tragen von langen Fahrradhandschuhen entgegen. Dazu kommt ein übersichtliches Menü. Nicht nur Einsteiger in die Materie dürften an dem Mio ihre Freuden haben!

Der einzige Kritikpunkt betrifft die Seitenwechsel während des Bikens, also z.B. von der Karte zu Datenseite, zu nächsten Datenseite usw. Zunächst gilt es das Display und dann den Pfeil unten rechts anzutippen. Zwischen den weiteren Seiten lässt sich anschließend durch ein rechts/links Wischen über das Display oder Antippen der Pfeile unten wechseln. Insbesondere auf ruppigen Wegen ist dies nicht immer ganz einfach. Schade, dass es keine richtigen Tasten für Seitenwechsel gibt, wie z.B. beim Sigma ROX 12 oder eine Fernbedienung wie bei Garmin.

Lange Fahrradhandschuhe lassen sich gut benutzen, das Display reagiert beim Verschieben der Karte aber nicht mehr so sensibel sondern eher störrischer.

Welche Karten sind auf dem Mio Cyclo Discover Plus installiert?

Auf dem Discover Plus sind Karten von Europa vorinstalliert – inklusive lebenslänglich kostenlosen Updates. Ein Blick in das Menü zeigt: Es sind nicht nur OpenStreetMap, sondern auch Tele Atlas (also TomTom) Straßenkarten an Bord. Die Karten der beiden Anbieter lassen sich nicht getrennt de-/aktivieren; sie sind also immer gleichzeitig aktiv.

Jetzt stellt sich die Frage: Wozu sind die unterschiedlichen Kartentypen da?

Bei Mio ist keine Antwort zu finden, aber vermutlich spielen sie beim Auto-Routing – also beim Berechnen einer Route entlang des Straßen- & Wegenetzes zum Ziel – eine Rolle.

Schaut man sich die Karte näher an fallen zudem die violett markierten Straßen und Wege auf. Dahinter stecken die in den Routenoptionen zu findenden, auf Daten der OpenCycleMap beruhenden "Fahrradrouten" und "Knotennetzwerke" – diese finden beim Auto-Routing Berücksichtigung (siehe unten).

Cyclo Discover Plus - Navigation
Cyclo Discover Plus – Navigation – Die zu folgende Route (grün) ist super zu erkennen

Mio setzt beim Discover Plus auf Software der ungarischen Firma GPS Tuner. Ein alter Bekannter, schließlich ist GPS Tuner auch die treibende Kraft bei dem Tahuna Teasi One 4 und dem Sigma ROX Sport 12!

Toll, den die Software von GPS Tuner zeichnet sich durch eine hervorragendes Navigationserlebnis aus – einerseits mit Touren (= Tracks, Strecken), andererseits mit Routen.

Navigieren mit Touren

Touren, dies sind beispielsweise mit MioShare oder komoot geplante und auf das Discover Plus gebrachte Touren, aber auch von Online-Tourenportalen heruntergeladene Tracks. Der Import solcher Touren erfolgt – wie bereits beschrieben – manuell via PC und Windows-Explorer oder über die Wi-Fi Schnittstelle.

Beispiel komoot, dies habe ich während des Mio Cyclo Discover Plus Tests intensiv ausprobiert. Hat man die Tour in komoot mit dem Routenplaner geplant und gespeichert steht sie nach einer Wi-Fi Synchronisation auf dem Mio zur Verfügung; dabei wird sie auf dem Gerät gespeichert und ist somit auch offline einsetzbar.

Wie mein Mio Cyclo Discover Plus Test zeigt: Das Navigieren mit Touren ist wirklich gut!

Nach dem Auswählen der Tour gibts Infos zum Schwierigkeitsgrad, ein Höhenprofil, Zeit- und Distanzangaben, eine Übersichtskarte und Optionen um zur Tour zu gelangen (zum nächsten Punkt entlang der Strecke oder zum eigentlichen Startpunkt). Ist das Procedere abgeschlossen und die Navigation gestartet wird der Biker mit Hilfe einer deutlich erkennbaren, grün eingezeichneten Strecke, unterstützt von Abbiegehinweisen und Tönen zum Ziel geleitet. Beim Abweichen von der Tour erfolgt ein Zurückführen; da gibt es zwar manchmal unverständliche Aktionen, in der Summe beherrscht die GPS Tuner Software aber auch diese wichtige Disziplin.

Verbesserungswürdig sind die Hinweise zu den nächsten Abbiegungen, da wird eigentlich immer nur die nächste Ortschaft angezeigt (Abbildung oben); besser wären z.B. Straßennamen oder Infos wie "200 m Wirtschaftsweg".

Navigieren mit Routen

Das Navigieren mit Routen ist ähnlich, hier liegt aber die Idee zugrunde, dass das Navi nach der Zieleingabe – z.B. ein POI – selbstständig eine Route zum Ziel berechnet, quasi wie ein Auto-Navigationssystem.

Der Verlauf der berechneten Route hängt von mehreren Faktoren ab:

  • dem Kartenmaterial (OSM, Tele Atlas, siehe oben)
  • und den Routenoptionen (mögliche Typen: Stadtrad, Mountainbike, Rennrad, Laufen & Gehen; mögliche Kriterien: Hauptstraßen / Fahrradrouten / Knotennetzwerk / Unbefestigte Wege / Kopfstein (nur OSM) / Fähre jeweils bevorzugen / erlauben / meiden).

Je nach Auswahl kann die Route sehr unterschiedlich ausfallen. Da muss man sich auf die Software und ihre Algorithmen verlassen. Für die meisten Fahrradfahrer ist es sinnvoll, in den Routing-Optionen die Punkte "Fahrradrouten" und "Knotennetzwerk" zu aktivieren. Je nach Vorgabe (bevorzugen / erlauben / meiden) werden diese beim Routing berücksichtigt – was in der Fahrrad-Praxis durchaus gut funktioniert.

Aber auch beim Mio Cyclo Discover Plus gilt: Auto-Routing hat so seine Stärken und Schwächen – Anspruch und Wirklichkeit können deutlich auseinanderklaffen! Zu diesem Thema habe ich bereits den Artikel Wie funktioniert Auto-Routing bei Fahrrad- & Outdoor GPS-Geräten? geschrieben.

Das Navigieren selber erfolgt im Prinzip analog zu den Strecken, allerdings können – insbesondere beim Abweichen von der Vorgabe – durchaus irgendwelche Ungereimtheiten auftreten.

Weitere Navigationsfunktionen des Mio Cyclo Discover Plus

  • Zieleingabe: Adressen, POIs, Punkte auf der Karte, Koordinaten oder Favoriten wie z.B. die Heimatadresse auswählen.
  • Verlauf: Also bereits durchgeführten und aufgezeichneten Touren folgen.
  • Umleitungen: Eine Umleitung von 500 / 1.000 / 2.000 m aktivieren.
  • Zwischenziele: Einen Wegpunkt (z.B. einen POI) als Zwischenziel zu einer Route hinzufügen.
  • Zum Start: Während einer Tour zurück zum Startpunkt navigieren.

Vermissen tue ich lediglich einen richtigen Routenplaner, mit dem sich auf dem Gerät Mehrziel-Routen erstellen lassen.

Surprise Me – Dahinter steckt ein "Überraschungsmodus", das Mio berechnet nach Vorgabe bis zu drei unterschiedliche Routen, ausgehend vom aktuellen Standort. Die Surprise Me Routen eignen sich beispielsweise zum Erkunden einer unbekannten Region oder wenn der Biker keine Lust hat zu Planen und sich einfach vom Gerät leiten lassen möchte.

NeverMiss – eine spezielle Funktion um während einer Tour auf einen Ort hingewiesen zu werden. Dazu muss man in dem MioShare Portal eine "NeverMiss-Tour" planen und dieser einen oder mehrere Orte hinzufügen, beispielsweise eine Übernachtungsmöglichkeit inklusive Internetadresse und Beschreibung. Nähert sich der Biker diesem Punkt wird er informiert – sind Zusatzinfos hinterlegt sind diese durch Scannen eines OR-Codes abrufbar.

Hinter NeverMiss stecken quasi die bei vielen Navis üblichen "Annäherungsalarme" – nur viel komplizierter. Sinnvoller und schneller wäre es die NeverMiss Punkte auf dem Gerät selber definieren zu können statt den Umweg über MioShare gehen zu müssen, außerdem: Das Hinterlegen von Zusatzinfos und Scannen eines QR-Codes ist aufwendig, da greife ich unterwegs lieber gleich zum Smartphone und google die Infos zur Übernachtungsmöglichkeit.

Noch mehr Funktionen des Discover Plus

Das Anzeigen von Smartphone-Benachrichtigungen ist für manchen Biker ein Muss! Ist die Verbindung zum Smartphone via CycloSmart App hergestellt lassen sich auf dem Mio noch die Nachrichtentypen konfigurieren, sprich welche Quellen berücksichtigt werden sollen.

Zur Auswahl stehen:

  • Anruf
  • SMS
  • Messenger
  • WhatsApp
  • Twitter
  • Skype
  • Line
  • Sonstiges

SMS, WhatsApp und Anrufe werden im Zusammenspiel mit einem Android Smartphone nicht immer zuverlässig angezeigt, auch sind keine Interaktionen – z.B. das Antworten mit vorgefertigten Textbausteinen – möglich; ebenso gibt es kein Menü zum Ansehen verpasster Nachrichten. Insgesamt eine Funktion, die ich während des Mio Cyclo Discover Plus Tests aufgrund der eingeschränkten Funktionalität schnell habe links liegen lassen!

Weitere Funktionen sind das umfangreiche Konfigurieren der Datenseiten sowie der Fitnessmodus. So lässt sich z.B. ein Training "verbrenne 1.000 Kalorien" durchführen – wobei allerdings die Frage zu stellen ist, wie genau die Kalorienwerte sind? Richtig zuverlässig sind die Angaben nur mit Herzfrequenzsensor! Fitness-Trainings nach Entfernung und Zeit lassen sich dagegen praktischerweise mit dem Surprise Me Modus koppeln.

Mio Cyclo 210 GPS Cycling Computer
Mio Cyclo Discover Plus

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Mio Cyclo Discover Plus Test: Fazit, Bewertung

Mit dem Discover Plus hat Mio ein Fahrrad-Navi auf den Markt gebracht, das vor allem in den Bereichen Konfiguration, Bedienung und Navigation punkten kann. Mit diesen Stärken dürfte das Mio Cyclo Discover Plus insbesondere Tourenradler und Radtouristen ansprechen, die auf der Suche nach einem unkomplizierten Fahrrad-Navigationssystem mit großem Display und komoot Integration sind.

Das Mio Cyclo Discover Plus ist in der Summe seiner Eigenschaften ein empfehlenswertes Navi! für Fahrradtouren, aber auch für gelegentliche Wanderungen!

Der Preis erscheint mir allerdings als etwas zu hoch. Mio bietet das Cyclo Discover Plus für €339.- an. In dieser Preisklasse würde ich zumindest eine beliebte und praktische Funktion erwarten: Das Importieren von Touren via Smartphone – Bluetooth und App sind ja schon vorhanden!

Update Januar 2021 – Mittlerweile gibt’s das Discover Plus zu einem Straßenpreis von ca. €225.-!

Pro – Discover Plus

  • Großes Display
  • Übersichtliches Menü
  • Einfache Bedienung
  • Einfaches Einrichten
  • Komoot Integration
  • Sehr gute Track/Routennavigation
  • Integrierte OSM Fahrradrouten

Contra – Discover Plus

  • Keine externen Sensoren
  • Kein Datenimport vom Smartphone
  • Nicht E-Bike kompatibel
  • Mäßiges Handbuch
  • Bescheidener Lieferumfang

Bewertung

  • GPS: 80%
  • Tempo: 100%
  • Batterie: 60%
  • Display: 60%
  • Navigation: 100%
  • Bedienung: 80%
  • Karten: 60%
  • Ausstattung: 40%
  • Gesamt: 70%
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