Garmin DriveAssist 50 LMT-D Test – Navigationssystem mit allem Drum und Dran!

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Statt nüvi ist jetzt Drive angesagt! Die neue Drive Produktserie – Garmin Drive, Garmin DriveSmart, Garmin DriveAssist, Garmin DriveLuxe – ersetzt seit Jahresanfang die bekannten nüvi Auto-Navigationssysteme.

Für unseren aktuellen Test haben wir uns das DriveAssist 50 LMT-D ausgesucht, ein Navi mit einem fulminaten Ausstattungspaket. Ein Highlight ist die integrierte Dashcam zum kontinuierlichen Aufzeichnen der Fahrtstrecke bzw. einer Unfallsituation. Aufnahmen von Dashcams sind inzwischen – je nach Fall – auch vor Gericht als Beweismittel zugelassen.

Garmin DriveAssist 50 LMT-D (Bild: Garmin)
Garmin DriveAssist 50 (alle Produktbilder: Garmin)

Garmin DriveAssist 50 Test: Hardware & Befestigung

Das Garmin für hochwertige Hardware bekannt ist, zeigt sich auch am DriveAssist 50. Top-Verarbeitung, flotter GPS-Empfang, ein sehr gut ablesbares, kapazitives 5-Zoll Echtglasdisplay mit 480 x 272 Pixel Auflösung … um nur drei Punkte zu nennen.

An einer Stelle schwächelt das neue DriveAssist 50 allerdings deutlich: Das Berechnen von Routen – Neuberechnung bzw. Rerouting – dauert unverhältnismäßig lange. Vermutlich liegt diese Einschränkung an der Software und nicht an der Hardware, da das Aufrufen von Funktionen, Verschieben oder Zoomen der Karte und andere Interaktionen flott ablaufen.

Auf der Gehäuserückseite sind der Ein- / Ausschalter, das Dashcam-Objektiv, der obligatorische USB-Anschluss und ein Slot für microSD-Karten angeordnet; auf der Frontseite findet sich links neben dem Display ein Mikrofon für die Sprachsteuerung und die Freisprecheinrichtung.

Die zum Lieferumfang gehörende Windschutzhalterung fällt recht kurz aus. Das DriveAssist kann bei größeren Fahrzeugen deshalb schnell außer Reichweite des Fahrers sein. Um die Dashcam einsetzen zu können, ist ein Befestigen an der Windschutzscheibe aber erste Wahl.

Die Dashcam-Nutzung schließt eine Befestigung an einem Lüftungsgitter aus, die von Garmin als Zubehör angebotenen Klebeplatten können nicht verwendet werden, da sich das DriveAssist nicht ausrichten lässt. Eine Alternative könnte aber die von Garmin angebotene rutschfeste Haftungshalterung sein (nicht ausprobiert).

Eine praktische Aktivhalterung gibt es leider auch nicht als Zubehör – beim Einsetzen bzw. Entnehmen des DriveAssist ist also immer ein Ein- / Ausstecken des Kabels nötig.

Garmin DriveAssist 50 Fahrzeughalterung (Bild: Garmin)
Garmin DriveAssist 50 LMT-D, Rückseite (Bild: Garmin)
Garmin DriveAssist 50, das Objektiv für die Dashcam ist in der Mitte angeordnet
Neben der USB-Schnittstelle zur Stromversorgung und Datenübertragung verfügt das Garmin DriveAssist 50 LMT-D (Amazon) über Bluetooth zum Verbinden mit einem Smartphone. Dann dient das DriveAssist 50 als Freisprecheinrichtung und kann Live-Verkehrsmeldungen, Smart Notifications (SMS, Kalendereinträge etc.), Foursquare POIs, Wetterdaten und Kraftstoffpreise empfangen.

Wi-Fi ist nicht an Bord, in dieser Hinsicht ist Becker Garmin einen Schritt voraus, da bei manchen Becker Navigationssystemen äußerst komfortable Karten- und Softwareupdates per Wi-Fi möglich sind.

Garmin DriveAssist 50 Test: Bedienung & Zieleingabe

Wer bislang mit einem nüvi der letzten Generation unterwegs war, findet sich auf dem DriveAssist schnell zurecht. Die Benutzeroberfläche ist ähnlich aufgebaut, erscheint optisch aber deutlich moderner, farbiger und frischer. Die Bedienung geht nach der obligatorischen Eingewöhnungsphase schnell von der Hand, einzige Crux ist das Kennenlernen sämtlicher Funktionen, von denen das Garmin DriveAssist 50 LMT-D (Amazon) eine Menge zu bieten hat. Zu der schnellen und präzisen Bedienung trägt auch das kapazitive Multitouch-Display bei.

Besonders hervorzuheben ist die excellente Sprachsteuerung, mit der Garmin die Sprachsteuerung von Mitbewerbern wie z.B. TomTom locker links liegen lässt. Die Sprachsteuerung wird durch einen Sprachbefehl, der sich z.B. auf "Hallo Garmin" abändern lässt, aktiviert und ermöglicht das Eingeben von Adressen, Starten eines Telefonats oder Abrufen von Wettermeldungen – um nur ein paar Funktionen zu nennen! Die Sprachsteuerung funktioniert auch beim Fahren sehr gut, erst sehr kräftige Nebengeräusche stören die Erkennungsrate.

Zur Zieleingabe stehen alle "üblichen" Funktionen zur Verfügung, angefangen bei einem "Nachhause" Button, über Favoriten, POIs, … bis hin zu Koordinaten. Beim Thema Koordinaten ist noch zu erwähnen, dass unterschiedliche Koordinatenformate und Kartenbezugssysteme möglich sind. Adressen lassen sich zügig eingeben, wenngleich Becker Navigationssysteme in dieser Hinsicht eine noch schnellere Vorauswahl von in Betracht kommenden Städten bieten.

Eine weitere Option ist das Senden von Zielen vom Smartphone – mit installierter Garmin Smartphone Link App – zum DriveAssist 50.

Eine tolle Funktion bietet das DriveAssist beim Auswählen einer Mietwagen-Rückgabestation als Ziel. Der Fahrer wird gefragt, ob er vorher noch tanken möchte! Wenn ja, wird eine Tankstelle in die Route integriert (siehe Screenshot)!

Zieleingabe: Mietauto-Rückgabestation, wollen sie  vorher noch tanken?
Zieleingabe: Mietauto Rückgabestation, wollen sie vorher noch tanken?

Garmin DriveAssist 50 Test: Routen

Im Rahmen des Tests wurde das Garmin DriveAssist 50 LMT-D (Amazon) nicht nur in Deutschland, sondern zusätzlich in Portugal ausprobiert. Dabei sind einige Überraschungen zu Tage getreten. In engen und verwinkelten Ortschaften wurde zweimal der Rückwärtsgang eingelegt und den gefühlsmäßig besseren "außen herum" Routen gefolgt. Und es stand hin und wieder die Frage im Raum "Geht es da wirklich lang?", da die Routen im Berechnungsmodus "kürzere Zeit" wirklich kleinen Straßen gefolgt sind und eher den Eindruck von kürzeren Strecken gemacht haben.

Ähnliches gilt für Deutschland, auch hier berechnet das DriveAssist 50 schon einmal eine Route, die man weder als Einheimischer nehmen würde noch von anderen Navis so berechnet wird – zum Vergleich wurden Geräte von TomTom und Becker herangezogen.

Ein Beispiel aus München: Das DriveAssist routet selbst zu einer staufreien Zeit auf einer mit Ampeln gespickten Strecke mitten durch München, obwohl es eine erfahrungsgemäß schnellere Strecke gibt, die das DriveAssist sogar als zeitlich kürzere Alternativroute berechnet.

Eine weitere Überraschung gab es beim Fahren entlang einer Bundesstraße: Das DriveAssist 50 routet über einen Parkplatz anstatt auf der Straße zu bleiben – ein Fehler, den wir bei einem Auto-Navigationssystem schon lange nicht mehr erlebt haben! Dieser Fehler lässt sich über das Planen einer Mehrzielroute sogar simulieren. Interessanterweise tritt er bei einem nüvi 2599 – das über die gleiche Kartenversion verfügt – nicht auf!

DriveAssist 50: Routing über Parkplatz statt Straße
DriveAssist 50: Routing über Parkplatz statt Straße

Insgesamt gesehen führt das Garmin DriveAssist 50 sicher zum Ziel, wenngleich nicht immer der Eindruck entsteht, auf der besten Route unterwegs zu sein!

Bei Bedarf berechnet das DriveAssist 50 eine Alternativroute bzw. lässt sich die Streckenführung durch Antippen eines Punkts auf der Karte komfortabel beeinflussen. Eine weitere Option ist das Anlegen und Speichern von Routen mit Zwischenzielen; in diesem Zusammenhang steht eine automatische Routenoptimierung zur Verfügung.

Garmin DriveAssist 50 Test: Zielführung

Zur akustischen Zielführung stehen zwei vorinstallierte weibliche Stimmen – Anna bzw. Marie – zur Auswahl. Männliche Stimmen sind interessanterweise nicht vorinstalliert – schließlich will sich nicht jeder Mann von einer Frau was sagen lassen 🙂

Wer nach Stimmen sucht: eine Auswahl eher exotischer Stimmen gibt es bei Garmin.

Anna sagt zusätzlich "Garmin Real Directions" an – dann wird der Fahrer mit leicht verständlichen Hinweisen wie "An der Ampel rechts abbiegen" oder "In 400 m vor dem McDonalds links abbiegen" durch den Verkehr gelotst. Die Navigationsansagen sind insgesamt sehr präzise, wenngleich sich Straßennamen im Ausland schon einmal sehr lustig anhören und die Ansagen in komplexen Situationen schon einmal ins Schleudern geraten können und der Fahrer einen Blick auf die Kartenseite werfen muss. Auch können fehlende Entfernungsangaben für Verwirrung sorgen. Da heißt es schon einmal (sinngemäß): "Im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen" – nur kommt der Kreisverkehr erst in 800 m hinter zwei scharfen Kurven. Besser wäre also: "In 800 m im Kreisverkehr ….".

Auf der Karten- / Navigationsseite stehen in der Minimalansicht – ohne zusätzliche Daten in der rechten Infoleiste – unterhalb von der Karte nur zwei Datenfelder zur Verfügung (Abbildung unten): die aktuelle Geschwindigkeit (nicht änderbar) und ein frei belegbares Datenfeld (z.B. mit der Ankunftszeit). Bei Bedarf können aber in der rechten Infoleiste weitere Reisedaten eingeblendet werden, z.B. mit der verbleibenden Fahrtstrecke bzw. Fahrtzeit. Diese wichtigen Informationen sind während der Fahrt mit einem kurzen Blick aber nur schwer zu erfassen, da sie verteilt angeordnet sind.

DriveAssist 50: Navigationsansicht ohne zusätzliche Reisedaten
DriveAssist 50: Navigationsansicht ohne zusätzliche Reisedaten, nur zwei Datenfelder stehen zur Verfügung
DriveAssist 50, Kartenseite mit vielen Zusatzinformationen
DriveAssist 50, Kartenseite mit vielen, verteilt angeordneten Zusatzinformationen, die mit einem Blick schwer zu erfassen sind (rechte Infoleiste mit weiteren Reisedaten)

Die Infoleiste hat Nachteile: Es lässt sich nur ein Informationstyp einblenden und es sind immer wieder manuelle, den Fahrer ablenkende Interaktionen nötig, um zwischen den Informationen zu wechseln (z.B. von den POIs zu den Reisedaten). Allerdings können per Sprachsteuerung jederzeit Wetter- oder Verkehrsmeldungen aufgerufen und POIs entlang der Strecke gesucht werden, außerdem werden manche Funktionen wie z.B. die Lautstärkeregelung oder die Wettermeldungen wieder automatisch ausgeblendet.

Was die Darstellung von Zusatzinformationen angeht, gefällt die TomTom Lösung in Form einer kompakten Routenleiste deutlich besser, da hier alle wichtigen Infos (alle Reisedaten, POIs entlang der Route, Verkehrsinformationen) konzentriert angeordnet und schnell erkennbar sind.

DriveAssist 50: Datenauswahl für die Infoleiste
DriveAssist 50: Funktionsauswahl für die Infoleiste

Das DriveAssist 50 hat dafür andere Stärken. Es bietet excellente Navigationshilfen wie die realistischen Bilder von Abfahrten und Kreuzungen, einen aktiven Fahrspurassistenten und eine gut erkennbare Streckenführung in einem kräftigen Magenta.

Einige Beispiele zeigen die folgenden Screenshots!

Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50

Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50

Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50, Fahrspurassistent

Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50, Verkehrsinformation

In diesem Zusammenhang sind die vielen Konfigurationsmöglichkeiten zu erwähnen. So bietet das DriveAssist zahlreiche Kartendesigns, außerdem kann der Detaillierungsgrad der Karte eingestellt werden.

Garmin DriveAssist 50 Test: Warnungen, Assistenzfunktionen

An Warnmeldungen und Fahrassistenzsystemen mangelt es dem DriveAssist nicht!

Geschwindigkeitswarnungen, Radarkameras, Kollisionswarnungen, Spurhalteassistent, Losfahralarm, Müdigkeitswarner, Kurvenwarner, Tiere, Bahnübergang, Schulen … in der Summe sorgen die vielen Meldungen eher für Ablenkung statt für Sicherheit. Aber zum Glück lassen sie sich einzeln aktivieren bzw. deaktivieren. Ein Wunsch kommt aber schnell auf: Die Möglichkeit, die Lautstärke für die Navigationsansagen und alle Warnungen noch individueller regeln zu können. Im Audiomischpult wird nur zwischen Navigation, Telefon und Kameraalarme unterschieden!

Um einer häufig gestellten Frage zuvorzukommen: Nein, die Tempowarnungen lassen sich nicht individuell konfigurieren. Beispiel, ein "Warne mich innerorts bei einer Überschreitung von 10 km/h" gibt es nicht – sondern nur ein Entweder-oder.

Eine Auswahl an Warnmeldungen und Hinweisen zeigen die folgenden Screenshots.

Garmin DriveAssist 50: Falsche Richtung
Garmin DriveAssist 50: Falsche Richtung

Garmin DriveAssist 50: Kurve voraus!
Garmin DriveAssist 50: Kurve voraus!

Garmin DriveAssist 50: Achtung Tiere, Telefonat
Garmin DriveAssist 50: Achtung Tiere, Telefonat

Garmin DriveAssist 50 Test: Dashcam

Eine optimale Funktion der Dashcam wird erst durch eine korrekte Ausrichtung in der Halterung gewährleistet. Dies sollte vor jeder Fahrt vorgenommen werden (siehe folgenden Screenshot), da die Halterung beim Entnehmen bzw. Einsetzen des DriveAssist leicht verstellt wird.

DriveAssist 50: Dashcam ausrichten
DriveAssist 50: Dashcam ausrichten

Die DashCam bietet folgende Funktionen:

  • Aufnehmen einzelner Fotos.
  • Aufzeichnen von Videos während der Fahrt bzw. als Fahrzeug unabhängige Videokamera (inkl. Zeit, Position, Geschwindigkeit).
  • Automatisches Aufzeichnen von Videos im Falle eines Aufpralls.
  • Spurhalteassistent, warnt beim Überfahren von seitlichen Fahrbahnmarkierungen (ab Tempo 64 km/h aktiv).
  • Kollisionswarner, warnt beim zu dichten Auffahren bzw. einem zu geringen Sicherheitsabstand zu einem voraus befindlichen Fahrzeug (ab Tempo 48 km/h aktiv).
  • Losfahralarm, weist z.B. bei einem Ampelstau auf einen sich wieder in Bewegung setzenden Verkehr hin.
  • Garmin Real Vision, Zieldarstellung per Kameraansicht.

Und wie bewähren sich die Assistenzsysteme in der Praxis?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Assistenzsysteme des DriveAssist 50 in keinster Weise mit einem in das Fahrzeug integrierten System vergleichbar sind! Beispiel Spurhalteassistent, der nicht jede Abweichung erkennt bzw. auch bei einem bewussten Spurwechsel warnt, da er nicht mit dem Blinker gekoppelt ist. Auf langen Strecken – z.B. nächtlichen Autobahnfahrten – kann der Spurhalteassistent aber trotzdem Sinn machen, um einen übermüdeten Fahrer beim Abweichen von der Fahrbahn zu alarmieren.

Der Losfahralarm nervt eher und wurde als erstes deaktiviert. Das gleiche Schicksal hat mit der Zeit auch den Kollisionswarner ereilt, da er selbst in der Einstellung "niedrige Empfindlichkeit" zu oft warnt (z.B. wenn ein Auto überholt und vor dem eigenen Fahrzeug einschert).

Garmin DriveAssist 50, Kollisionswarner
Garmin DriveAssist 50, Kollisionswarner
Garmin DriveAssist 50: Fahrspur wird verlassen!
Garmin DriveAssist 50: Fahrspur wird verlassen!
Garmin DriveAssist 50
Garmin DriveAssist 50, Garmin Real Vision Zielankunft

Die eigentlichen Videofunktionen sind dagegen nützlich bzw. machen Spaß. Der Fahrer kann jederzeit die Strecke aufzeichnen und die Videos in einer Galerie abspielen bzw. löschen. Die Videos werden auf der microSD-Karte (Größe bis 64 GB) gespeichert. Die Aufzeichnungsqualität in der Einstellung "höhere Auflösung" zeigt das folgende Video:

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Mehr Informationen

Laut Handbuch sollen auch Tonaufzeichnungen möglich sein. Die im Handbuch beschriebene Funktion zum Aktivieren gibt es in der aktuellen Gerätesoftware v2.20 aber nicht (Einstellungen > Kamera > Ton aufzeichnen).

Zu erwähnen ist noch, dass Garmin mit dem Garmin Dash Cam Player eine Software für PC und Mac zum Anzeigen und Organisieren von Videos zur Verfügung stellt.

Garmin DriveAssist 50 Test: Verkehrsmeldungen

Zum Abrufen von Verkehrsinformationen stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: über den in das Ladekabel integrierten DAB+ Empfänger oder per Smartphone-Link. In beiden Fällen wird auf Verkehrsdaten vom Diensteanbieter HERE zugegriffen.

Beide Verkehrsdienste sind während der gesamten Gerätenutzungsdauer kostenlos, bei Smartphone-Link fallen aber zusätzlich Mobilfunkgebühren an.

Jeder Übertragungsweg hat seine Vorteile: Via Smartphone stehen die Daten tendenziell schneller zur Verfügung, via DAB+ scheint die Reichweite höher zu sein (ca. 150 km gegenüber 100 km). Die Reichweite könnte in der Praxis insgesamt größer ausfallen, um ein großräumiges Umfahren von langen Staus zu ermöglichen.

DriveAssist 50: Verkehrsmeldungen via Smartphone um den Standort nach N
DriveAssist 50: Stauinfokarte, Verkehrsmeldungen via Smartphone-Link um den Standort nach Norden
DriveAssist 50: Verkehrsmeldungen via Smartphone um den Standort nach S
DriveAssist 50: Stauinfokarte, Verkehrsmeldungen via Smartphone-Link um den Standort nach Süden

Während der Fahrt wird in der Seitenleiste auf die nächste, auf der Strecke liegende Verkehrsinformation hingewiesen. Zusätzlich wird die Gesamtverzögerungszeit eingeblendet und eine mögliche Zeitersparnis, die der Fahrer als Anlass für ein manuelles Berechnen einer Alternativroute nehmen kann – außer er hat in den Grundeinstellungen bereits ein automatisches Neuberechnen aktiviert. Bei Bedarf kann eine nach der Entfernung sortierte Liste mit allen relevanten Meldungen aufgerufen, Details abgefragt und bei Bedarf eine Umfahrung angestoßen werden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, sich über "Apps > Verkehrslage" zu informieren; eine Möglichkeit, die z.B. vor Antritt der Fahrt sinnvoll ist (siehe Screenshots oben, Stauinfokarte).

Das manuelle Umfahrungsverfahren ist insgesamt sehr aufwändig und während der Fahrt nicht praktikabel. Sicherer ist es also, sich auf das Navigationssystem zu verlassen und die automatische Neuberechnung zu verwenden.

In der Praxis kann es stören, dass auf der Navigationsseite nur auf eine Verkehrsmeldung hingewiesen wird. Auch in dieser Hinsicht gefällt die bereits erwähnte Routenleiste bei TomTom Navis besser, dort wird auf mehrere Ereignisse hingewiesen. Zudem ist der Eindruck entstanden, dass TomTom Traffic etwas genauere und aktuellere Angaben zu den zu erwartenden Verzögerungen liefern.

Garmin DriveAssist 50 Test: Weitere Funktionen

Freisprecheinrichtung

Die Freisprecheinrichtung lässt sich komfortabel über Buttons oder per Sprachsteuerung bedienen. Die Sprachqualität ist zum Führen längerer Telefonate noch ausreichend, allerdings nur bei gemäßigten Nebengeräuschen. Eine in das Fahrzeug integrierte Freisprecheinrichtung kann das DriveAssist nicht ersetzen.

DriveAssist 50: Viele Telefonfunktionen
DriveAssist 50: Viele Telefonfunktionen

Smart Notifications

Hinweise auf eingehende Nachrichten, Termine etc. können praktisch sein – aber nur, wenn es nicht zu viele sind und der Fahrer nicht abgelenkt wird. Deshalb empfiehlt es sich, in der Garmin Smartphone-Link App nur die wirklich wichtigen Anwendungen zu aktivieren (siehe folgende Screenshots, Beispiel für ein Android Smartphone).

Auf eine neue Meldung wird optisch und akustisch hingewiesen, auf Anforderung liest das DriveAssist 50 die Meldungen vor.

Garmin Smartphone-Link: Einrichten von Smart Notifications (1)
Garmin Smartphone-Link: Einrichten von Smart Notifications (2)
Garmin DriveAssist 50: Smart Notifications
Garmin DriveAssist 50: Smart Notifications

Wettermeldungen

Die vom Smartphone empfangenen Wettermeldungen lassen sich auf der Navigationsseite manuell einblenden bzw. per Sprachsteuerung oder über Funktion "Apps > Wetter" aufrufen. Durch ein Antippen werden detaillierte Infos angezeigt, bei Bedarf können erweiterte Wetterinformationen (kostenpflichtig) abgerufen werden.

DriveAssist. Wetter entlang der Route
DriveAssist: Wetter entlang der Route

DriveAssist. Wetter für die aktuelle Position
DriveAssist: Wetter für die aktuelle Position

Günstig Tanken

Ebenfalls praktisch sind die Angaben zu Kraftsstoffpreisen von Tankstellen in der Umgebung. Die angegebenen Kraftstoffpreise stimmen mit den Preisangaben von clever-tanken.de überein. Mit einem Klick wird eine Route zu einer Tankstelle berechnet bzw. eine Tankstelle als Zwischenstopp eingefügt.

DriveAssist: Dieselpreise in der Umgebung
DriveAssist: Dieselpreise in der Umgebung

Weitere Apps und Funktionen

Weitere praktische Apps sind "Parkposition" zum Speichern der Parkposition und Wiederfinden des Fahrzeugs, "Wo war ich?" zum Anzeigen gefahrener Strecken und "Foursquare" zum Suchen von POIs, die in Kategorien wie z.B. "Das Beste in der Nähe" oder "Angesagt" gegliedert sind.

Funktionen ohne Ende – dazu gehören die Satellitenseite (Antippen des Signalstärkebalkens oben links auf der Hauptseite, klappt aber nicht immer), das Installieren von eigenen POIs, das Installieren der Straßenkarte auf dem PC (erfolgt per Garmin Express) und das Verwenden in Garmin BaseCamp oder das Installieren von kostenlosen OSM-Karten auf dem DriveAssist.

Garmin DriveAssist 50 Test: Karten

Das DriveAssist 50 stattet Garmin mit einem Kartenpaket von Europa aus. Das Paket umfasst 45 Länder, die Daten stammen von HERE. Im Kaufpreis inbegriffen sind kostenlose, lebenslange Karten-Updates (lebenslang: der Zeitraum ist auf maximal 30 Jahre begrenzt).

Was in diesem Zusammenhang noch positiv auffällt, ist das Herunterladen und Installieren von Kartenupdates. Bei Garmin ist diese Prozedur trotz der großen Datenmenge schnell erledigt, während es bei Mitbewerber TomTom einiges an Geduld erfordert.

Garmin DriveAssist 50 Test: Fazit

Das Garmin DriveAssist 50 LMT-D (Amazon) kann sich in unserer Bestenliste eine Top-Platzierung sichern. Dafür sorgen vor allem die Hardware, die tollen Navigationshilfen, die excellente Sprachsteuerung, die vielfältigen Live-Dienste via Smartphone und der immense Funktionsumfang inklusive Dashcam.

Verbesserungspotential sehen wir beim DriveAssist 50 vor allem bei der Berechnungsgeschwindigkeit von Routen, aber auch der Streckenführung, die nicht in jeder Hinsicht top ist und so manche Überraschung bereit hält. Die vielen Warnmeldungen und Assistenzsysteme sorgen eher für Ablenkung statt Sicherheit, lassen sich aber individuell aktivieren bzw. deaktivieren.

Zu einem Straßenpreis von rund 320.- Euro erhält der Käufer in der Summe ein voll ausgestattetes Navigationssystem, das in vielen Disziplinen zu überzeugen weiß!

Testlogo Garmin DriveAssist 50

Pro

  • Tolle Sprachsteuerung
  • Optische Navigationshilfen
  • Live-Dienste via Smartphone
  • Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten
  • Immenser Funktionsumfang
  • Hochwertige Hardware
  • Dashcam zum Aufzeichnen von Unfällen und Videos
  • Lebenslange Kartenupdates

Contra

  • Langsame Routenberechnung
  • Ohne GPS-Empfang keine Routenberechnung
  • Streckenführung nicht immer plausibel
  • Kein "Wo bin ich" Button
  • Zu viele Warnmeldungen

Leserbewertung

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Unsere Bewertung

  • System 76% 76%
  • Navigation 75% 75%
  • Bedienung 67% 67%
  • Ausstattung 100% 100%
  • Gesamtbewertung 79% 79%
p

Bewertungskriterien

System (GPS-Empfang/Systemstabilität/Systemgeschwindigkeit/Dauer Routenberechnung), Navigation (Routenqualität/Visuelle- & akustische Zielführung/Verkehrsinfos), Bedienung (Montage/Anleitung/Benutzerführung), Ausstattung (Anzahl an Funktionen); jede Kategorie fließt zu 25% in das Endergebnis ein.
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7 Gedanken zu „Garmin DriveAssist 50 LMT-D Test – Navigationssystem mit allem Drum und Dran!“

  1. Hallo,

    mittlerweile ist die Passage, dass Tonaufzeichnungen möglich sein sollen aus dem Handbuch entfernt.

    Zitat:
    "Laut Handbuch sollen auch Tonaufzeichnungen möglich sein. Die im Handbuch beschriebene Funktion zum Aktivieren gibt es in der aktuellen Gerätesoftware v2.20 aber nicht (Einstellungen > Kamera > Ton aufzeichnen)"

    In der Produktbeschreibung wird nicht explizit darauf hingewiesen, dass die Dashcam keinen Ton hat.

    Hier ist die Vorgehensweise von Garmin absolut nicht nachvollziehbar zumal das Navi schon ein Mikrofon eingebaut hat und das Problem schnell mit einem Update behoben wäre.

    Viele Grüße

  2. Alles sehr gut Beschrieben und sehr Alltagtauglich. Vielleicht können sie mir noch
    mitteilen, wie die man die Rückfahrkamera BC 30 koppelt. mit freundlichen Grüße
    und besten Dank voraus Rudi Abele

  3. Die Routenplanung sowohl auf dem Gerät selber als auch alternativ mit der PC Software BaseCamp von Garmin sind total unbrauchbar. Das ist eigentlich keine Routenplanung, das ist spielen wie zu Windows Vista Zeiten mit dem Ziel, dass das Gerät am Ende doch nicht der geplanten Route folgt sondern die eigene Planung einsetzt. Unbrauchbares Gerät.

  4. Habe mir kürzlich ein Garmin Drive 50 LMT gekauft. Hätte nicht gedacht, dass bei einem der Marktführer die Software so mies ist. In Ortschaften findet es oft keine Hausnummern bzw. es bietet lediglich zwei Haus-nummern und das Ortszentrum an. Das finde ich auch ohne Navi! Nach verschiedenen Tests mit anderen Modellen trat das gleiche Problem auf. Zum Glück konnte ich dank Kulanz dieses Gerät gegen ein Gerät eines anderen Herstellers umtauschen. Eigentlich schade, aber das kann in der heutigen Zeit nicht angehen.
    Mit freundlichen Grüßen
    V. Zerlik

  5. Hallo,
    ich habe mir vor ein paar Tagen das „Garmin DriveAssist 50“ gekauft. Leider muss ich feststellen, dass das Navi nicht als USB-Gerät erkannt wird. Treiber für Windows 10 gibt es nicht, man muss den WebUpdater bzw. das GarminExpress ausführen. Jedoch funktioniert das nur mit wenn das Gerät erkannt wird. Also das typische Henne-Ei-Problem. Habe dann Bluetooth aktiviert und gekoppelt. Hilft leider nicht.

    Dann habe ich auch noch ein Software-Fehler entdeckt. Immer wenn ich es am USB anschließe meldet es, dass es nur MicroSD untersützt. Eine MicroSD ist eingelegt. Die Meldung kommt auch, wenn keine MicroSD eingelegt ist.
    Manchmal lässt es sich nicht ausschalten, als ob sich die Software aufhängen würde.

    Ein weiter Nachteil ist das Fahrer-Assistenzsystem, dass keinen Ausgereiften Eindruck macht. Es nervt viel mehr als es hilft. Wenn sich Fahrzeuge von rechts in ein Lücke drängen oder im Stau meldet es ständig Kollisionswarnungen. Hab‘ das jetzt ganz ausgeschalten.

    Der einzige Lichtblick ist die DashCam, ansonsten war das leider Fehlkauf.

    Ich versuche jetzt ein Austausch-Gerät zu bekommen oder gegen ein anderes Navi umzutauschen.

  6. Auch das Nüvicam führt ab und zu über Parkplätze. Also ein Softwarebug, den es schon Jahre gibt, da auch vor dem NüviCam bei mir ältere Nüvis diesen Fehler aufwiesen.

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