Motorola Defy Test! Robustes Smartphone für Alltag, Job & Outdoor!

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Shit happens! Nicht nur im echten Leben sondern auch auf Outdoor-Touren!

Ein Beispiel aus der Outdoor-Praxis: Sintflutartiger Dauerregen, noch 15 km zum Ziel, das Smartphone in der (eigentlich wasserdichten) Außentasche der Regenjacke, der Reißverschluss steht 1 cm offen … selbst eine anschließende Nacht auf der Heizung hilft nicht mehr. Elektronikschrott. Navigationssystem hin, kein WhatsApp, kein Telefon, keine Online-Buchungen! Eine Katastrophe – insbesondere auf einem Thruhike!

Alle Leserinnen und Leser die häufig & gerne draußen unterwegs sind und eine ähnliche Erfahrung schon einmal selbst gemacht haben dürften mit einem robusten Outdoor-Smartphone liebäugeln. Aber nicht nur mit einem staub- & wasserdichten Exemplar (und am Schreibtisch kaffeedicht!), sondern gleich mit einem stoßfesten und vor einem Aufprall auf den Boden geschützten Phone. Man weiß ja nie.

Wasser und Steine machen dem Motorola Defy nichts aus
Wasser und Steine machen dem Motorola Defy nichts aus

Das Motorola Defy im echten Outdoor-Test!

Mein erster Testkandidat unter den Outdoor-Smartphones ist das Motorola Defy, ein im Sommer 2021 auf den Markt gekommenes Mittelklasse-Smartphone (UVP 12/2021: €299.-).

Bei einem Outdoor-Smartphone wie dem Defy ist aber eines zu bedenken: Sie sollen richtig hart im Nehmen sein, Robustheit und Wasserdichtigkeit stehen im Vordergrund. Deshalb fällt die gebotene Hardware und die Ausstattung in der Regel nicht so üppig und modern aus wie bei normalen Smartphones in der gleichen Preisklasse.

Spezifikationen Motorola Defy 2021

Schutzarten & Robustheit zum Fahrradfahren & Wandern

Die folgende Übersicht enthält alle relevanten Schutzeigenschaften – in der Summe erwecken diese Spezifikationen den Eindruck: Auf das Motorola Defy ist Verlass, es ist wie ein Panzer gebaut! Dies zeigt auch ein Vergleich mit den Spezifikationen von Outdoor-Smartphones anderer Hersteller wie Samsung und Nokia

Die Widerstandsfähigkeit habe ich nicht explizit ausprobiert. Also nicht mit dem Auto drübergefahren, eine Klippe hinuntergeworfen oder tief im See versenkt. Sondern einfach nur im Alltag und auf Touren eingesetzt. Und daran gefreut, dass ein sorgloser Umgang möglich ist! Besonders gut gefällt mir zudem der explizite Schutz des USB-C Anschlusses.

  • Schutz gegen Eindringen (IP68): Sand, Staub, Schmutz, Wasser, Feuchtigkeit und Salznebel
  • Wasserdicht: Bis zu 1,5 m für 35 Minuten; doppelt abgedichtetes Gehäuse
  • Salzwasser: Beim Verwenden in Salzwasser sollten Sie das Defy zum Vermeiden von Korrosion anschließend abspülen; einschließlich der Audio-Buchse und dem USB-Anschluss.
  • Abwaschbar: Mit Seife, Desinfektionsmitteln, Alkohol, Bleichmitteln
  • USB-C Port: Mit wasserdichter Membran
  • Schutz vor Fallen: Bis zu 1,8 m auf Stahl; strukturell verstärkte PCB (= Leiterplatte)
  • MIL SPEC 810H:
    • Widerstandsfähig gegen Vibrationen: Kategorie 4
    • Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Salznebel
    • Temperaturschock: verträgt niedrige bis hohe Temperatur
    • Temperaturunterschiede zwischen -30°C und 75°C für bis zu 30 Minuten
  • Display: 0,7 mm dickes Corning Gorilla Glas "Victus", kratzresistent und für einen zusätzlichen Schutz im Rahmen versenkt.

Das Defy basiert auf einer Partnerschaft von Motorola mit der Bullit Group, bekannt für robuste Smartphones der Marke CAT. Was aufgrund dieser Zusammenarbeit vom Defy zu erwarten ist zeigt ein Beitrag von CCS Insight. In dem Artikel werden günstige chinesische Outdoor-Smartphones mit einem CAT S42 verglichen.

Ein Auszug:

Beide chinesischen Telefone verfügen über konventionelle Teile, die weder wasserdicht noch widerstandsfähig sind, im Gegensatz zum Cat S42, das mit hochwertigeren und wasserdichten Komponenten ausgestattet ist. Es ist dieser auf Robustheit ausgerichtete Designansatz, der das Cat-Telefon wirklich von den chinesischen Handys unterscheidet, die nur oberflächliche Robustheit zu bestehenden Smartphone-Plattformen hinzufügen.

Quelle: In the Realm of Rugged Phones, Caveat Emptor
Die Kamera ist in dem geriffelten Gehäuse leicht versenkt
Die Kamera ist in dem geriffelten Gehäuse leicht versenkt

Design, Handhabung, Bedienung

Das Motorola Defy ist nicht gerade ein Leichtgewicht und aufgrund des großen 6,5 Zoll Displays wahrlich kein Handschmeichler. Dafür gibt’s neben der Robustheit viel Bildschirmfläche, die insbesondere beim Betrachten von Karten in Apps wie Komoot, OsmAnd oder Locus Map ihre Vorteile hat.

Mit "normal großen" Händen lässt sich das Defy noch gut handhaben. Beim Interagieren mit einer Karten-App wie OsmAnd liegt es aber nicht ganz so stabil in der Hand, da es beim Bedienen mit einer Hand immer wieder hin und her bewegt werden muss um die Buttons antippen zu können. Ähnliches gilt für die superpraktische, programmierbare seitliche Taste (über die sich z.B. zwei verschiedene Apps aufrufen lassen); zum Drücken ist ein Umgreifen nötig.

Nicht nur Mädels und Jungs mit eher zarten Händen könnte die Größe des Defy abschrecken. Kleinere Outdoor-Smartphones mit Android wie das CAT S42 (5,5 Zoll Display, Abmessungen von 16,1 x 7,7 x 1,3 cm) oder das Samsung Xcover 5 (5,3 Zoll Display, Abmessungen von 14,7 x 7,2 x 0,92 cm) dürften dann interessanter sein.

Ähnliches gilt für ein iPhone 12, das mit seinem 6,1 Zoll Display und Abmessungen von 14,7 x 7,2 x 0,74 cm deutlich handlicher ist und meines Erachtens die ideale Größe hat.

In Sachen Optik macht das komplett schwarze Gehäuse keinen so Outdoor mäßigen Eindruck und eignet sich somit auch bestens für Alltag und Job. Die Verarbeitung ist top, es gibt keine Schmutz anziehenden Spalten. Gut gefallen mir die hilfreiche geriffelte Oberfläche, das leicht versenkte Display und die in die Gehäuserückseite eingelassene Kameraeinheit. Da steht nichts über, Kratzer werden vermieden!

Die Ecke unten links ist entgegen den anderen drei Gehäuseecken nicht so deutlich abgerundet. Dort gibt’s eine Öse zum Einfädeln der praktischen, leicht elastischen und ebenfalls stabil wirkenden Handschlaufe.

Eine Anwendung wie OsmAnd lässt sich bei leichtem Regen einwandfrei bedienen, beispielsweise das Zoomen und Verschieben der Karte.

Wenn (dünne) lange Handschuhe zum Einsatz kommen – beispielsweise beim Biken oder auf Wintertouren – sollten diese möglichst spezielle Einsätze für kapazitive Displays haben. Mit normalen Fleecehandschuhen wird’s schwierig, außer die Spitzen der Handschuhe sind leicht feucht.

Was mir noch gut gefällt ist das Ausschalten des Displays per Tastendruck – der Akku wird geschont, die Aufzeichnung und die Navigation in OsmAnd laufen weiter, das Smartphone kann in die Jackentasche verschwinden.

Akku, Laufzeiten

Motorola verbaut in dem Defy einen 5.000 mAh Akku. Als Laufzeit sind bis zu zwei Tage angegeben.

Um herauszufinden wie ausdauernd das Defy ist habe ich es zunächst statischen "Schreibtisch-Tests" unterzogen.

  • Variante 1: Helligkeit dauerhaft auf 100% (*), Flugmodus an.
  • Variante 2: Helligkeit dauerhaft auf 100% (*), kein Flugmodus.
  • Variante 3: Helligkeit 100%, Display bei Nichtgebrauch aber per Taste ausgeschaltet (**), Flugmodus an.
  • Variante 4: Helligkeit 100%, Display bei Nichtgebrauch aber per Taste ausgeschaltet (**), kein Flugmodus.

(*) Meine bevorzugte Einstellung beim Fahrradfahren, (**) Meine bevorzugte Einstellung beim Wandern

Ergebnisse: Variante 1 kommt auf eine Laufzeit von ziemlich genau 9 Stunden, Variante 2 auf knapp 8 Stunden. Variante 3 und Variante 4 zeigen eindrücklich, was ein Abschalten des Displays bringt. Der Akku ist nach 12 Stunden noch zu 82% bzw. nach 18 Stunden noch zu 77% gefüllt.

Wie sieht es bei Touren aus? Bei meinem Motorola Defy Test haben sich folgende Zeiten ergeben (kühles bis eiskaltes Winterwetter):

  • Tour 1 (Dauer 03:20 hh:mm, wie Variante 1): noch 65% Kapazität
  • Tour 2 (Dauer 05:00 hh:mm, wie Variante 3): noch 89% Kapazität
  • Tour 3 (Dauer 03:30 hh:mm, wie Variante 4): noch 82% Kapazität
  • Tour 4 (Dauer 04:45 hh:mm, wie Variante 4): noch 81% Kapazität

Dies sind meines Erachtens supergute Werte, lange Tagestouren und sogar Mehrtagestouren sind auch ohne Nachtanken per Powerakku problemlos möglich.

Das Aufladen geht flott voran, mit dem mitgelieferten Netzstecker dauert es im TurboPower-Modus ca. 02:15 hh:mm bis die volle Kapazität erreicht ist.

Motorola Defy Test - OsmAnd Kartenseite
Motorola Defy Test – OsmAnd Kartenseite

Display, Ablesbarkeit

Die Ablesbarkeit von Displays ist auf Outdoor-Touren oftmals ein Knackpunkt – insbesondere bei diffusem Licht oder kräftigem Sonnenschein.

Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt das Display des Defy an seine Grenzen, selbst bei maximal aufgedrehter Beleuchtung. Da kommt schnell der Wunsch nach einer höheren Bildschirmhelligkeit auf. Zum Ablesen einer topografischen Karte ist es besser das Smartphone mit der Hand optimal auszurichten bzw. mit dem Körper abzuschatten. Eine Sonnenbrille kann zusätzlich zu Einschränkungen führen.

Beim Wandern – dann lässt sich das Defy hin und her bewegen – sehe ich die Ablesbarkeit als ausreichend an, beim Fahrradfahren dagegen nicht. Dann ist das Smartphone am Lenker festgenagelt, eine deutlich höhere Bildschirmhelligkeit wäre deshalb wichtig.

Die Tests wurden im Dezember durchgeführt, im Hochsommer kann das Ergebnis anders ausfallen.

Die Bildschirmhelligkeit habe ich bei meinem Defy Test mit 471 cd/m2 gemessen*. Zum Vergleich, das Nokia XR20 kommt auf 596 cd/m2.

* Candela pro Quadratmeter, in der Bildschirmmitte gemessen

Ansonsten gibt’s nichts zu meckern, die im Vergleich zu "normalen" Smartphones in der gleichen Preislage eher niedrige Auflösung ist beim draußen unterwegs sein, E-Mails checken oder Lesen des AV-Wetter- bzw. Lawinenlageberichts nicht ausschlaggebend.

Motorola Defy - Eine App wie OsmAnd lässt sich bei einem leicht feuchten Display noch gut bedienen
Motorola Defy – Eine App wie OsmAnd lässt sich bei einem leicht feuchten Display noch gut bedienen – Die Displayhelligkeit reicht bei dunkler Umgebung vollkommen aus

Geschwindigkeit

Im Alltag und im Outdoorbetrieb reicht die Geschwindigkeit trotz des leicht in Jahre gekommen Snapdragon 662 Chips vollkommen aus. Wie lange z.B. der Download einer 2 GB OSM-Karte per Wi-Fi dauert halte ich nicht für so wichtig.

Lediglich beim Verschieben von Karten – aber auch nur wenn ein kleiner Maßstab eingestellt ist – zeigt sich, dass vermutlich ein nicht so performanter Speicher verbaut ist (oder der Speicher nur langsam angebunden ist). Das Nachladen von Kartenkacheln aus dem internen Speicher dauert einen Tick länger als bei meinem 2 Jahre alten Xiaomi Mi 9. Beim Wandern und Fahrradfahren mit einem größeren Kartenmaßstab macht sich die Verzögerung aber nicht bemerkbar!

GPS-Empfang, Genauigkeit

Motorola setzt beim Defy auf einen Qualcom Snapdragon 662 Chip.

Laut den Spezifikationen von Qualcom unterstützt dieser Chip mehrere GNSS: GPS (USA), GLONASS (Russland), BeiDou (China), Galileo (EU), QZSS* (Japan), NavIC* (Indien) sowie SBAS (Ergänzungssysteme wie WAAS und EGNOS).

* Bei uns in DACH nicht zu empfangen

Dazu kommt laut Qualcom Dual-Frequenz GNSS. Sprich: Der Empfänger verfolgt von dem jeweiligen GNSS mehr als ein Funksignal auf unterschiedlichen Frequenzen. Bei GPS sind dies L1 und L5, bei Galileo E1 und E5a. Die L5 und E5a Frequenzen sind weniger anfällig für Fehler hervorgerufen durch Multipathing (reflektierte Satellitensignale, z.B. durch Gebäude, Straßenbelag, Felswände, Schnee). Dies soll für eine hohe Genauigkeit sorgen – bis in den Bereich von 30 cm!

Die GPS-Eigenschaften habe ich mir zunächst mit der App GPSTest angeschaut – im Vergleich zu einem Dual-Frequenz fähigen Xiaomi Mi 9 (Qualcom Snapdragon 855 Chip mit GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, SBAS) .

Was zeigt sich? Der Chip des Motorola Defy scheint entgegen den Qualcom Spezifikationen "kastriert" zu sein: kein BeiDou, kein Multi-Band! Sondern "nur" der Empfang von GPS, GLONASS & Galileo Satellitensignalen auf den L1 und E1 Bändern.

In den Spezifikationen macht Motorola übrigens keine genauen Angaben zu den verwendeten Systemen.

Die Unterscheide zwischen den beiden Smartphones zeigen die folgenden Abbildungen (gleicher Standort, das "U" unter Flags markiert die zur Positionsbestimmung verwendeten Satelliten).

(Abbildungen zum Vergrößern anklicken)

Motorola Defy – GPSTest (1) (sortiert nach "zum Fix verwendet")
Motorola Defy – GPSTest (2a) (sortiert nach "Konstellation, Trägerfrequenz")
Motorola Defy – GPSTest (2b) (sortiert nach "Konstellation, Trägerfrequenz")
Xiaomi Mi 9 – GPSTest (1) (sortiert nach "zum Fix verwendet")
Xiaomi Mi 9 – GPSTest (2a) (sortiert nach "Konstellation, Trägerfrequenz")
Xiaomi Mi 9 – GPSTest (2b) (sortiert nach "Konstellation, Trägerfrequenz")

Der GPS-Empfang in der Outdoor-Praxis

Was zeigt sich beim Motorola Defy Test? Die genannten technischen Einschränkungen haben keine wirklich signifikanten Auswirkungen auf die Genauigkeit von Trackaufzeichnungen. Der GPS-Empfang von beiden Smartphones liegt in etwa auf Augenhöhe.

Tour 1, Tour 3, Tour 4: Beide Geräte befanden sich in der rechten bzw. linke Brusttasche (so wie es wahrscheinlich viele Nutzer*innen machen). Diese Aufbewahrung hat – durch eine Abschattung der Geräte bzw. der GPS-Antennen – Nachteile beim Empfangen der Satellitensignale.

Tour 2: Die Smartphones waren zum Verhindern von Signalabschattungen jeweils oben auf einer Schulter angebracht. Ergebnis: Beim Mi 9 zeigt sich bei einem sehr genauen Analysieren eine leicht bessere Detailtreue analog zum Referenzgerät von Garmin.

Was ist noch zu sehen? Da bei beiden Smartphones keine barometrischen Höhenmessungen möglich sind zeigen die Profile einen etwas unruhigeren Verlauf (beim Mi 9 kommt es zudem zu deutlichen Spitzen).

Interaktive Karte zum Beurteilen der Qualität von Trackaufzeichnungen

  • Referenz GPS-Genauigkeit: Garmin GPSMAP 66sr Outdoor-Handgerät
  • Aufzeichnungsmodi: alle 10s (Smartphones mit OsmAnd)
  • Farben: Zum Anzeigen der Farbcodierung mit dem Mauszeiger "Tracks" ansteuern; dort lassen sich auch einzelne Tracks ausblenden.
  1. Mit "Auswählen" eine Tour anzeigen lassen.
  2. Über das Layer-Symbol (rechts) eine Karte auswählen.
  3. Da umfangreiche Originaldateien hinterlegt sind kann das Laden etwas dauern.
Höhenprofil (Höhe / Zeit)

Kamera

Die tagsüber mit der Frontkamera gemachten Fotos reichen qualitativ vollkommen aus. Ein Zoomen ist aber zu vermeiden, da gelingen keine scharfen Aufnahmen (siehe letzte Abbildung in der Galerie). Eine Weitwinkelkamera fehlt, ebenso ein Bildstabilisator. Die 8 MP Selfiekamera liefert eher bescheidene Ergebnisse.

Zur 48 MP Frontkamera schreibt Motorola: Der Quad-Pixel-Sensor kombiniert vier benachbarte Pixel in Echtzeit zu einem großen Pixel. Das größere Pixel fängt mehr Licht ein, was zu einem detaillierteren und hochwertigeren Bild, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, führt.

Beispiele: HDR aktiviert, 4:3, hohe Auflösung; unbearbeitete Bilder, lediglich in Photoshop auf 2.400 x 1.800 Pixel skaliert.

(anklicken)

Android, Updates

Das Motorola Defy wird mit Android 10 ausgeliefert, das Sicherheitsupdate stammt vom 01. Juli 2021. Mittlerweile ist Android 11 Standard, Ende 2021 ist schon Android 12 erschienen.

Motorola hatte bereits für den Herbst 2021 ein Update auf Android 11 angekündigt – selbst Mitte Dezember ist davon nichts zu sehen! Zudem soll es 2 Jahre lang Sicherheitsupdates geben.

Mitbewerber bieten in dieser Hinsicht deutlich mehr. Eine Beispiel ist das Nokia XR20*   mit einer 3-Jahres-Garantie für das Betriebssystems und Sicherheitsupdates für vier Jahre.

Sensoren zum Fahrradfahren & Wandern

Sensoren und andere Geräte lassen sich nur via Bluetooth anbinden; das energieeffizientere ANT+ Protokoll steht nicht zur Verfügung. Im Test habe ich die Konnektivität beispielhaft mit

  • einem Herzfrequenzsensor im Zusammenspiel mit der Strava App und
  • einem Garmin Varia Radar RTL516 in Verbindung mit der Garmin Varia App

ausprobiert. Funktioniert einwandfrei!

Für manche Outdoor-Sportlerinnen und -Sportler dürfte ein barometrischer Höhenmesser von Interesse sein. So ein Sensor ist beim Defy aber nicht verbaut, für Luftdruckangaben wird eine App wie z.B. "Barometer" benötigt – die Druckangaben kommen dann via Mobilfunk von einer Wetterstation (alternativ eine App wie "Genauer Höhenmesser" verwenden).

Polar OH 1 Herzfrequenzsensor in der Strava App
Polar OH 1 Herzfrequenzsensor in der Strava App
Verbinden der Garmin Varia App mit einem Varia Radar
Verbinden der Garmin Varia App mit einem Varia Radar
Luftdruckanzeige in der "Barometer" App

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Motorola Defy Test – Was fällt noch auf?

  1. Knappe interne Ressourcen – 64 GB Speicher dürften für manche Anwender*innen zu wenig sein (43,78 GB sind verfügbar). Insbesondere wenn diverse Apps mit topografische Karten zum Einsatz kommen, die pro Karte schon einmal über 8 GB beanspruchen (z.B. die Swisstopo von Skitourenguru.ch). Eine bis zu 512 GB große microSD-Karte kann allerdings Abhilfe schaffen. Apps wie OsmAnd und Locus Map bieten Optionen um die Daten auf die Speicherkarte zu verschieben und die Karten von dort zu laden. Apps lassen sich in den Android-Einstellungen übrigens nicht auslagern, aber es ist möglich z.B. die Fotos auf der microSD zu speichern.
  2. Praktisch – Kopfhörer lassen sich nicht nur via Bluetooth, sondern auch via 3,5 mm Klinke bzw. USB-C betreiben.
  3. Für manche eine Einschränkung – Bei Verwendung einer microSD-Karte lässt sich nur eine SIM einlegen; Dual-SIM ist dann nicht möglich.
  4. Telefonieren – Ja, das kann man mit dem Motorola Defy auch 🙂 ! Aber die Lautsprecherqualität (z.B. bei eingehenden Anrufen) begeistert mich nicht.

Motorola Defy Test – Fazit

Mit dem Motorola Defy auf Outdoor-Touren unterwegs sein? Zum Wandern ja, zum Fahrradfahren eher nein! Das größtes Manko – die geringe maximale Bildschirmhelligkeit – stört mich beim Wandern nicht, beim Fahrradfahren dagegen schon. Ansonsten erfüllt das Motorola Defy meine wichtigsten Erwartungen an ein Outdoor-Smartphone: absolut überzeugende Spezifikationen bezüglich Wasserdichtigkeit und Stabilität, super Akkulaufzeiten, eine ausreichende Performance – dazu ein alltagstaugliche Optik.

In Verbindung mit einer App wie OsmAnd, Locus Map, Mapy.cz oder Komoot ist das Motorola Defy aus meiner Sicht eine interessante Alternative zu einem reinrassigen Outdoor-Handgerät – insbesondere für Anwender*innen, die in erster Linie einer Tour folgen und sich mit Hilfe einer Karte orientieren wollen.

Das Motorola Defy gibt’s bereits für deutlich unter 300.- Euro -, was ich für einen angemessenen Preis halte. In dieser Preisklasse tummeln sich ansonsten noch Smartphones wie das Samsung Xcover 5 und das Cat S42 (#ad). Dazu kommen zahllose Outdoor-Smartphones von Herstellern wie Blackview, Oukitel, Doogee … von denen ich aber aufgrund des oben zitierten Artikels eher absehen würde!

Motorola Defy Test – Pro

  • Stabil & wasserdicht, überzeugende Spezifikationen
  • Klasse Akkulaufzeiten
  • Guter GPS-Empfang
  • Speichererweiterung per microSD
  • Unaufdringliches Outdoordesign
  • Geriffeltes Gehäuse
  • Großes Display – praktisch für Karten-Apps
  • Frei belegbare Taste
  • 3,5 mm Klinke für Kopfhörer
  • Lieferumfang (Handschlaufe, Ladegerät, USB-Kabel)
  • Angemessener Preis

Motorola Defy Test – Contra

  • Display für manche Aktivitäten zu dunkel
  • Für manche Anwender*innen zu groß und unhandlich
  • Knapper interner Speicher
  • Stand von Betriebssystem & Sicherheitsupdates
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1 Gedanke zu „Motorola Defy Test! Robustes Smartphone für Alltag, Job & Outdoor!“

  1. Die Update Versprechen von Motorola sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind! Besitze ein Motorola One Vision welches seit Juli 2021 keine Security Patches mehr bekommen hat, geschweige denn das versprochene Update auf Android 11. Nachfragen dazu beim Support werden abgewiegelt mit, die Technik arbeitet angeblich daran. Zum Thema Motorola Support empfehle ich im Internet zu recherchieren, ich bin da kein Einzelfall. Mein Fazit, nie mehr Motorola.

    Gruß, Herbert

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