GPX-Tracks auf ein Garmin GPS-Handgerät importieren

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Sie gehen auf wochen- oder monatelang auf Tour und wollen vorab alle benötigten Tracks auf ihr Garmin GPS-Handgerät importieren – oder unterwegs mal einen neue GPX-Datei mit einem oder mehreren Track(s) auf das GPS-Gerät kopieren?

Welche Möglichkeiten haben Sie? Was ist zu beachten?

GPX-Dateien können einen oder mehrere Track(s), Wegpunkt(e), Route(n) oder Geocache(s) enthalten; im Folgenden gehe ich nur von Tracks aus!

Aktuelle Garmin Handgeräte können auch mit FIT-Dateien umgehen; da Tracks aus Tourenportalen etc. meistens im GPX-Format vorliegen gehe ich auf das Thema "FIT" nicht ein.

GPX Tracks vor der Reise importieren

GPS-Handgeräte von Garmin verfügen in der Regel über viel Speicherplatz für GPX-Dateien. Zwei Beispiele, der Oregon 700/750t und der GPSMAP 66s/st bieten jeweils Platz für 250 gespeicherte Tracks bzw. 2.000 archivierte Tracks, das Limit an GPX-Dateien beträgt ebenfalls 2.000.

Im internen Speicher gibt es zwei Verzeichnisse für GPX-Dateien:

  • \Garmin\GPX für gespeicherte Tracks (dieses Verzeichnis lässt sich auch auf der Speicherkarte anlegen)
  • \Garmin\GPX\Archive für archivierte Tracks (ein Anlegen und Verwenden auf der Speicherkarte ist nicht zu empfehlen, siehe unten)

Die Angaben für die gespeicherten bzw. archivierten Tracks und GPX-Dateien beziehen sich auf beide Speicherbereiche, also interner Speicher und Speicherkarte!

Garmin Oregon 700: Track-Archiv im Mac-Finder
Garmin Oregon 700: Track-Archiv im Mac-Finder

Sie können also 250 GPX-Dateien mit je einem Track in das Verzeichnis \Garmin\GPX kopieren – wahlweise in den internen Speicher oder auf die Speicherkarte (oder eine Kombination von beiden). Alternativ wäre ein Upload von z.B. 25 GPX-Dateien mit je 10 Tracks möglich – Hauptsache das Limit von 250 gespeicherten Tracks wird nicht überschritten.

Die Tracks stehen dann im Track-Manager als Track-Favoriten zur Verfügung und lassen sich bearbeiten oder zum Navigieren einsetzen.

Und wie lässt sich das Archiv nutzen? Die Idee ist, das Archiv für temporär oder irgendwann einmal benötigte Tracks zu verwenden – 2.000 archivierte Tracks sind eine Menge!

Beim Durchspielen des Oregon 700 Archivs gibt es Überraschungen:

  • Wenn die GPX-Dateien mit dem Windows-Explorer bzw. Mac-Finder in das Verzeichnis \Garmin\GPX\Archive auf der Speicherkarte kopiert werden, dann stehen sie im Track-Manager als Track-Favoriten und nicht als archivierte Tracks zur Verfügung. Wird einer dieser Tracks anschließend archiviert, dann wandert die GPX-Datei "physikalisch" aus dem Verzeichnis \Garmin\GPX\Archive der Speicherkarte in das Verzeichnis \Garmin\GPX\Archive des internen Speichers. Interessanterweise ist die Datei dann doppelt vorhanden, da sie weiterhin auf der Speicherkarte vorliegt, allerdings mit einer geringeren Dateigröße (z.B. 1 KB gegenüber 6 KB).
  • Werden die Dateien dagegen in das Verzeichnis \Garmin\GPX\Archive des internen Speichers kopiert stehen sie im Track-Manager als archivierte Tracks zur Verfügung. Wird so ein Track zum Favoriten gemacht, dann wandert die dazugehörige GPX-Datei in das Verzeichnis \Garmin\GPX; eine doppelte Datei wie zuvor beschrieben gibt es in diesem Fall nicht.

(Ein weiterer Artikel zum Thema: Garmin Track Archivierung)

Was ist daraus abzuleiten? Wenn Sie das Archiv sinnvoll nutzen möchten, sollten sie die GPX-Dateien nur in das Verzeichnis \Garmin\GPX\Archive des internen Speichers kopieren!

Beim Verwenden des Archivs ist noch folgendes zu beachten. Archivierte Tracks lassen sich nicht zum Navigieren verwenden, sie müssen erst mit Hilfe des Track-Managers wieder zu Favoriten werden. Ist das Limit an Favoriten (in diesem Fall 250) erreicht, können sie einen Track aus dem Archiv nur nach dem vorherigen Löschen eines beliebigen Favoriten nutzen.

Außerdem: Das Durchsuchen des Archivs ist selbst bei einem aktuellen Gerät wie dem Oregon 700 sehr mühsam. Im Archiv gibt es keine Such- bzw. Sortierfunktion!

Somit kann eine Strategie lauten: Besser auf das Archiv verzichten und bei sehr langen Touren mehrere Speicherkarten mit spezifischen GPS-Daten mitnehmen – z.B. je Region / Land. Jede einzelne Speicherkarte enthält im Verzeichnis \Garmin\GPX diverse GPX-Dateien mit Tracks, eventuell noch spezifische OSM-Karten im Verzeichnis \Garmin.

Aber Achtung, nicht ausreizen, neue Trackaufzeichnungen zählen zum Limit an gespeicherten Tracks … also auf der Speicherkarte weniger als 250 Tracks vorhalten oder unterwegs nicht mehr benötigte Tracks per Track-Manager löschen!

Garmin Oregon, Track-Favoriten 6
Garmin Oregon Track-Manager

Tracks unterwegs per Smartphone laden

Unterwegs bietet es sich an, ein Smartphone – was meistens sowieso zum Gepäck gehört – als separaten Trackspeicher einzusetzen bzw. Tracks per Wi-Fi oder GPRS herunterzuladen und anschließend auf das GPS-Handgerät zu kopieren.

Außerdem können Sie die benötigten Daten vor der Reise in einen Cloudspeicher (Dropbox, iCloud, Google Drive) parken und unterwegs via Smartphone abrufen.

Dropbox Apps für das Smartphone:

Manuell

Zum manuellen Übertragen der GPX-Dateien haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Dateien via OTG-Kabel vom Smartphone auf das GPS-Gerät kopieren (nur Android).
  • Die Speicherkarte aus dem GPS-Gerät in den Speicherkartenleser des Smartphones einlegen und die Dateien per Datei-Explorer in das Verzeichnis \Garmin\GPX schieben.
  • Einen mobilen Speicherkartenleser an das Smartphone anschliessen, die Speicherkarte vom GPS-Gerät einlegen und kopieren.

Bluetooth – Connect IQ Apps

Aktuelle GPS-Geräte wie der Oregon 7×0, der GPSMAP 66s/66st, die fenix 5 oder fenix 6 lassen sich via Bluetooth mit Dateien füttern – dazu sind aber ein paar zusätzliche Connect IQ Apps nötig (Beispiele):

Bluetooth – Garmin Explore App

Für die fenix 5 bzw. fenix 6 (und andere Wearables), die GPSMAP 64, GPSMAP 65 bzw. GPSMAP 66 Serie gibt es eine weitere praktische und empfehlenswerte Lösung – und zwar mit Hilfe von Garmin Explore (App und Webseite).

Speicherverwaltung

Wie bereits erwähnt, ein Oregon 700 oder ein GPSMAP 66 kann 250 gespeicherte Tracks, 2.000 archivierte Tracks und 2.000 GPX-Dateien verwalten.

Nur wie funktioniert die Speicherverwaltung? Ich habe dies an einem Oregon 700 durchgespielt. Zuerst wurden alle GPX-Dateien mit dem Mac-Finder gelöscht, anschließend wurden neue Dateien auf das Gerät gespielt …

Was ist daraus zu lernen?

  • Um eine persönliche Speicherstrategie zu entwickeln gilt es, das Ganze erst einmal auszuprobieren um unterwegs keine Überraschungen zu erleben.
  • Eine wichtige Erkenntnis lautet: Wenn das Limit an gespeicherten Tracks erreicht ist lassen sich weiterhin Tracks aufzeichnen und speichern. Sie sind aber nicht zum Navigieren verwendbar – auch nicht durch das Löschen von Track-Favoriten.
  • Der Ordner \Garmin\GPX\Archive lässt sich nur im internen Speicher verwenden; nicht auf der Speicherkarte anlegen!

Bezeichnen von Tracks / GPX-Dateien

Um im Track-Manager bzw. im Speicher die Übersicht zu behalten sollten Sie die Tracks bzw. GPX-Dateien mit einem eindeutigen, beschreibenden Namen versehen. Dies hat noch einen zweiten Vorteil: Falls Sie die Daten später in BaseCamp einlesen haben die Tracks auf dem Gerät und in BaseCamp die gleichen Bezeichnungen.

Als Vorbild können Bezeichnungen herhalten, die der Bergverlag Rother für seine Tracks verwendet (für viele aktuelle Wanderführer sind Tracks als Download erhältlich).

Beispiel Wanderführer Portugal Nord, die GPX-Dateien lauten PortN_01_Rio Neiva.gpx, PortN_02_Rio Cavado.gpx etc. Die Namen der Tracks sind entsprechend aufgebaut, also PortN_01_Rio Neiva, PortN_02_Rio Cavado etc.

Der Track-Manager zeigt übrigens die Namen der Tracks und nicht die Bezeichnungen der GPX-Dateien an, die durchaus voneinander abweichen können.

GPX-Dateien – Was ist noch zu beachten?

Ein große Anzahl an GPX-Dateien im internen Speicher oder auf der Speicherkarte verzögern den Startvorgang ihres GPS-Gerätes!

Alles weitere dazu gibt es in diesem Artikel: Wie startet mein Garmin GPS-Gerät schneller?

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14 Gedanken zu „GPX-Tracks auf ein Garmin GPS-Handgerät importieren“

  1. Es ist gelinde gesagt eine Frechheit, dass der Oregon 700 weder von von der Garmin Connect noch von der Explore App unterstützt wird. Es gibt keine technische Restriktionen die das rechtfertigen. Connect lädt zwar die protokollierten Tracks herunter, ein simpler Upload von Tracks ist jedoch nicht möglich. Explore unterstützt das Gerät gar nicht erst. Als einzige komfortable Lösung zum Trackupload bleibt die Nutzung der Komoot IQ-App.

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  2. Hallo,
    ich besitze ein garmin gpsmap 64s und möchte mir dort eine Gerade anzeigen lassen. Die Koordinaten dazu befinden sich in einer Excel-Datei. Wie kann ich diese mir auf meinem Gerät anzeigen lassen? Es würde auch reichen, wenn man zwei Koordinaten eingeben könnte, und diese so verbinden kann, dass die Gerade auf der Karte angezeigt wird. Ich muss wissen wie weit ich von der Gerade entfernt bin.
    Danke für die Hilfe

    Antworten
    • Hallo Stefan,
      in aller Kürze so als spontane Idee – ich würde mir die Koordinaten auf dem Gerät als neue Wegpunkte anlegen (oder in einen Tool wie Basecamp und dann auf das 64s kopieren), in den Einstellungen die Navigation auf Luftlinie stellen, mit dem Routenplaner eine Route mit diesen Wegpunkten erstellen und diese Route als Navigationsziel wählen – dann bekommst Du eine Magenta Linie zwischen den Punkten und anhand des Positionssymbols siehts Du den Abstand zu der Luftlinie.

      VG

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  3. Hallo, ich habe bei meinem garmin gpsmap 62s neulich mehrere Tagestouren gespeichert. Bei 2 Touren schreibt er mir einen Lesefehler, und ich kann diese nicht im Basecamp spielen. Fehler liegt im gegebenen Tourenname. Den Tourenname kann ich nicht ändern. Wenn ich auf "Name ändern" im Trackmanager gehe, schaltet das Gerät aus. Ich bräuchte aber unbedingt die Touren Daten.

    Antworten
    • Hallo,
      den 62s an den PC anschliessen, das Gerät sollte in den Massenspeichermodus übergehen und via Windows Explorer im Verzeichnis \Garmin\GPX nach den Touren suchen & auf den PC verschieben und bearbeiten.

      VG

      Antworten
  4. Hallo, seit nutze schon seit fast zwanzig Jahren GPS auf mobilen Geräten – angefangen von einem GPS Bluetooth device für den PocketPC. Viele Jahre dann Locus auf Android. Für meine rauhen Enduro Touren brauche ich aber eine robustere Lösung und habe ein Montana montiert. Allerdings ein erheblicher Rückschritt in puncto Bedienungsmöglichkeiten. Was mich allerdings wirklich zur Weisglut bringt, ist dass ich, wenn ich gezeichnete tracks auf das Garmin kopiere, sie danach nicht angezeigt werden sondern erst noch sichtbar gemacht werden müssen. Gestern habe ich bei fast 50 tracks klicken müssen auf 'auf Karte anzeigen'. Hab ich da was übersehen oder wollen die von Garmin mich ärgern?!?

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    • Hallo Peter,

      die Garmin Philosophie ist da etwas anders 🙂

      Ein Track lässt sich primär nur anzeigen wenn er als Navigationsziel ausgewählt wird; die Funktion "Auf Karte anzeigen" ist nur eine Option um sich z.B. Varianten zu einem Track darstellen zu lassen. Dass diese Einstellung generell auf "aus" steht finde ich in Ordnung, bei vielen Tracks könnten da schnell zu viele Infos auf der Karte sein – also nur die aktivieren die Du auch nur wirklich sehen möchtest (kann halt mühselig sein …).

      VG

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  5. Hallo- für die kombinierte Fahrrad und Moped-Navigation habe ich ein 66s gekauft und eine OSM-Freizeitkarte geladen. Für eine Fahrrad-Tour arbeite ich mit Komoot, das scheint zu funktionieren. Bei Moped-Touren bietet sich "kurviger.de" an, das sehr viele Optionen für die Routenfindung bietet. Der Export erfolgt als GPX – es können Route, Track und Waypoints (oder alle) mit einer wählbaren Zahl an Punkten als download geladen werden.
    Beim Aufrufen der gpx-Datei öffnet sich BaseCamp und die Routen sind direkt auf der (auch) geladenen OSM-Karte sichtbar. Geht man mit dem Zoom auf den Streckenverlauf, sieht man das die Route sich nicht auf der geplanten Strecke bewegt- es sieht eher nach einer Luftlinien-Navigation aus! Man kann die Route mit Do-Klick aufrufen und das Aktivitätsprofil von "Direkt" auf "Motorrad" stellen – worauf sich die Route neu berechnet. Sie hat aber dann immer noch nicht den "kurviger.de"-Verlauf.
    Kann ich den Track auf das 66s laden und daraus eine Tour erstellen – wie es mit den Zumo-Geräten möglich ist, oder muß ich das im BaseCamp machen? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

    Vorab Danke für eine Rückmeldung

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  6. Ich habe ein etrex 25 touch und ein Samsung S5.kann ich mit diesen auch gpx-tracks z B.von Komoot, übertragen? Vielen Dank für eine Antwort.

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  7. Ich habe einen Dakota 20 von Garmin. Seit einiger Zeit werden die in den gpx-Ordner
    geladenen Tracks nicht mehr im Gerät angezeigt, wie kann ich das reparieren?

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  8. Ich habe meine Tracks von BC auf Trackfavoriten gespeichert,alle waren vorhanden. Dann habe ich sie ins Archiv verschoben jetzt sind sie nicht mehr im Archiv und mein die Anzeige Trackfavoriten inGPS 64s ist auch verschwunden. Wenn ich ins Archiv gehe heist es, Es wurden keine Tracks archiviert, im Internen Speicher sind sie Alle aufgelistet. Was kann ich tun um meinen Trackfavirietenwieder sichtbar zu machen? Vielen Dank Friedel

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    • Hallo, zunächst einmal eine Frage: Wie hast Du die Tracks in das Archiv verschoben? Im Zweifelsfall noch einmal "von vorne" anfangen d.h. alle tracks vom Gerät löschen, Neustart und die Tracks wieder per Basecamp drauf kopieren.
      VG

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