Jetzt lesen – Die neue Generation – Das ELEMNT BOLT 2 im ausführlichen Test!
Wahoo ELEMNT BOLT – ein GPS-Fahrradcomputer der schon seit Anfang 2017 auf dem Markt ist, aber trotzdem nichts von seiner Faszination verloren hat.
Immerhin gehört der BOLT zu einen der beliebtesten und am besten bewerteten Fahrradcomputern bei Amazon! Außerdem – durch zahlreiche Software-Updates kommen immer wieder neue Funktionen und Verbesserungen hinzu, beispielsweise 2020 eine Unterstützung von Specialized ANGi Sensoren und ANT+ LEV E-Bikes.
Der Wahoo ELEMNT BOLT – ein kleiner Bruder des Wahoo ELEMNT – ist zudem ein Connected Bike Computer par excellence!
Der auf Android basierende ELEMNT BOLT verfügt über ANT+, Bluetooth, USB und WLAN zum Verbinden mit Sensoren, Durchführen von Updates, Download von Routen, Upload von Trainings … und Koppeln eines Smartphones. Das Smartphone spielt eine ganz wichtige Rolle, ist es für den BOLT doch die Schaltzentrale schlechthin!
Wahoo ELEMNT BOLT Test: Technik
Der Wahoo ELEMNT BOLT sieht nicht nur gut aus, sondern soll laut Wahoo mit seinem windschnittigen Design aerodynamische Vorteile bringen. Ob das so ist lasse ich einmal dahingestellt, zumindest macht der 62 g leichte BOLT an modernen Zweirad-Boliden eine gute Figur. Bei Größe und Gewicht liegt er in etwa gleichauf zu seinem scharfen Konkurrenten, dem Garmin Edge 530.
Zum Lieferumfang gehören neben einem kurzen USB-Kabel, einer Schnellstartanleitung, einer Halterung für den Vorbau auch eine aerodynamisch geformte Halterung für den (Rennrad-)Lenker. Der BOLT wird mit einer Vierteldrehung eingesetzt, sitzt stabil und lässt sich zusätzlich mit einer Schraube sichern. Ein Grund für das Verschrauben sind Gewichtskontrollen bei Radrennen.
Das kleine 2,2-Zoll Graustufen-Display lässt sich ganz excellent ablesen. Dazu habe ich den BOLT während des Tests immer mit der Einstellung "Beleuchtung dauerhaft ein" eingesetzt. Aber auch bei deaktivierter Beleuchtung ist die Ablesbarkeit immer noch sehr gut. In der App lässt sich die Zeit bis zum Abschalten der Hintergrundbeleuchtung komfortabel einstellen – mit einem Tastendruck wird die Beleuchtung bei Bedarf wieder aktiviert.
Die Akkulaufzeit gibt Wahoo mit 15 Stunden an. Im Test bin ich mit Dauerbeleuchtung, Herzfrequenzsensor und Smartphone-Verbindung auf rund 11:30 hh:mm gekommen (anschliessend waren noch 15% Akkuleistung vorhanden). Ein toller Wert für den kleinen GPS-Fahrradcomputer.
Wahoo ELEMNT BOLT Test – Ein GPS-Empfänger vom Feinsten
WOW – beim GPS-Empfänger ist Staunen angesagt! Der ELEMNT BOLT ist mit fünf GNSS ausgerüstet: GPS, GLONASS, BEIDOU, Galileo, QZSS. Die Position wird dementsprechend sagenhaft schnell ermittelt, in dem Datenfeld "GPS-PRÄZ" (= GPS-Genauigkeit) wird häufig eine "1" angezeigt, sprich sie ist optimal. Streckenaufzeichnungen fallen in der Regel äußerst präzise aus.
Die Datenaufzeichnung erfolgt im 1-Sekunden Intervall, das Speichern erfolgt im FIT-Format. Auf das Dateisystem des Wahoo ELEMNT BOLT besteht direkter Zugriff, auf einem Mac am besten mit dem Tool "Android File Transfer". Aber Achtung, die FIT-Dateien lassen sich nicht so einfach importieren! Beim Import in Garmin BaseCamp, TwoNav Land bzw. komoot kommt es zu Fehlermeldungen. Erst ein Konvertieren in das GPX-Format mit dem Tool von gpsies.com führt zum Erfolg.
LEDs spielen beim BOLT eine wichtige Rolle. Oberhalb des Displays gibt es eine Reihe "Quicklook LEDs" zum Visualisieren bzw. Informieren (siehe auch LEDs einrichten).
Der Radsportler erhält damit Hinweise ob er sich in einem bestimmten Geschwindigkeits-, Herzfrequenz- oder Leistungsbereich befindet, alternativ lassen sich die LEDs z.B. für Abbiegehinweise einsetzen. Im Test haben wir die Anzeige für Herzfrequenzbereiche benutzt; dies funktioniert wunderbar, grüne LEDs weisen beispielsweise auf den Cardio-Bereich hin. Auf Abbiegehinweise habe ich dagegen verzichtet, die haben sich als nicht hilfreich erwiesen.
Wahoo ELEMNT BOLT – Die wichtigsten Fakten
- Betriebssystem: Android
- GPS: GPS, GLONASS, BEIDOU, Galileo, QZSS
- Display: 2,2 Zoll (44,2 mm x 33,4 mm), 240 x 320 Pixel
- Gewicht: 62,4 g (Angabe Wahoo)
- Abmessungen: 74,5 mm x 47,3 mm x 22,1 mm
- Wasserdichtigkeit: IPX7 (wasserfest bis zu 1,52 m)
- Bedienung: Sechs Tasten
- Aufzeichnungsintervall: 1s
- Akkulaufzeiten: bis 15 Std.
- Schnittstellen: ANT+, Bluetooth LE, USB, Wi-Fi
- Gangschaltungssysteme: Shimano Dura Ace Di2, SRAM eTAP, FSA WE, Campagnolo EPS
- Sensoren intern: Höhenmesser, Kompass, Temperatur
- Sensoren extern:
- ANT+ Herzfrequenz
- ANT+ Trittfrequenz
- ANT+ Geschwindigkeit
- ANT+ Leistung
- ANT+ Schaltungen
- ANT+ Radar
- ANT+ Muskelsauerstoff (BSXInsight, Moxy Muscle Oxygen)
- BT Herzfrequenz
- BT Trittfrequenz
- BT Geschwindigkeit
- BT Leistung
- Wahoo KICKR bzw. ANT+ FE-C Trainer
Wahoo ELEMNT BOLT Test: Sensoren
Der ELEMNT BOLT lässt sich mit den unterschiedlichsten externen Sensoren, Schaltungen bzw. Geräten verbinden.
- ANT+ Herzfrequenz
- ANT+ Trittfrequenz
- ANT+ Geschwindigkeit
- ANT+ Trittfrequenz / Geschwindigkeit kombiniert
- ANT+ Leistung
- ANT+ Gangschaltungssysteme (Shimano Dura Ace Di2, SRAM eTAP, FSA WE, Campagnolo EPS)
- ANT+ Muskelsauerstoff
- ANT+ Radar
- BT Herzfrequenz
- BT Trittfrequenz
- BT Geschwindigkeit
- BT Trittfrequenz / Geschwindigkeit kombiniert
- BT Leistung
- Wahoo KICKR Trainer
- ANT+ FE-C ausgestattete Smart Trainer
Das Einrichten und Verwalten erfolgt sehr komfortabel über die ELEMNT App, Sensoren lassen sich aber auch direkt vom BOLT aus hinzufügen. Alles weitere dazu enthält unser Artikel "Einrichten – Erste Erfahrungen", Abschnitt Sensoren.
Wahoo ELEMNT BOLT Test: Bedienung
Noch ein paar Worte zur Bedienung. Die Konfiguration des BOLT erfolgt komfortabel und schnell über die ELEMNT App. Auf dem BOLT selber gibt es nicht viele Optionen – sie lauten:
- LEDs: Aus, Geschwindigkeit, Leistung, Herzfrequenz
- Umgebung: Innen, Aussen
- Beleuchtung: Ein, Aus, 10 Sek.
- Sensoren hinzufügen
- Trainingseinheiten bzw. Routen synchronisieren
- Sprache, Einheiten etc. konfigurieren
Die Bedienung per Tasten ist selbsterklärend, während eines Trainings bzw. einer Tour wird eigentlich nur noch die Taste für einen Seitenwechsel und eventuell noch eine der beiden seitlichen Tasten rechts zum Zoomen der Karte gebraucht.
Generell lässt sich festhalten: Das Zusammenspiel ELEMNT BOLT und ELEMNT App, die Konfiguration, die Bedienung und der Datenaustausch per Wi-Fi bzw. Bluetooth funktioniert ohne Wenn und Aber – so wie es sein soll!
Wahoo ELEMNT BOLT Test: Navigation
Von allen Funktionen des BOLT hat mich insbesondere das Navigieren mit Routen interessiert. Dazu habe ich bereits einen separaten Artikel verfasst. Im diesem Test wurde der BOLT überwiegend im Zusammenspiel mit Strecken von Komoot eingesetzt.
Auf dem BOLT selber gibt es keine Möglichkeit z.B. nach einer Adresse oder einem POI zu suchen und sich dorthin navigieren zu lassen. Navigiert wird ausschließlich mit vorgefertigten Routen aus den unterschiedlichsten Quellen, die per Wi-Fi oder Bluetooth importiert werden. Neben einem "Zurück zu Start" bietet der ELEMNT BOLT lediglich die Option, die gespeicherten Strecken umzudrehen.
Das Navigieren mit Routen (= Strecken) ist so ziemlich basic. Dazu wird am besten die Kartenseite eingesetzt und der als schwarze Pfeile eingezeichneten Route gefolgt. Die schwarz-weiße, recht schematische OSM-Karte ist dabei eine hilfreiche Grundlage. Beim Abweichen gibt es kein Neuberechnen, dann muss man sich anhand der Karte – die sich nur zoomen und nicht verschieben lässt – orientieren, die Funktion “Zurück zu Start” einsetzen oder mit einer Smartphone-App eine neue Strecke berechnen lassen.
Beim Planen einer Route mit der ELEMNT App ist aufgefallen, dass die zugrundeliegende Online-Karte von Google nicht alle Wirtschaftswege enthält – beim Mountainbiken ein gravierender Nachteil.
Wahoo ELEMNT BOLT Test: Weitere Funktionen
Wichtig zu wissen: Ohne Anmeldung an die Wahoo CLOUD stehen ein paar Funktionen nicht zur Verfügung. Dazu gehören das Live-Tracking sowie ein manueller Import von Routen in die ELEMNT App (z.B. als GPX-Dateien). Daran stört es, dass der Nutzer keinen direkten Zugriff auf die Cloud hat. Er kann sich also nicht an einem Webinterface anmelden und seine Daten verwalten.
Das Trainieren mit geplanten Trainingseinheiten stand nicht im Mittelpunkt dieses Wahoo ELEMNT BOLT Tests. Während der Touren wurde aber intensiv ein Fahren in bestimmten Herzfrequenzbereichen ausprobiert. Funktioniert bestens, insbesondere die LEDs sind dabei eine große Hilfe.
Der BOLT lässt sich im Zusammenspiel mit Strava Live-Segmenten bzw. dem Strava Live Suffer Score einsetzen. Außerdem ist der ELEMNT BOLT kompatibel zu Workouts von TrainingPeaks und Today’s Plan bzw. Zielen von Best Bike Split.
In der ELEMNT App kann der Wahoo BOLT GPS-Trainingscomputer mit zahlreichen Konten verknüpft werden; ein paar Beispiele sind Strava, RideWithGPS, Training Peaks, komoot, Dropbox und Google Fit.
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Wahoo ELEMNT Test: Fazit
Der Wahoo ELEMNT BOLT erweist sich im Test als ein starker GPS-Fahrradcomputer für leistungsorientierte Rennradler. Für Tourenradler und Mountainbiker mit dem Schwerpunkt Navigation ist der BOLT eher weniger empfehlenswert. In dieser Disziplin hat der ELEMNT BOLT das Nachsehen gegenüber der Garmin Edge-Serie, allen voran dem neuen Edge 530 oder dem Edge 830
Ansonsten hat Wahoo mit dem ELEMNT BOLT ein tolles Produkt hingelegt: Excellenter GPS-Empfang, umfangreiche Konnektivität, einfache Bedienung und Konfiguration sowie eine umfangreiche Integration von externen Diensten wie Strava, Komoot etc. … für Rennradler auf der Suche nach einem Trainingscomputer sollte der BOLT auf jeden Fall zur engeren Auswahl gehören!
ELEMNT BOLT – PRO
- Exzellenter GPS-Empfang
- Sehr gut ablesbares Display
- Lange Akkulaufzeiten
- Zahlreiche Schnittstellen
- Einfache Konfiguration per App (aber, siehe rechts)
- Trainingsfunktionen & Verknüpfung zu Strava und anderen Diensten
ELEMNT BOLT – CONTRA
- Smartphone-Abhängigkeit
- Nur grundlegende Navigationsfunktionen
- Kein direkter Zugriff auf die Wahoo Cloud
BEWERTUNG
- GPS: 100%
- Batterie: 80%
- Display: 100%
- Bedienung: 80%
- Navigation: 40%
- Ausstattung: 60%
- Karten: 40%
- Gesamt: 70%
Bewertungskriterien
- GPS-Empfang (Zeit bis zur ersten Positionsbestimmung, Genauigkeit von Tracks)
- Akku (Laufzeiten mit eneloop Akkus)
- Display (Ablesbarkeit unter wechselnden Bedingungen, Auflösung)
- Bedienung (Einsteigerfreundlich, Anpassbarkeit, mit Handschuhen möglich, Touchscreenhandhabung / -empfindlichkeit)
- Navigation (Routing, Zielführung)
- Ausstattung (Anzahl an Funktionen)
- Karten (weltweit / regional, Raster- / Vektor- / Marine-, Satellitenbilder, kostenlose OSM-Karten)
- Jede Kategorie fließt zu gleichen Teilen in das Endergebnis ein.
Danke für den tollen Testbericht, dem ich allerdings etwas Kritisches hinzuzufügen hätte:
Ich habe mir als Mountain-Biker den Bolt gekauft und bin auf einer Transalp auf drei wesentliche Defizite gestoßen:
* Mann kann die Karten nicht horizontal verschieben ( das wusste ich, hatte es aber unterschätzt)
* Die Höhenmessung ist unter Umständen sehr ungenau (mehr als 150 hm Differenz zur Karte bzw. zum parallel mitlaufenden Garmin Oregon). Wenn man das Gerät komplett neu startet, synchronisieren sich GPS und Barometer wieder, das ist aber auch keine Lösung)
* Die über den Tag hinweg akkumulierten Höhenmeter werden falsch aufsummiert: so kommt das Gerät bei einer Etappe zwischen 1170 hm und 2253 hm und einigen Zwischenanstiegen auf 1040 hm für den ganzen Tag.
Ich habe die letzten beiden Fehler als solche bei Wahoo gemeldet, bislang aber keine befriedigende Antwort erhalten.
Ich werde nun wohl auf Edge Explore oder Edge 530 umsteigen.
Hallo Christian,
danke für Deinen Kommentar, da ich keinen BOLT hier habe kann ich das Höhenmeter Problem nicht mehr testen, davon abgesehen lässt sich nicht alles bis ins kleinste Detail testen, da muss man eine gewisse Wirtschaftlichkeit beachten.
VG